Hallenfußballturnier in Halle (Westfalen) |
Samstag, 03.01.2009
im Gerry-Weber-Stadion
7.600 Zuschauer
Arminia Bielefeld |
Rot-Weiss Ahlen |
SC Paderborn | VfL Osnabrück |
Eintracht Frankfurt |
MSV Duisburg |
Team: Jan Zimmermann, Frank Lehmann (U23), Patrick Ochs, Michael Fink, Aleksandar Vasoski, Benjamin Köhler, Markus Steinhöfer, Martin Fenin, Krešo Ljubicic, Marco Russ, Alexander Krük, Faton Toski, Jürgen Mössmer (U23), Timothy Chandler (U23), Cenk Tosun (U19). Trainer: Friedhelm Funkel
Gruppe A
Halbfinale
Spiel um Platz 3
Finale
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Halle in Halle Neues Jahr und Trainingsbeginn vor den drei Hallenturnieren. Zunächst muss aber ein Laktattest absolviert werden, an dem neben Bajramovic, Vasoski und Meier auch Chris erfolgreich teilnehmen kann. Wie schon im Sommer hat Caio, der andere Brasilianer, den Test nicht bis zum Ende absolviert. Die letzten zwei Runden ersparte ihm Johanna Brings vom Sportlabor aus Hürth bei Köln, deren Institut die Diagnostik für 16 Erst-, Zweit- und Drittligisten betreibt: "Es passiert häufig, dass zwei, drei Spieler nicht bis zum Ende mitlaufen." Auch Trainer Funkel relativiert: “Es ist nur ein kleiner Bestandteil dessen, was wir in der Vorbereitung machen. (..) Warten wir mal die nächsten Tage ab." Tage, in denen Caio mit den anderen Spielern und Co-Trainer Reutershahn erst einmal normales Training zu absolvieren hat - aus dem Hallenkader wird er kurzfristig gestrichen. Dafür darf Vasoski nach seinen zwei schweren Lungenoperationen im Sommer erstmals wieder für die Adler ran. Noch nicht dabei in der Halle ist der 21jährige Kameruner Stürmer Leonard Kweuke, der bis zur Rückrunde vom slowakischen Klub Dunajská Streda ausgeliehen wurde. Kweuke, der in dieser Saison für Streda in 16 Spielen elf Tore erzielte, wurde vom ehemaligen Eintrachtspieler Werner Lorant trainiert, der ihn mächtig preist: "Er ist ein Riesentalent, eine Granate. Er braucht sich vor keinem anderen Bundesligastürmer zu verstecken. Nicht vor Gomez oder Grafite. Leonard ist besser als die alle." Gar nicht amüsiert ist Chefscout Bernd Hölzenbein über diese Sprüche: "Das hilft weder uns noch dem Spieler. Die Erwartungen und der Druck werden zu groß, wir müssen auf dem Boden bleiben. Es besteht ein Fragezeichen, ob er auch in der Bundesliga bestehen kann.“ Trainer Funkel ergänzt: “Er ist ein sehr athletischer Spieler, der seinen Körper sehr, sehr intensiv einsetzt. Er ist körperlich so stark und mächtig gut dabei, dass sich der eine oder andere Gegenspieler an ihm verletzen wird". Doch zurück nach Halle, dem Ort, wo Heribert Bruchhagen von 1975 bis 1988 Lehrer für Sport und Erdkunde war, bevor es ihn nach Schalke in die Bundesliga zog. Eine gute Entscheidung meint auch Bruchhagen: “Ich konnte einfach mein Hobby zum Beruf machen. Und außerdem glaube ich, dass ich als Lehrer nicht sehr talentiert war.“ Die Gruppenspiele Im ersten Spiel geht es gegen Titelverteidiger Osnabrück, dem Tabellen-14. der Zweiten Liga. Mit dabei ist Nico Frommer, der von 2003 bis 2005 29 Mal für die Eintracht spielte. In der ersten Halbzeit dominiert die Eintracht das Spiel und geht bereits nach 2 Minuten durch einen Treffer von Fenin in Führung. Fünf Minuten später ist Vasoski mit einem wuchtigen Flachschuss zur Stelle, das 2:0. Osnabrück legt in der zweiten Halbzeit nach und kann durch Tore von Geißler (12.) und Surmann (14.) ausgleichen. Dann die 17. Spielminute, Toski erzielt den Führungstreffer, aber im direkten Gegenzug kann Samide den Ausgleich erzielen. Nur Sekunden später erhöht Geißler auf 4:3, doch Köhler sorgt noch in derselben Minute für den 4:4-Endstand. Bundesligaabsteiger MSV Duisburg ist der zweite Gegner der Adler. Nach 2. Minuten gehen die