Borussia Mönchengladbach-
Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2008/2009 - 11. Spieltag
1:2 (1:1)
Termin: So 02.11.2008, 17:00 Uhr
Zuschauer: 44.773
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 1:0 Marco Russ (12., Eigentor), 1:1 Martin Fenin (16.), 1:2 Michael Fink (52.)
Borussia Mönchengladbach | Eintracht Frankfurt |
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Erst schwindlig gespielt, dann Rückstand gedreht Zu Gast beim Tabellen-17., der mit seinem Trainer in schlechten Zeiten weniger Geduld hatte als die Eintracht. Nach der Heimniederlage gegen Intimfeind Köln wurde Aufstiegstrainer Luhukay entlassen und kurzzeitig durch Sportdirektor Ziege ersetzt, der nun als Co-Trainer neben dem “Alten“ agiert: Seit 2 Spieltagen leitet Hans Meyer wieder die Fohlenelf. Unter seiner Leitung folgte einem knappen Heimsieg gegen Karlsruhe eine 0:3-Niederlage in Wolfsburg und nun geht es gegen die Eintracht. Friedhelm Funkel lässt sich von dem Wechselspiel nicht beeindrucken und fordert: “Ich erwarte, dass die Jungs dort 90 Minuten lang alles abrufen, was sie können und dass wir nicht mit leeren Händen zurückkommen. Wir sollten den Mut haben, nach vorne zu spielen und dann auch das eine oder andere Tor zu erzielen.“ Mit dabei ist wieder Bellaïd, der jedoch zunächst auf der Bank Platz nehmen wird. Zu Hause geblieben ist hingegen Caio, den eine Grippe plagt. Gegenüber der Mittwochsniederlage gegen die Bayern nimmt Trainer Funkel nur eine Änderung im Team vor, für den enttäuschenden Toski spielt Ljubicic. Hans Meyer hingegen stellt seine Mannschaft nach dem 0:3 in Wolfsburg gleich auf vier Positionen um. Gospodarek kehrt für Löhe ins Tor zurück, Kleine muss verletzt passen und wird durch Levels ersetzt, zudem sind Baumjohann und Marin nach ihren “Denkpausen“ wieder für van den Bergh und Bradley im Team. Zu Beginn ist die Fohlenelf spielbestimmend, der Ball wird konzentriert durch die eigenen Reihen nach vorne gespielt. Überraschend für Zuschauer und wohl auch Trainer Funkel ist, dass Marin diesmal auf der rechten Seite spielt. Aber die erste Chance hat die Eintracht: Korkmaz sprintet Richtung Borussentor, bedrängt von Voigt spielt er das Leder mit der Hacke zu Liberopoulos, der aus 16 Metern sofort abzieht. Torhüter Gospodarek hat allerdings keine Mühe, den unplatzierten Schuss festzuhalten (5.). Gladbach bleibt weiter am Drücker, immer wieder über die rechte Seite mit Alberman und Marin, der Spycher in der Anfangsphase schwindlig spielt. Doch die Schussversuche von Friend & Co. bringen Torhüter Nikolov nicht zum Schwitzen. Die 12. Spielminute, ein weiteres Mal setzt sich Marin auf der rechten Seite durch und flankt hoch in den Strafraum. Nikolov steht fangbereit da, aber da kommt Russ und köpft das Leder völlig unbedrängt am eigenen Torhüter vorbei in die Maschen - das 1:0 für Mönchengladbach. Schon wieder ein früher Rückstand, na und? Die Eintracht spielt nun vehement nach vorne, immer wieder über die rechte Außenbahn. Die 16. Spielminute, nach einem Einwurf in der Nähe der Torauslinie kommt Korkmaz an den Ball, hängt mit einer Drehung zwei Gladbacher ab, schiebt Daems das Leder durch die Hosenträger und passt im Strafraum präzise zurück zu Fenin. Der schießt sofort aus elf Metern und das Leder landet im langen Toreck. Der 1:1-Ausgleich! Die Eintracht lässt es nun wieder etwas ruhiger angehen und die Fohlen versuchen, Druck aufzubauen. Doch mit biederen Querpässen klappt dies nicht, nur Marin sorgt mit seinem schnellen Antritt für Unruhe, aber Spycher hat ihn nun etwas besser im Griff. "Es ist schwierig, gegen ihn zu verteidigen, weil er unglaublich wendig und schnell ist. Da es so nicht weitergehen konnte, habe ich ihn dann früher angegriffen", erzählt Spycher nach