FSG Homberg/Ober-Ofleiden - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2010/2011

3:10 (3:4)

Termin: Mi 14.07.2010, 18:00 Uhr
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Thorsten Eick (Eifa)
Tore: 0:1 Cenk Tosun (2.), 0:2 Markus Steinhöfer (9.), 0:3 Pötzl (15., Eigentor), 1:3 Kornmann (20.), 2:3 Koch (29.), 2:4 Ioannis Amanatidis (33.), 3:4 Koch (45.), 3:5 Ümit Korkmaz (75.), 3:6 Alexander Meier (79., Foulelfmeter), 3:7 Marco Russ (82.), 3:8 Alexander Meier (87.), 3:9 Ümit Korkmaz (88.), 3:10 Alexander Meier (90.)

 

>> Spielbericht <<

FSG Homberg/Ober-Ofleiden (verstärkt) Eintracht Frankfurt
Eingesetzt
  • Patrik Skrzipczyk (60. Tobias Borst), Marcel Justus, Christoph Weitzel, Michael Emmerich (alle FSG), Fabian Pötzl (SC Waldgirmes), Julian Kasseckert (TSV Eintracht Stadtallendorf), Andre Gunkelmann, Nico Kornmann, Dominik Pfeil, Jan Bleul, Gilbert Löchel (alle FSG), David Szymanski (TSG Nieder-Ohmen) - Artur Koch, Andre Karl (beide FSG), Rafael Szymanski (SC Waldgirmes), Jan-Marc Hoffmann (TSG Nieder-Ohmen).

 

1. Halbzeit

 

Wechsel
2. Halbzeit
Trainer
Trainer

 

 

Erst in den Schlussminuten standesgemäß

Präsenz zeigen ist das Motto der Eintracht im mittelhessischen Grünberg beim ersten Trainingslager für die neue Saison. Während der drei öffentlichen Trainingseinheiten am Tag stehen Spieler und Trainer den zahlreichen Fans, die diese beobachten, immer wieder für Autogramm- und Fotowünsche zur Verfügung. "Wir wollen hier für uns und unseren Fußball werben und sind froh, wenn viele Zuschauer zum Training kommen", erklärt Michael Skibbe, der auch mit dem körperlichen Zustand seiner Profis zufrieden ist: "Alle sind gut vorbereitet aus dem Urlaub gekommen." Dies gilt insbesondere für Amanatidis, Fenin und Vasoski, die nach ihren langwierigen Verletzungen voll ins Training eingestiegen sind und bislang über keine Probleme klagen. Leicht angeschlagen ist neben Chris, der seinen Bauchmuskelfaserriss auskuriert, auch Caio, der eine Zerrung im Oberschenkel hat und daher beim heutigen Testspiel gegen den Kreisoberligisten FSG Homberg/Ober-Ofleiden nicht mitspielen wird.

Wie schon gegen Fauerbach will Trainer Skibbe allen Spielern seines Kaders Spielpraxis geben, so dass sich einige heute auf für sie ungewohnten Positionen wiederfinden. So spielen Steinhöfer, Franz, Petkovic und Tzavellas in der Abwehr vor Torhüter Rössl. Im Mittelfeld beginnen Ochs, Rode, Tosun sowie der 17jährige Deutsche B-Jugendmeister Sonny Kittel und im Sturm starten Amanatidis und Altintop.

Peter Niestatek, Trainer der TSG Homberg/Ober-Ofleiden hat sein Team mit ein paar Gastspielern verstärkt, um dem Bundesligisten ein wenig Paroli bieten zu können. So beginnen mit Pötzl (SC Waldgirmes) und Kasseckert (Eintracht Stadtallendorf) in der Innenverteidigung zwei Spieler mit Oberligaerfahrung. Zudem sind bei dem vom EFC Ohmtaladler organisierten Freundschaftsspiel auf dem Sportplatz an der Altenstadt 2500 Zuschauer bei Temperaturen über 30 Grad gekommen, um neben der Eintracht auch das heimische Team zu unterstützen.

