FC Olympia Fauerbach 09 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2010/2011

0:13 (0:7)

Termin: Sa 10.07.2010
Zuschauer: 2.200
Schiedsrichter: Matthias Kristek (Aulendiebach)
Tore: 0:1 Markus Steinhöfer (12.), 0:2 Ioannis Amanatidis (16.), 0:3 Marcos Alvarez (19.), 0:4 Martin Fenin (21.), 0:5 Martin Fenin (30.), 0:6 Ioannis Amanatidis (37.), 0:7 Patrick Ochs (38.), 0:8 Halil Altintop (68.), 0:9 Halil Altintop (70.), 0:10 Caio (80.), 0:11 Marcel Titsch-Rivero (85.), 0:12 Halil Altintop (86.), 0:13 Caio (88.)

 

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FC Olympia Fauerbach 09 Eintracht Frankfurt
Kader:
  • Bosland, Heilmann, Kornmesser (je 30 Minuten); Fiechter, Maouche, Tempelmeyer, Walter, Richly, Kilian, Oberschelp, Matic, Müller, Hartmann, Hausner, Michel, See, Buchner, Dietz, Schneider, Schmitt, Hall

 

1. Halbzeit

 

Wechsel
2. Halbzeit
Trainer
Trainer

 

 

Stürmischer Auftakt in die neue Saison

Prolog: Qualitätszuwachs nach den Wünschen des Trainers

Während sich Fußballdeutschland mit Autowimpeln und Seitenspiegelhäubchen auf das Halbfinale der WM in Südafrika vorbereitet, geht es für die Eintracht nach einem siebenwöchigen Urlaub am 5. Juli wieder mit dem Training los. Keine Ferien hatte hingegen Heribert Bruchhagen, der die Kaderplanungen bereits zum Trainingsauftakt nach den Wünschen von Trainer Skibbe weitgehend abgeschlossen hat.

Schon eine Woche nach Ende der letzten Saison wird mit Theofanis Gekas der Wunschstürmer des Trainers für eine Ablösesumme von rund einer Million Euro von Bayer Leverkusen geholt. Noch in der Winterpause der letzten Saison scheiterte der Transfer des 30-jährigen griechischen Nationalspielers, der zuletzt nach Berlin ausgeliehen wurde und beim Absteiger in 17 Spielen 6 Tore erzielte. "Er ist ein Stürmer, der große Torgefahr ausstrahlt. Gekas ist ein schlitzohriger Spieler, der das Feeling dafür hat, wo er stehen und wie er den Ball treffen muss. Eintracht Frankfurt kann froh sein, diesen Spieler geholt zu haben", freut sich Michael Skibbe.

Zu einer Hängepartie entwickeln sich unterdessen die Verhandlungen mit Halil Altintop. Fast täglich vermeldet die Zeitung mit den großen Buchstaben angebliche Neuigkeiten über den Verbleib des 27-jährigen türkischen Nationalspielers, dessen Berater scheinbar die eigenen finanziellen Interessen mehr vertritt, als die des Spielers. Denn trotz wohl lukrativerer Angebote aus der Türkei unterschreibt Altintop schließlich ganz unspektakulär am 3. Juli einen Zweijahresvertrag bei der Eintracht. "Ich freue mich, dass wir nun alle Wünsche des Trainers erfüllen konnten", erklärt Vorstandschef Bruchhagen, um zu ergänzen, dass Altintop zu keinem Zeitpunkt um Geld gepokert habe: "Er ist kein Zocker, er hatte an unserem Angebot nichts auszusetzen."

Da Amanatidis guter Dinge ist, dass sein Knie nach überstandenem Knorpelschaden den Belastungen gewachsen ist und auch Fenin seine Leistenprobleme wohl überwunden hat, sieht der Trainer die Offensive gut aufgestellt: "Das war in der letzten Saison noch unsere Schwachstelle. Jetzt haben wir da erheblich an Qualität gewonnen. Ich freue mich auf einen tollen Konkurrenzkampf." Auch die auf der linken Abwehrseite durch den Weggang von Christoph Spycher entstandene Lücke scheint geschlossen zu sein. Für eine Ablösesumme von ca. 1,2 Millionen Euro kommt der 22-jährige Grieche Gergios Tzavellas von Panionios Athen zur Eintracht. "Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für einen jungen Spieler entschieden. Tzavellas ist ein angehender Nationalspieler, der nach der WM in Südafrika aufgebaut werden soll. Für uns hat seine Nichtnominierung den Vorteil, dass er gleich von Beginn an bei der Vorbereitung auf die kommende Saison zur Verfügung steht", meint Michael Skibbe.