dem Spiel. Die 24. Spielminute, ein Sprint von Korkmaz an der linken Außenbahn wird von den Fohlen geklärt, doch Svärd schlägt das Leder wild in den eigenen Strafraum. Fenin ist zur Stelle, springt höher als Daems und köpft, der Ball geht an die Lattenoberkante und dann ins Toraus, schade. Die Adler beschränken sich nun immer mehr darauf, das Spiel zu verwalten. Torchancen ergeben sich so nicht, auch Gladbach bleibt harmlos. Dann probiert es Daems einmal mit einem Weitschuss, doch das Leder fliegt knapp über den Kasten von Torhüter Nikolov (38.). Kurz vor der Pause wird es jedoch noch einmal brenzlig. Nach einer kurzen Ecke hebt Alberman den Ball über die Abwehr auf den freistehenden Baumjohann, der es jedoch aus kürzester Distanz schafft, das Leder neben den Kasten zu schießen. Mit dem 1:1 geht es in die Halbzeit und laut ist es nur im Gästeblock, der auch die komplette Halbzeitpause einfach weiter singt. "Jadieja, die SGE“, ist sicher eine ungewohnte Pausenmusik für Borussenohren. Nicht aber für die Adler, die nach dem Wechsel mehr wollen. Gladbach wird in die eigene Hälfte gedrängt. Dann die 52. Spielminute, nach einem Rempler von Voigt gegen Steinhöfer gibt es Freistoß für die Eintracht. Steinhöfer schlenzt das Leder in den Strafraum, gleich drei Gladbacher verpassen die Kugel, nicht aber Fink. Der nimmt den Ball mit der Brust an, welcher ihm jedoch ein wenig zu weit nach vorne prallt, so dass "ich Mühe hatte, den Ball zu drücken, also konnte ich ihn nur noch lupfen", wie er nach dem Spiel sagen wird. Aber wie er lupft - das Leder fliegt langsam über Torhüter Gospodarek und landet unter der Latte im Netz! Das 2:1 für die Eintracht. Die Adler machen nun konsequent die Räume zu und lassen die Fohlenelf nicht zur Entfaltung kommen. So wechselt Trainer Meyer in der 59. zunächst Bradley für Svärd ein, um vier Minuten später Neuville für Baumjohann zu bringen. Das macht Gladbach aber nicht gefährlicher, auch wenn in der 61. Minute Daems mit einem Gewaltfreistoß aus über 30 Metern an Torhüter Nikolov scheitert und nach einem gefährlichem Freistoß von der rechten Seite durch Marin, Bradley das Leder völlig freistehend nur neben das Tor köpft (72.). Die Abwehr der Eintracht wankt nicht, immer wieder rennt Gladbach sich mit ungestümen Angriffen fest und die Minuten verrinnen. Nun wechselt auch Trainer Funkel, nachdem Meyer bereits in der 68. Minute Voigt für van den Bergh brachte. Toski kommt für Korkmaz (86.) und Tsoumou für Liberopoulos (88.). Der Sieg ist zum Greifen nahe. Doch dann die 90. Spielminute: Spycher schludert auf der rechten Seite mit dem Ball, will wieder Richtung eigenes Tor laufen. Aber Marin hat aufgepasst und nimmt dem Schweizer das Leder ab. Er flankt in den Strafraum, Friend ist zur Stelle und will den Ball annehmen, statt direkt zu schießen. Doch da kommt Ochs mit wilder Entschlossenheit und spitzelt ihn das Leder vom Fuß. “Jaa!“, ein wilder Schrei der Erleichterung und die geballte Faust von Ochs. Die Reaktionen im Eintrachtblock fallen ähnlich aus. Noch einmal ein schneller Gegenstoß der Adler durch Tsoumou, der das Leder zu Toski spielt. Der schießt in die Arme von Torhüter Gospodarek und dann ertönt ein Pfiff von Schiedsrichter Meyer. Riesenjubel auf dem Rasen und im Gästeblock. Auch Trainer Funkel ist begeistert: "Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt, ich kann ihr nur ein Riesenkompliment machen. Die Jungs haben auch diesmal wieder eine tolle Moral gezeigt. Uns fehlen derzeit die Leute fürs Spielerische, aber dafür stimmen Kampf und Laufbereitschaft.“ Es ist geschafft, zum dritten Mal in 12 Tagen haben die Adler nach einem Rückstand einen Sieg erkämpft und bleiben mit 12 Punkten auf Platz 12, mit bereits 4 Punkten Vorsprung auf Rang 15. (tr) |