Turbine Potsdam - 1. FFC Frankfurt

DFB-Pokal 2009/2010 - Viertelfinale

3:0 (1:0)

Termin: 19.12.2009, 13:15 Uhr
Zuschauer: 750
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)
Tore: 1:0 Fatmire Alushi (9.), 2:0 Nadine Keßler (79.), 3:0 Anja Mittag (85.)

 

>> Spielbericht <<

Turbine Potsdam
1. FFC Frankfurt

  • Desirée Schumann
  • Babett Peter
  • Josephine Henning
  • Bianca Schmidt
  • Stefanie Draws
  • Monique Kerschowski
  • Fatmire Alushi
  • Jennifer Zietz
  • Nadine Keßler
  • Jessica Wich
  • Anja Mittag

 


  • Nadine Angerer
  • Sarah Günther-Werlein (72.)
  • Ali Krieger
  • Saskia Bartusiak
  • Dzsenifer Marozsán
  • Meike Weber
  • Svenja Huth
  • Kerstin Garefrekes
  • Conny Pohlers
  • Birgit Prinz
  • Petra Wimbersky

 

Wechsel
  • Leni Kaurin für Jessica Wich (68.)
  • Tabea Kemme für Fatmire Alushi (90.)
Wechsel
  • Sandra Smisek für Dzsenifer Marozsán (59.)
  • Laura del Río für Meike Weber (73.)
Trainer
  • Bernd Schröder
Trainer
  • Sven Kahlert

 

Hoffnungslos unterlegen

Sie hatten sich beim 1. FFC Frankfurt so viel vorgenommen für dieses Pokal-Viertelfinale bei Turbine Potsdam. Aber Anspruch und Wirklichkeit klafften schließlich auseinander.

Sie hatten sich beim 1. FFC Frankfurt so viel vorgenommen für dieses Pokal-Viertelfinale bei Turbine Potsdam. Nach dem 1:4 in der Liga gegen denselben Gegner hatte FFC-Trainer Sven Kahlert noch angekündigt: „Ich verspreche, dass wir uns im Pokalspiel über die gesamten 90 Minuten anders präsentieren werden.“ Wie sich herausstellte, sollte dies allerdings nur ein frommer Wunsch bleiben. Tatsächlich war der FFC beim 0:3 (0:1) noch hoffnungsloser unterlegen als im Spiel zuvor.

Auf dem gefrorenen Geläuf war eigentlich klar, dass keine hohe Fußballkunst, sondern gradliniges Spiel gefragt war. Potsdam hatte das sofort begriffen und ließ sich taktisch etwas zurückfallen, griff den FFC erst in der eigenen Hälfte an. Ausgerechnet die erfahreneren Frankfurterinnen tappten prompt in diese Falle. Schon nach fünf Minuten hatte Potsdam die erste Chance, doch Jessica Wich schoss freistehend an den Pfosten. Dann tat sich erneut eine Riesenlücke auf, Alexandra Krieger wollte den Ball stoppen statt ihn wegzuschlagen, Lira Bajramaj ging dazwischen und traf zum 1:0 (9.).

Das war der Gau für den FFC, denn nun musste er noch offensiver agieren. Was in jeder Beziehung grandios daneben ging. Potsdam spielte zwar nominell nur mit einer Dreierkette, hatte aber immer und in jeder Situation Überzahl gegen die jeweils ballführende Frankfurterin. Daraus ergaben sich zahlreiche Ballgewinne und Potsdam hätte schon zur Pause leicht mit 3:0 führen können. Zwar hatte Kahlert die Defensive umgestellt und Kerstin Garefrekes auf die rechte Abwehrseite gestellt. Doch das Problem ist und bleibt die Innenverteidigung. Aber auch das Mittelfeld verkomplizierte die Abläufe.

„Wir wollten viel enger an den Gegenspielerinnen sein, das ist uns nicht gelungen“, monierte Sven Kahlert schon in der Halbzeit. Die verletzte Ariane Hingst sprach es noch drastischer aus: „Wir spielen so, als wenn niemand in Kontakt mit Schnee kommen will.“ Und zur Offensive: „Dass ein Schuss an den Außenpfosten als einzige Chance zählt, na ja...“ Zu diesem Zeitpunkt konnte sie nicht ahnen, dass nicht mehr viel Chancen dazukommen würden.

Es war fast schon mitleiderregend, wie harmlos Frankfurt agierte. Statistisch könnte man die Gelb-Rote Karte für Sarah Günther (72.) als Knackpunkt des Spiels bezeichnen, wie es Kahlert am Ende tat. Doch das ist Augenwischerei. Was dem FFC gegenüber Potsdam fehlte, war schlicht und einfach die Laufbereitschaft. Wo Frankfurt hinwollte, war Potsdam schon da.

Ein Umstand, der dem FFC zu denken geben sollte. Gegen Teams aus dem Mittelfeld oder Tabellenkeller reicht der Aufwand, gegen Topteams nicht. Es kann einfach kein Zufall sein, dass Frankfurt gegen laufstarke Mannschaften derzeit regelmäßig den Kürzeren zieht. Dazu kommt „unsere fehlende taktische Disziplin“, so Kahlert. Der Trainer, der mit so viel Elan vor acht Wochen den Job übernommen hatte, wirkt ziemlich ratlos. Denn egal, wen er einsetzt, egal wie er taktisch agiert: Wenn es ernst wird, verliert der FFC. Das war vor drei, vier Jahren ganz anders. Aus Selbstbewusstsein ist Fatalismus geworden. (FR Online vom 21.12.2009)

 

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