Eine Investition in die Zukunft ist auch der 19-jährige offensive Mittelfeldspieler Sebastian Rode, der vom Drittligisten auf die richtige Mainseite wechselt. "Wir haben seine Entwicklung schon lange verfolgt. Er ist ein sehr großes Talent aus der Region. Bei ihm hoffen wir, dass er eine ähnlich gute Entwicklung nimmt, wie unser Nachwuchsspieler Sebastian Jung", sagt Heribert Bruchhagen zu dem dritten Neuzugang der Frankfurter.

Verlassen haben die Eintracht indessen Alexander Krük, der bereits in der letzten Saison an den Zweitligaaufsteiger Osnabrück ausgeliehen war und nun einen Zweijahresvertrag bei den Niedersachsen unterzeichnet hat, sowie Faton Toski, der zum Zweitligisten VfL Bochum wechselt. "Es hatte bei der Eintracht keinen Sinn mehr. Und natürlich spielte Friedhelm Funkel eine große Rolle bei meinen Überlegungen. Mit ihm haben wir sehr gute Chancen, in die Bundesliga zurückzukehren", erklärt Toski, der seit 1994 bei der Eintracht spielte. Nicht beim Trainingsstart dabei ist auch Selim Teber, der überraschend in die türkische Süper Lig zu Kayserispor wechselt, nachdem Trainer Skibbe noch eine Woche zuvor betont hatte, dass "er sicher in der kommenden Saison für uns spielen wird." Nicht geklärt bis zum Trainingsbeginn ist hingegen die Situation von Steinhöfer, Petkovic und Bellaïd, die bei den Kaderplanungen des Trainers augenblicklich keine Rolle spielen und denen er einen Wechsel nahe legt: "Es macht ja auch für sie keinen Sinn, der 26. Mann im Kader zu sein."


Testspielauftakt in Friedberg

Während die WM-Teilnehmer Schwegler, Bellaïd, Clark und Gekas sowie die frisch gebackenen deutschen B-Jugendmeister Sonny Kittel und Torhüter Aykut Özer noch eine Woche Sonderurlaub genießen, standen für den Rest des Kaders fünf schweißtreibende Trainingstage mit ausgedehnten Läufen und Balltraining auf dem Programm. So freuen sich wohl alle Spieler auf das heutige Testspiel gegen den letztjährigen Tabellensechsten der Kreisoberliga Friedberg, den FC Olympia 09 Fauerbach, zumal vom Trainer ein Tag Sonderurlaub für ein ordentliches Spiel mit einem Sieg mit mehr als 10 Toren angekündigt wird.

Neben Bajramovic, der am Freitag erneut an der linken Ferse operiert werden musste, sowie Chris, der noch an einer Bauchmuskelzerrung laboriert, will Trainer Skibbe seinem kompletten Kader Spielpraxis geben. So beginnt die Eintracht bei Temperaturen von über 40 Grad mit Andreas Rössl im Tor sowie mit Vasoski, der erstmals seit November 2009 wieder dabei ist, Ochs, Petkovic und Köhler in der Abwehr. Das Mittelfeld bilden Tosun, Steinhöfer, Titsch-Rivero sowie Alvarez. Amanatidis und Fenin sollen mit ihren Toren für den freien Sonntag sorgen.

Dabei helfen könnte auch der neue einheitliche Bundesligaball "Torfabrik", der schon während der WM für reichlich Diskussionsstoff sorgte. "Es wird für die Torhüter immer schwieriger, aber das ist ja so gewollt. In Zukunft werden die Spiele dann halt 4:3 ausgehen", erzählt Oka Nikolov, während Benjamin Köhler über die leichte Kugel meint: "Der Ball fliegt definitiv anders als die anderen, wenn du ihn gut triffst, haben die Torhüter Probleme. Aber wenn du ihn nicht richtig triffst, fliegt er gleich zehn Meter über die Kiste." Ganz andere Probleme hat hingegen der neue Spielertrainer des FC Olympia, Ali Yüceler, der aus bislang 13 Neuzugängen eine Mannschaft formen muss, die in der Kreisoberliga ein gewichtiges Wörtchen um die Meisterschaft mitreden soll. Doch hierfür hat er ja noch ein wenig Zeit bis zum Start der neuen Saison, zum Erlebnis "Die Adler kommen nach Friedberg" sollen alle Spieler inklusive der drei Torhüter Kornmesser, Heilmann und Bosland zum Einsatz kommen.

