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1. FFC Frankfurt - VfL
Wolfsburg |
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Bundesliga 2009/2010 - 12. Spieltag
1:2 (0:1)
Termin: 03.04.2010, 13:00 Uhr
Zuschauer: 980
Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh (Potsdam)
Tore: 0:1 Melissa Wiik (32.), 0:2 Zsanett Jakabfi (72.), 1:2 Ariane Hingst (77.)
1. FFC Frankfurt |
VfL Wolfsburg |
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Trainer
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Wölfinnen lassen Träume platzen Der Frauenfußball-Bundesligist 1. FFC Frankfurt vergibt die letzte Chance auf den zweiten Tabellenplatz. Sven Kahlert war konsterniert. Mal wieder. „Ich verstehe das nicht. Da haben wir uns eine gute Position erarbeitet - und dann schmeißen wir sie einfach weg“, sagte der maßlos enttäuschte Trainer des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg. Nach dem Sieg vor einer Woche beim FCR Duisburg, als der FFC unverhofft noch einmal von einem Champions-League-Platz träumen konnte, herrschte am Samstag wieder einmal Tristesse. „Wir haben nur 50 Prozent von unserem Leistungsvermögen gezeigt“, analysierte der Trainer. Das reicht nicht gegen einen VfL Wolfsburg, der mit seinem Kader nicht zum Kanonenfutter der Liga gehört. Und Kahlert wurde noch deutlicher: „In der Halbzeit hätte ich acht Spielerinnen auswechseln können.“ Fast nichts hatte gestimmt: „Unsere Bälle waren zu ungenau, unser Zweikampfverhalten war schlecht.“ Wolfsburgs Nationalstürmerin Martina Müller wunderte sich: „Die haben gar nicht richtig attackiert.“ Laut Kahlert war das Absicht: „In Duisburg hat das gut funktioniert, erst ab der Mittellinie Pressing zu machen, um weniger Konter zu riskieren.“ Allerdings war Duisburg auch offensiver orientiert. Der VfL spielte defensiver. So hatte er genug Raum, die Abwehr zu organisieren. Kontern konnte Wolfsburg dennoch gut. Nachdem der FFC drei hochkarätige Chancen ausgelassen hatte, zeigten die Gäste, was Effektivität heißt. Über zwei Stationen ging es in den Frankfurter Strafraum. Dort war Ariane Hingst zurückgeeilt, um Zsanett Jakabfi auf rechts außen zu stellen. Dennoch lief auch noch Saskia Bartusiak hinzu und ließ so in der Mitte Melissa Wiik völlig alleine, die sich mit dem 0:1 bedankte. Wer nun ein machtvolles Aufbäumen des FFC erwartet hatte, wurde enttäuscht. Im Grunde ist es immer das gleiche Muster: Wenn der FFC keinen Druck hat, läuft es. Wenn es um etwas geht, wirkt er gehemmt, verklemmt, ohne Mumm. Die noch in der ersten Halbzeit starke Petra Wimbersky tauchte im zweiten Durchgang völlig ab. Und noch eines lässt sich beobachten: Die Variante mit Sandra Smisek und Birgit Prinz als Doppel-Sechs erzeugt nicht genug Kreativität. „Ich habe keine andere Wahl“, sagt Kahlert, „wen soll ich da sonst hinstellen?“ Ariane Hingst zum Beispiel. Als der FFC nach dem 0:2 alles riskieren musste, sorgte Hingst im Mittelfeld deutlich für Belebung. Auch die Auswechslungen ließen Fragen offen. Dzsenifer Marozsan hatte zwar wie alle anderen nicht ihren besten Tag. Dennoch kann sie immer für Überraschungen sorgen. Warum sie trotzdem schon nach 45 Minuten raus musste, blieb genau so rätselhaft wie die Entscheidung für Svenja Huth als Einwechselspielerin. Huth passt, wenn es läuft. Eine druckvolle Spielerin, die einen Abwehrriegel knacken kann, ist sie nicht. So war Wolfsburgs Sieg nie in Gefahr und Frankfurts letzte Chance, doch noch Zweiter zu werden, schnell vertan: „Das tut richtig weh“, sagte FFC-Manager Siegfried Dietrich. (FR online vom 06.04.2010)
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