Zebras durch ein Tor von Tararache in Führung, doch noch vor dem Pausenpfiff können Russ (10.) und U19-Spieler Cenk Tosun (10.) das 2:1 für die Eintracht erzielen. In der zweiten Halbzeit kann Duisburg durch Makiadi ausgleichen (12.), aber dann treffen nur noch die Adler. Russ (17.) und Ochs (18.) treffen zum 4:2, bevor Fink das schönste Tor des Turniers schießt: Er überwindet den Torhüter mit einem tollen Heber (19.). Für den 6:2-Endstand sorgt Tosun in der Schlussminute. Das Halbfinale Im Halbfinale geht es gegen Arminia Bielefeld, den Zweiten der Gruppe B. Gleich in der 3. Minute tänzelt Ochs am Mittelkreis einen Arminen aus und bringt die Adler mit einem wuchtigen Schuss in Front. Kurz darauf macht es ihm Rau nach und haut das Leder zum Ausgleich ins Netz (3.). Dann kontert Bielefeld, ein Pass auf die rechte Seite und Kamper schießt Torhüter Lehmann das Leder durch die Beine (5.). In der 7. Minute gleicht Steinhöfer jedoch nach einem Pass von Ljubicic aus. Im Gegenzug ist es wieder Kamper, der das 3:2 erzielt. In der 8. Minute dann Ecke für die Eintracht. Fenin spielt auf Ochs, der mit einem flachen Schuss den strauchelnden Torhüter Riemer überwindet. Der 3:3-Ausgleich, der bis zur Pause Bestand hat. In der 12. Minute rollt Versick den Ball ein, bekommt ihn im Strafraum und erzielt das 4:3 für Bielefeld. Eine Minute später verliert Sadic das Leder an Tosun, eine kurze Drehung und der 17jährige schießt den Ball flach ins rechte Toreck. Kurz darauf ist Toski auf der linken Seite in Aktion, mit einem Bandenknaller spielt er auf Ljubicic in der Mitte, der im Nachsetzen das 5:4 erzielt. Doch schon wieder der Ausgleich durch Rau, der einen Schritt schneller als Ochs ist und im Fallen das 5:5 erzielt (15.). Nachdem Kamper eine Minute später nur den Pfosten trifft, ist wieder Ochs zur Stelle. Nach Vorlage von Fenin von der linken Seite haut er das Leder mit voller Wucht ins Netz zum 6:5-Endstand (16.). Das Finale Der Finalgegner ist Zweitligist Rot-Weiss Ahlen, das Osnabrück mit 5:4 besiegt hat. Die Adler machen von Beginn an Druck und gehen in der 2. Minute in die Führung: Köhler passt zu Fenin, der das Leder flach ins kurze rechte Eck schießt. Nachdem Steinhöfer das Leder in der 5. Minute von der rechten Seite gegen das rechte Lattenkreuz hämmert, ist es eine Minute später Vasoski, der das Leder auf Vorlage von Ljubicic mit einem wuchtigen Schuss unter der Querlatte versenkt. Ahlen ist bemüht, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch die Eintracht spielt clever. Bis auf einen Schuss von Baldo di Gregorio, der von 2002 bis 2004 im Zweitligakader der Eintracht stand, passiert bis zur Pause nichts mehr. In der 12. Minute dann das 2:1 nach einem schnellen Pass aus dem Mittelfeld: Chitsulo schießt Fink an und das Leder landet unhaltbar für Zimmermann im Netz, bereits das 80. Tor in diesem Turnier. Doch im Gegenzug ist es Ljubicic, der den Ball mit Links flach in der linken Torecke zum 3:1 versenkt (13.). Nur Sekunden später der erneute Anschlusstreffer, Stahlberg spitzelt das Leder dem herauslaufenden Torhüter Zimmermann durch die Beine (14.). Zwei Minuten später eine wunderschöne Kombination der Adler: Torhüter Zimmermann spielt zu Fenin, der im Zusammenspiel mit Russ das Leder verliert, aber Krük setzt auf der linken Seite nach, spielt lang auf Russ, der das Leder direkt in die Mitte auf den heraneilenden Krük passt, der den Ball vorbei am Torhüter ins Netz schiebt (16.). Das 4:2 für die Eintracht. Dann die Sirene, die Adler haben den Turniersieg in Halle
errungen! Auch Trainer Funkel ist zufrieden: "Die Jungs zeigen, dass
sie Spaß am Hallenfußball haben. Ich freue mich, dass sie
so engagiert aufgetreten sind." (tr)
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