Von Beginn an zeigt die Eintracht den 2200 schwitzenden Zuschauern auf dem Burgfeld, dass sie sich den freien Sonntag erspielen will. Schön lassen die Adler den Ball und die Fauerbacher laufen, scheitern jedoch in der Anfangsphase immer wieder an der vielbeinigen Abwehr des Kreisoberligisten. So ist es ein Standard, der den Torreigen eröffnet. Eine Ecke von der rechten Seite durch Ochs landet vor dem Strafraum bei Steinhöfer, der "die Torfabrik" zum 1:0 in den Kasten zimmert (12.). Vier Minuten später setzt sich Tosun auf der linken Außenbahn durch und flankt in die Mitte, Alvarez legt eher unfreiwillig für Amanatidis ab, der aus kurzer Distanz keine Mühe hat, den Ball zum 2:0 in die Maschen zu schieben. Alvarez (19.), Fenin (21./30.) sowie erneut Amanatidis nach Doppelpass mit Steinhöfer (37.) und Ochs (38.) sorgen für die 7:0-Führung. Kurz darauf gibt es nach einem Foul von Fiechter an Köhler Elfmeter für die Eintracht. Amanatidis schnappt sich den Ball, aber der nach 30 Minuten eingewechselte Torhüter Heilmann kann parieren. "Der Gegner hat sich sehr gut gewehrt und der Torwart hat exzellente Paraden gezeigt", lobt auch Trainer Skibbe den Fauerbacher Keeper.

So geht es mit dem 7:0 zur Pause und insbesondere die lange verletzten Spieler sind zufrieden. "Das Knie hält, ich fühle mich gut", meint Amanatidis und Vasoski ergänzt: "Bis auf konditionelle Schwierigkeiten am Schluss hatte ich keine Probleme." "Es ist schön, dass sie wie auch Martin Fenin nach seinen Leistenproblemen in der vergangenen Saison beschwerdefrei sind. Wenn das so bleibt, sind sie natürlich alle Alternativen für den Saisonauftakt", lobt auch der Trainer, während Fenin seinen Konkurrenten im Sturm den Kampf ansagt: "Es ist sicher gut für den Trainer und die Zuschauer, dass wir Verstärkungen bekommen haben. Aber mir ist es eigentlich egal. Ich will Stürmer Nummer eins werden, alles andere ist nebensächlich."

Zur zweiten Halbzeit bleiben lediglich Torhüter Rössl und Titsch-Rivero auf dem Platz. Die Abwehr bilden nun Jung, Franz, Russ sowie Georgios Tzavellas auf der linken Seite, während nun Caio und Altintop auf Torjagd gehen. Doch es ist wie verhext, obwohl fast nur die Eintracht spielt, scheitern sie immer wieder an Torhüter Heilmann sowie an der tapfer kämpfenden Abwehr der Fauerbacher. Doch in der 68. Spielminute ist der Bann endlich gebrochen, mit einem satten Schuss an den linken Innenpfosten erzielt Altintop das 8:0. "Die Jungs sind nach der Pause ganz lange verzweifelt – an sich selbst und am Torwart. Aber die Jungs packen das noch. Sie haben sich sogar beeilt, nach dem 8:0 schnell den Ball aus dem Tor zu holen", grinst Michael Skibbe währenddessen.

Und langsam schwinden den Hobbykickern die Kräfte bei der brütenden Hitze. So erzielt Altintop zwei Minuten später nach einem scharfen Freistoß von Caio das 9:0 (70.). Nach weiteren zehn Minuten Anrennen ist es dann soweit, Caio erzielt mit einem Schuss aus 18 Metern das 10:0 (80.), bevor Titsch-Rivero (85.), Altintop (86.) und Caio (88.) für den 13:0-Endstand sorgen, mit dem auch der Trainer zufrieden ist: "Mehr als zehn Tore, das hatte ich mir so vorgestellt, nach den Laufeinheiten waren die Jungs froh, endlich einmal Fußball spielen zu können. Aber wenn wir eingeladen werden, dann ist eine engagierte Leistung auch das Mindeste. Die Leute kommen, um die Eintracht sehen, und unsere Aufgabe ist es, entsprechend ein gutes Bild zu hinterlassen."

Nach dem freien Sonntag, den sich die Spieler redlich verdient haben, geht es am Montag nicht nach Österreich oder in andere südliche Gefilde, sondern nach Grünberg in Mittelhessen in die Sportschule des hessischen Fußballverbandes. "Wir wollen uns den Fans der Region präsentieren. Ich finde es gut, wenn die Kinder in ihren Ferien mal zur Mannschaft kommen können. Zudem haben wir in der Sportschule gute Bedingungen. Schon mit Bayer Leverkusen bin ich dort im Trainingslager gewesen. Die Plätze sind hervorragend, die Laufstrecke ist optimal, die Bedingungen könnten kaum besser sein", erklärt Michael Skibbe. (tr)

 

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