1. FFC Frankfurt - SG Essen-Schönebeck

Bundesliga 2009/2010 - 18. Spieltag

4:0 (2:0)

Termin: 11.04.2010, 11:00 Uhr
Zuschauer: 1.090
Schiedsrichter: Moiken Wolk (Worms)
Tore: 1:0 Sara Thunebro (23.), 2:0 Sandra Smisek (45.), 3:0 Conny Pohlers (47.), 4:0 Kerstin Garefrekes (57.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
SG Essen-Schönebeck

  • Nadine Angerer
  • Sara Thunebro
  • Ali Krieger
  • Ariane Hingst
  • Saskia Bartusiak
  • Dzsenifer Marozsán
  • Kerstin Garefrekes
  • Conny Pohlers
  • Birgit Prinz
  • Petra Wimbersky
  • Sandra Smisek

 


  • Lisa Weiß
  • Laura Hoffmann
  • Vanessa Martini
  • Emily Zurrer
  • Jessica Bade
  • Marlene Kowalik
  • Melanie Hoffmann
  • Daniela Löwenberg
  • Nadine Kraus
  • Stefanie Weichelt
  • Sofia Inguanta

 

Wechsel
  • Svenja Huth für Petra Wimbersky (64.)
  • Gina Lewandowski für Ariane Hingst (70.)
  • Leni Kaurin für Kerstin Garefrekes (75.)
Wechsel
  • Sabrina Duhme für Laura Hoffmann (46.)
  • Caroline Hamann für Sofia Inguanta (53.)
  • Inga Jürgen für Nadine Kraus (70.)
Trainer
  • Sven Kahlert
Trainer
  • Ralf Agolli

 

Prinz zurück im Sturm

Frauenfußball-Bundesligist 1. FFC Frankfurt zeigt wieder altbekannte Tugenden und hat die Hoffnung auf Rang zwei noch nicht aufgegeben.

Noch vor wenigen Tagen hatte es Sven Kahlert für nötig erachtet, sich für einen 5:1-Sieg zu entschuldigen. „Ich habe jegliche Zielstrebigkeit vermisst“, sagte der Trainer des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt nach dem Spiel gegen Freiburg. Nach dem 4:0 (2:0) am Sonntag gegen die SG Essen-Schönebeck war er wesentlich besser gelaunt: „Dieses Mal haben wir fast 90 Minuten versucht, den Gegner unter Druck zu setzen.“

Allerdings verlangte der lediglich brav in der Abwehr agierende Gegner dem FFC nicht sonderlich viel ab. „Wir stecken mitten im Abstiegskampf, viele meiner jungen Spielerinnen kommen damit mental noch nicht klar“, erklärte Essens Trainer Ralf Agolli. An eine Chance, in Frankfurt punkten zu können, hatte er schon im Vorfeld nicht geglaubt: „Wir würden ja gerne wollen, aber das können wir nicht.“ So nahm die Partie ihren erwarteten Verlauf.

Gleich das erste Tor stellte einen ästhetischen Höhepunkt dar: Sara Thunebro, ohnehin keine schlechte Schützin, hämmerte nach 23 Minuten einen Freistoß von links in den rechten Winkel des Essener Kastens.

Der FFC spielte zwar nominell mit der gleichen Elf wie in den zwei Spielen zuvor, doch Trainer Sven Kahlert hatte eine kleine, aber feine Änderung vorgenommen: Statt wie zuletzt im Mittelfeld, spielte Birgit Prinz seit Langem wieder mal in der Sturmspitze. Und war, welche Überraschung, dort wesentlich effektiver. Nicht, dass dies Kahlert zuvor verborgen geblieben war. „Aber ich musste mir etwas für das Mittelfeld einfallen lassen“, erklärte der Coach. Schon im Mittwochsspiel hatten er in den letzten 30 Minuten einen Rollenwechsel zwischen Dzsenifer Marozsan und Prinz probiert, dieses Mal bildete Marozsan von Beginn an das Mittelfeldgespann mit Sandra Smisek.

Was dieses Duo bot, war mehr als solide. Die erst 17-jährige Marozsan wächst von Spiel zu Spiel besser in ihre Rolle. Zum einen gab es deutlich mehr Ballgewinne im Mittelfeld, zum anderen konnte Smisek wieder die über Jahre eingeschliffenen Anspielsituationen mit Birgit Prinz abrufen. Und umgekehrt. So fiel das 2:0 kurz vor der Pause in bester Prinz-Smisek-Manier: Prinz ging über links durch und bediente mit dem Gefühl für das Stellungsspiel ihre langjährige Spielpartnerin Sandra Smisek, die mit einem Heber erfolgreich war.

Vielleicht ist es das richtige Mittel, in schwierigen Zeiten auf vertraute Konstellationen zu setzen. Sicher, es gab nach der 4:0-Führung durch Tore von Conny Pohlers und Kerstin Garefrekes auch einigen Leerlauf. Doch insgesamt war erkennbar, dass der FFC das Spiel schnell und direkt halten wollte.

„Mit dem Ergebnis waren wir noch gut bedient“, urteilte der Essener Agolli, was sein Pendant Kahlert zu der Hochrechnung veranlasste: „Wenn wir auch nur 30 Prozent unserer Chancen nutzen würde, hätten wir schon die 100-Tore-Marke überschritten.“ So sind es lediglich 61 - und ein paar Punkte zu wenig. „Ich habe uns im Rennen um Platz zwei noch nicht abgeschrieben“, proklamiert Kahlert unverdrossen. Sein Zweckoptimismus in allen Ehren, aber da müsste sich die Konkurrenz schon allerhand Pannen leisten. (FR Online vom 12.04.2010)

 

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