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1. FFC Frankfurt - Hamburger
SV |
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Bundesliga 2009/2010 - 16. Spieltag
4:2 (1:1)
Termin: 14.03.2010, 11:00 Uhr
Zuschauer: 1.250
Schiedsrichter: Angelika Söder (Ingolstadt)
Tore: 0:1 Nicole Zweigler (7.), 1:1 Conny Pohlers (31.), 2:1 Conny Pohlers (59.), 3:1 Conny Pohlers (88.), 4:1 Kerstin Garefrekes (90.), 4:2 Imke Wübbenhorst (90.)
1. FFC Frankfurt |
Hamburger SV |
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Trainer
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Powerfrau Pohlers Als Trainer kann Sven Kahlert viel beeinflussen. „Aber nicht, ob die Mädels frei vor dem Tor den Ball auch reinmachen“, sagte der Coach nach dem 4:2 (1:1)-Sieg der Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt gegen den Hamburger SV. So wusste er auch nicht, ob er sich vorbehaltlos über die drei Pflichtpunkte freuen oder sich angesichts der ausgelassenen Chancen die Haare raufen sollte. Denn die vier Frankfurter Tore täuschen gewaltig. Bis zur 90. Minute stand es nur 2:1. Reihenweise hatte der FFC daneben, drüber, ans Metall oder in die Arme der Hamburger Torfrau Bianca Weech geschossen. Besonders Birgit Prinz klebt seit einiger Zeit das sprichwörtliche Pech am gelben Schuh. Chancen wie die in der 22. Minute, als sie aus zehn Metern nur noch in leere Tor hätte schießen müssen, hätte sie früher mit geschlossenen Augen verwandelt. Solche Möglichkeiten zu vergeben, schwächt das Selbstvertrauen, aber auch das Timing. Denn nun neigt Prinz immer häufiger dazu, einen Ball mit dem entsprechenden Risiko im Strafraum noch einmal abzuspielen, statt kurzentschlossen selbst abzuziehen. Die Probleme des FFC hätten noch größer werden können, hätte der HSV seine noch besseren Chancen entschlossen genutzt. Denn nach dem schönen, mit links erzielten 0:1 (7.) durch Nicole Zweigler bekamen die Norddeutschen in der 15. Minute einen Foulelfmeter zugesprochen. Doch FFC-Torfrau Nadine Angerer bewahrte gegen Silva-Lone Saländer mit einem Flug ins linke Eck ihr Team vor einem Debakel. Selbst als der FFC schließlich doch mit 2:1 führte, hatte der HSV noch zwei Riesenmöglichkeiten zum Ausgleich: Einmal vergab Imke Wübbenhorst völlig frei kläglich, danach rettete die Latte. So kann sich der FFC hauptsächlich bei einer Person bedanken, dass es keine langen Gesichter gab: Conny Pohlers. Die 31-Jährige lief wie ein Duracell-Hase durch die Hamburger-Verteidigungslinie und erzwang sich damit ihre Chancen. Beim 1:1 (31.) fackelte sie nicht lange und schob mit dem Spann präzise ins lange Eck ein. Beim 2:1 (59.) sprang der nur 1,64 Meter kleine Wirbelwind höher als die Gegenspielerin. Und schließlich gelang Pohlers sogar ein Hattrick, als sie nach einem Schuss der wenige Sekunden zuvor eingewechselten Koreanerin Lee Jang-Mi den Abpraller abstaubte. „Pohlers konnten wir einfach nicht stoppen“, bedauerte später HSV-Trainer Achim Feifel. Erwies sich bei der Torjägerin die Laufbereitschaft als Schlüssel zum Erfolg, musste man diese im Umkehrschluss bei einigen anderen Frankfurterinnen bemängeln. Spielerisch passte über weite Strecken nicht viel zusammen. Das geplante Kurzpassspiel scheiterte meist an einem Mangel an kurzen Passmöglichkeiten. In der Vorwärtsbewegung taten sich häufig riesige Lücken im zentralen Mittelfeld auf. Kein Wunder, dass Überraschungsmomente ausblieben, aus der Mitte drohte dem HSV kaum Gefahr. Kahlert räumte ein, dass „wir im Mittelfeld ein kreatives Manko haben“. Mit der Einwechslung von Dzsenifer Marozsan wurde es etwas besser, zudem könnte Lee künftig eine Option sein. Und für die kommende Saison kündigte FFC-Manager Siegfried Dietrich eine „gestandene Spielmacherin an“. (FR Online vom 15.03.2010)
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