Armina Bielefeld - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2008/2009 - 23. Spieltag

0:0

Termin: So 08.03.2009, 17:00 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: ./.

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Armina Bielefeld Eintracht Frankfurt

  • Dennis Eilhoff
  • Radim Kucera
  • Markus Bollmann
  • Nico Herzig
  • Markus Schuler
  • Rüdiger Kauf
  • Thorben Marx
  • Oliver Kirch
  • Christopher Katongo
  • Jonas Kamper
  • Daniel Halfar

 


 

Wechsel
  • Berat Sadik für Jonas Kamper (27.)
  • Zlatko Janjic für Oliver Kirch (70.)
Wechsel
Trainer
  • Michael Frontzeck
Trainer

 

Kein Schönheitspreis, aber ein Punkt

Nach den zuletzt eher mäßigen Leistungen von Markus Pröll, könnte es nun zum ersten Mal in dieser Saison zu einem nicht verletzungsbedingten Wechsel im Tor kommen. In der Pressekonferenz vor dem Sonntagsspiel gegen den Tabellen-15. aus Bielefeld lässt Funkel die Torwartfrage unbeantwortet. Doch die Entscheidung wird ihm am Samstag abgenommen, als sich Pröll mit einer Darmgrippe krank meldet. Somit steht Nikolov zum 286. Mal in einem Ligaspiel im Kasten der Eintracht.

Auch der Rest der Mannschaft stellt sich leider fast von selbst auf, denn neben den Langzeitverletzten fehlen heute Fenin und Russ aufgrund der fünften Gelben Karte, Mahdavikia wegen eines Todesfalls in der Familie und Toski fällt mit Leistenproblemen aus. Zudem sitzt Caio mit einer leichten Grippe auf der Bank. "Trotzdem haben wir eine schlagkräftige Bundesligamannschaft dabei, wenn auch nicht unsere Wunschelf", sagt Funkel. Es sind die gleichen Voraussetzungen wie vor dem Karlsruhespiel, und mit einer ähnlichen Taktik wird die Eintracht wohl beginnen: Bielefeld nicht zur Entfaltung kommen lassen, möglichst lange zu Null spielen, um dann mehr ins Risiko zu gehen. "Wir wollen hier keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern die drei Punkte", sagt Fink und Köhler ergänzt: "Das ist Abstiegskampf pur."

Für diesen Kampf rückt Chris wieder neben Bellaïd in die Innenverteidigung, Inamoto ist dafür im defensiven Mittelfeld dabei. Petkovic verteidigt links in der Abwehrkette und Köhler spielt auf der linken Außenbahn. Einziger Stürmer ist Kweuke.

"Gegen Frankfurt ist viel Kampf und Arbeit angesagt. Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen", sagt Trainer Frontzeck vor der dem Spiel, bei dem er kurzfristig auf seinen Torjäger Wichniarek sowie auf Mijatovic verzichten muss, die sich im Abschlusstraining verletzt haben. Für die beiden spielen Halfar und der beim 1:1 in Köln noch gelbgesperrte Kauf. Kucera rückt auf die rechte Seite der Abwehrkette und Katongo agiert als alleinige Spitze.

Es ist ein mühsamer Beginn auf der Alm, beide Mannschaften stehen sehr geordnet im Halbfeld, der ballführende Spieler wird sofort angegangen, Überraschendes passiert so zunächst nicht. Ein kurzer Aufreger in der 2. Minute, als Inamoto nach einem Zweikampf mit Nasenbluten am Boden liegt, jedoch dank passender Wattebäuschchen weiter machen kann.

Nach 10 Minuten versuchen die Adler, das Spiel in die Hand zu nehmen. Über die Außenbahn wird nun schneller gespielt und so ist es kein Wunder, dass der emsige Ochs die erste Chance hat. Nach einem kurzen Haken schießt er vom rechten Strafraumrand, doch Torhüter Eilhoff kann den Aufsetzer mit etwas Mühe parieren (11.).

Auch Bielefeld bemüht sich nun ein wenig, in die Hälfte der Frankfurter zu gelangen. Doch all dies wirkt nur wenig zielstrebig, bereits im Halbfeld können Inamoto und Fink unauffällig die Bemühungen des Gegners im Keim ersticken. Für ein wenig Gefahr sorgt ein Freistoß von Kamper in der 15. Spielminute, der jedoch zur Ecke geklärt werden kann. Aus der Distanz versucht es auch Halfar, der vor dem Strafraum an den Ball kommt und aus knapp 20 Metern abzieht. Torhüter Nikolov reagiert bei dem gefährlichen Flatterball prima (16.). “Bei ihm hatte ich gar keine Bedenken, wir wissen, was wir an Oka haben“, lobt Bruchhagen den 34jährigen.

Und wieder ist es Ochs, der die Adler nach vorne treibt. Ein beherztes Solo, dann flankt er in die Mitte zum aufgerückten Köhler, aber Kauf kann in letzter Sekunde klären (22.). Nur eine Minute später ist es Fink, der einen feinen Pass in den Strafraum spielt. Genau auf den einschussbereiten Kweuke, der endlich einmal seine Gegenspieler abschütteln kann. Doch leider schafft es der 21jährige irgendwie, im Fünfmeterraum am Ball vorbei zu grätschen. Das wäre es doch gewesen (23.).