Wie erwartet, legt die Eintracht vom Spielbeginn an stürmisch los, so dass Tosun bereits nach 78 Sekunden eine schöne Kombination über Amanatidis und Altintop zum 1:0 abschließt. Die Adler legen unvermindert nach, aber Torhüter Skrzipczyk kann mit tollen Paraden und mit Hilfe des Lattenkreuzes bei einem Schuss von Kittel einen höheren Rückstand verhindern. Trotzdem können Steinhöfer (9.) und Pötzl mit einer Grätsche ins eigene Tor (15.) die Eintracht mit 3:0 in Führung bringen.

Nach dieser Drangphase lassen es die Adler nun locker angehen und schalten drei Gänge zurück. Mindestens einen zu viel, denn immer wieder bringen Abspielfehler den auf schnelle Konter setzenden Kreisoberligisten ins Spiel. So versucht Franz, eine scharfe Flanke von der rechten Seite mit einem Flugkopfball zur Ecke zu klären, versenkt sie aber aus fast 20 Metern Torentfernung sehenswert im eigenen Netz. Doch Schiedsrichter Eick hatte bereits auf Abseits entschieden. Auch nach diesem ersten Weckruf bleibt das Spiel der Adler fahrig. Vor allen Dingen Petkovic in der Innenverteidigung sorgt mit seinen Stockfehlern ein ums andere Mal für ein Kopfschütteln bei Zuschauern und Mitspielern. So nutzt Kornmann in der 20. Spielminute einen Abspielfehler des 24jährigen und hämmert das Leder zunächst ans linke Lattenkreuz, um den Abpraller im rechten Toreck zu versenken. "Das war ein wunderschöner Treffer", meint Michael Skibbe nur, während sich Franz und Tzavellas Petkovic verbal zur Brust nehmen.

Trotz des Gegentreffers spielt die Eintracht weiter lässig und pomadig, so dass Koch nach einem schnellen Gegenstoß den zu zögerlichen Torhüter Rössl ausspielen und das Leder zum 2:3 einschieben kann (29.). Kurz zuvor kassierte Petkovic die Gelbe Karte, nachdem er sich einmal mehr ein Scharmützel mit einem Stürmer des Kreisoberligisten geliefert hat. Wenigstens ist Amanatidis treffsicher und sorgt mit einem überlegten Flachschuss ins linke Toreck für die 4:2-Führung (33.). Kurz vor der Pause werden die Hobbykicker jedoch für ihr engagiertes Spiel belohnt, wieder ist es Koch, der Petkovic aussteigen lässt und den Ball zum 4:3-Anschlußtreffer im Tor versenkt (45.).

"Natürlich dürfen wir keine drei Gegentore bekommen. Darüber werden wir noch sprechen, denn es sind einige Dinge mannschaftstaktisch schlecht gelaufen", ärgert sich der Trainer zur Pause und tauscht bis auf den reichlich überfordert wirkenden Petkovic das gesamte Team aus. Der 17jährige Aykut Özer hütet nun das Tor hinter der Abwehr mit Jung, Russ, Petkovic und Köhler. Im Mittelfeld spielen jetzt Heller, Meier, Titsch-Rivero sowie Korkmaz und im Sturm Alvarez und Fenin.

Nach der Pausenpredigt geht die Eintracht wieder stürmischer zu Werke, lässt jedoch vor dem Strafraum und beim Abschluss die nötige Konzentration missen. So treffen Jung und Heller nur das Aluminium, ehe Korkmaz in der 75. Spielminute mit beherztem Einsatz das 5:3 erzielen kann. Kurz darauf verwandelt Meier nach einem Handspiel der Amateure im Strafraum den fälligen Elfmeter (79.) und Russ erzielt das 7:3 (82.), nachdem er zuvor die halbe FSG-Abwehr ausgedribbelt hat. Nun ist es mit der Kraft und Kondition des Kreisoberligisten endgültig vorbei. Meier, Korkmaz und noch einmal Meier sorgen mit drei Treffern in den Schlussminuten am Ende wenigstens für ein standesgemäßes Ergebnis nach einer nicht standesgemäßen Leistung. (tr)


Stimmen zum Spiel

Michael Skibbe: "Es war ein guter Test gegen einen überraschend starken Gegner. Homberg hat für seine Verhältnisse das Spiel sehr gut gestaltet und die Räume eng gemacht. Kompliment dafür!"