So aber verflacht das Spiel wieder im Halbfeld, ideenloses Ballgeschiebe auf beiden Seiten, zu viele Fehlpässe. Die Eintracht ist hierbei wenigstens bemüht, zu Angriffen zu kommen, Bielefelds Angriff ist jedoch ohne Wichniarek nicht einmal ein laues Lüftchen. An Chris kommt bislang kein Armine vorbei, auch Bellaïd wirkt heute sicherer als noch zuletzt.

"Das ist bestimmt kein großes Spiel, kaum Torchancen. Wir wussten schon vorher, das wird ein Geduldspiel, keiner will Fehler machen und in Rückstand geraten", analysiert Wichniarek in der Pause. Trainer Funkel will hingegen mehr. Zur Belebung der Offensive bringt er Korkmaz für Inamoto.

Und dies scheint zunächst auch zu funktionieren, denn der 23jährige Österreicher legt los wie die Feuerwehr, schnelle Sprints über die Außen sorgen für Belebung. Doch immer wieder versucht er ein Dribbling zu viel, das Auge für den freien Mann fehlt ihm noch. Erschwerend kommt hinzu, dass im Angriff zu wenig Bewegung ist. Meier taucht nach starkem Beginn genau wie Köhler ab, die Fehlpässe bei Steinhöfer mehren sich und eine Ballannahme gelingt Kweuke auch heute so gut wie gar nicht. Das Fehlen von Liberopoulos, Fenin und Amanatidis macht sich nur zu deutlich bemerkbar.

In der 52. Spielminute wird es dann doch einmal schnell, über Korkmaz kommt der Ball zu Köhler, der dem aufgerückten Petkovic prima in den Lauf spielt. Der 21jährige Serbe könnte am linken Strafraumrand schießen, doch er passt in die Mitte zu Kweuke, wo Herzig aufgepasst hat und klären kann. Elf Minuten später kommt Bielefeld überraschend zu einem gelungenen Angriff auf der rechten Seite, Katongo setzt sich gegen Petkovic durch und flankt hoch an den langen Pfosten. Der für den verletzten Kamper eingewechselte Sadik zieht direkt ab, verfehlt aber das Tor (63.).

In der 70. Minute kommt bei Bielefeld Janjic für Kirch in die Partie, die Ostwestfalen werden ein wenig gefährlicher. Nach einer Ecke kommt Bollmann im Strafraum zum Kopfball, doch Nikolov reagiert glänzend und kann klären. Kurz darauf legt Kucera für Torben Marx auf, doch dessen Schuss landet in den Armen von Nikolov (72.). Knapp vorbei geht hingegen der Volleyschuss von Halfar in der 74. Spielminute. So viel zum Bielefelder Angriffsfeuerwerk.

Kurz darauf muss Ochs mit einer Beckenprellung ausgewechselt werden und der 18jährige Sebastian Jung, der gestern noch bei der U19 spielte, feiert sein, soviel vorweg, gelungenes Debüt in der Bundesliga. “Ich war aufgeregt, doch ich habe die Nervosität in positive Energie umgemünzt", sagt Jung nach dem Spiel und auch Bruchhagen ist angetan: "Wir wissen, was er kann. Er ist schnell und mutig, er wird eine gute Entwicklung nehmen."

Und Jung leitet auch die nächste Chance für die Eintracht ein. Nach einem Fehlpass von Marx kommt der 18jährige an das Leder und spielt von der rechten Außenbahn einen schönen Pass auf Meier. Der schießt sofort, Eilhoff kann in letzter Sekunde parieren, lässt den Ball jedoch nach vorne abprallen. Doch damit rechnet Kweuke leider nicht und kommt einen Schritt zu spät, die Situation ist geklärt (81.). Nur eine Minute später hat Korkmaz noch einmal die Möglichkeit zum Siegtreffer, ist aber zu überrascht, dass er nach Flanke von Meier und verunglückter Abwehr von Torhüter Eilhoff, zum Kopfball kommt. Das Leder fliegt über den Kasten und es bleibt beim 0:0.

Die Eintracht klettert wieder auf Rang 12 mit nun vier Punkten Vorsprung auf den 16ten Platz. (tr)


Stimmen zum Spiel

Friedhelm Funkel: Wir haben heute kein gutes Spiel gesehen, das Spiel war von Kampf geprägt. Spielerisch blieb einiges offen, was aufgrund der vielen Ausfälle auf beiden Seiten aber nicht verwunderlich war. Unsere Misere reißt nicht ab, jetzt hat sich auch noch Patrick Ochs verletzt. Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben. Bei uns fehlt der ganze erste Sturm, das ist so, als würden bei den Bayern Klose, Toni und Podolski fehlen. Aber unser heutiges Minimalziel haben wir erreicht, Bielefeld punktemäßig nicht gleichziehen zu lassen.“

Heribert Bruchhagen: “Vor dem Spiel wäre ich mit dem einen Punkt zufrieden gewesen, nach dem Spiel bin ich es nicht mehr. Wir haben eigentlich keine Chance zugelassen und hatten zwei, drei gute Ansätze. Aber man braucht auch ein bisschen Glück und etwas mehr Entschlossenheit, wenn der Ball reingeschlagen wird.“

 

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