Marco Russ: "Wir dürfen gegen einen Gegner dieser Größenordnung keine drei Gegentore bekommen. Deshalb sind wir als Spieler auch nicht zufrieden."

Arthur Koch (zweifacher Torschütze der FSG): "Das war ein tolles Erlebnis heute. Ich denke, dass wir uns vor allem in der ersten Halbzeit ganz hervorragend verkauft haben. Ich hätte niemals gedacht, dass wir gegen die Eintracht drei Tore schießen können. Am Ende hat der Bundesligist aber deutlich den Unterschied erkennen lassen."

 


Saisonausblick von Michael Skibbe (Auszüge aus der 'Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung' vom 11. Juli 2010)

FAS: Zwei neue Stürmer, ein Mann für das Mittelfeld, einer für die linke Abwehrseite - haben sich all Ihre Wünsche erfüllt und was ist das Ziel für die neue Spielzeit?

"Es gibt da keine Wünsche, es gibt nur Voraussetzungen, die für eine gute Mannschaft gewährleistet sein müssen. Und wir sind nun alle überzeugt, dass wir mit diesem Kader guten Fußball spielen können. In dieser Saison müssen wir vor allem konstanter spielen. Vielleicht gibt es dann nicht mehr diese tollen Ausschläge nach oben wie in der vergangenen Saison bei den spektakulären Siegen gegen Bremen, Bayern oder Dortmund. Gegen solche Mannschaften wollen wir auch weiterhin gewinnen, aber wir dürfen uns einfach nicht mehr so viele schlechte Spiele und hohe Niederlagen leisten."

Zu Beginn Ihrer Arbeit in Frankfurt hatte man den Eindruck, dass Sie das Denken im Verein erst verändern mussten, dass Sie Zutrauen in die eigenen Leistungen aussprechen mussten. Wird die neue Saison nun einfacher für Sie?

"Das kann ich nicht sagen. Wichtig war, dass die Mannschaft den Glauben verinnerlicht hat, dass sie auch gegen die Top-Teams der Liga bestehen und sie an manchen Tagen besiegen kann. Dass sie nicht nur reagiert, sondern eigene offensive Aktionen hat und die Entscheidung sucht. Dieses Bewusstsein kann dann auf den Verein und die Fans übertragen werden. Eines ist klar: Wir wollen in der neuen Saison sicherlich nicht schlechter abschneiden."

Ihr Vertrag läuft nach der Saison aus, wollen Sie bei der Eintracht bleiben?

"Grundsätzlich fühle ich mich hier sehr wohl - im Verein, mit der Mannschaft, in der Stadt und bei den Fans. Wir haben hier tolle Voraussetzungen. Ich will mit der Mannschaft ein gutes Jahr spielen, und wenn der Vorstand dann meinen Vertrag verlängern möchte, will ich gern darüber sprechen. Aber zunächst muss vieles gut laufen. Wir wollen bis weit in die Saison hinein erfolgreichen Fußball spielen und weiter Begeisterung im Umfeld gewinnen. Das erwarte ich, und ich möchte, dass sich das Team weiterentwickelt.

Ist das die Bedingung dafür, dass Sie den Vertrag verlängern?

"Natürlich, das ist auch ganz normal. Nur wenn ich sehe, dass die Mannschaft vielen Dingen folgt, die ich vorgebe, dann lohnt sich mein Engagement. Ich bin in erster Linie dafür verantwortlich, dass sich hier etwas entwickelt, und wenn das nicht der Fall ist, muss man nach den Ursachen suchen. Das kann dazu führen, dass man entweder viele Spieler oder einen Trainer auswechselt. Umgekehrt ist es genauso. Der Verein will mich auch nur behalten, wenn er sieht, dass das Team mit mir einen Schritt nach vorne kommt.

 

 

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