TSV Alemannia Aachen - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2006/07 - 15. Spieltag
2:3 (1:2)
Termin: So 03.12.2006, 17:00 Uhr
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 0:1 Naohiro Takahara (14.), 1:1 Jan Schlaudraff (32.), 1:2 Naohiro Takahara (44.), 1:2 Naohiro Takahara (62.), 2:3 Cristian Fiel (80.)
TSV Alemannia Aachen |
Eintracht Frankfurt |
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Naohiro Takahara! Ein Sonntagsspiel am Aachener Tivoli, das gab es für die knapp 3.000 mitgereisten Frankfurter Fans zuletzt am ersten Spieltag der hoffentlich letzten Zweitliga-Saison 04/05, als man sich 1:1 trennte. Nach dem unglücklichen 0:0 vom Donnerstag gegen Newcastle United lässt Trainer Friedhelm Funkel wieder rotieren. Marco Russ, Michael Fink und Alexander Meier ersetzen Weissenberger, den gesperrten Vasoski und den verletzten Ioannis Amanatidis. Mit zwei defensiven Dreierketten will Funkel die befürchteten Angriffswellen der Kaiserstädter stoppen. Patrick Ochs soll gar als Manndecker die Kreise von Nationalspieler Jan Schlaudraff stören. Ein anderer ist froh, überhaupt im Kader zu sein: Der Brasilianer Chris, einer der schmerzlich vermissten Langzeitverletzten bei der Eintracht, hatte Funkel im Abschlusstraining überzeugt und sitzt nach achtmonatiger Verletzungspause wieder auf der Ersatzbank. Aachens Coach Michael Frontzeck verändert sein Team im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Berlin auf zwei Positionen. Für Reghecampf rückt Nico Herzig in die Startelf, Marius Ebbers ersetzt den verletzten Rösler. Anpfiff der Partie durch Florian Meyer. Der Tivoli tobt bei orkanartigen Böen und ständigem Regen, denn zunächst stürmt die Alemannia gegen die tief stehenden Frankfurter. Doch es ergeben sich bis zu 12. Spielminute keine Torchancen. Ein Freistoß von Sergio Pinto aus 25 Metern fliegt einen Meter am Tor von Markus Pröll vorbei. Die Eintracht lauert weiter auf Konter. Zwei Minuten nach dem Freistoß von Pinto fängt die Eintracht das Leder ab. Alexander Meier bekommt den Ball und sprintet sofort in Richtung Aachener Tor. Meier sieht Naohiro Takahara und flankt den Ball hoch auf den Japaner, der den Ball an der Strafraumgrenze annehmen kann. Takahara schießt und der Ball fliegt unhaltbar für Torhüter Nicht ins Netz. Tor! 1:0 für die Eintracht (14.). Aachen ist nun verunsichert, ein Rückpass von Alexander Klitzpera, Naohiro Takahara spritzt dazwischen, doch Kristian Nicht reagiert blitzschnell (16.). Die Adler spielen nun offensiver, begleitet von den hellwachen Frankfurter Fans, die für die Stimmung auf dem Tivoli sorgen. Die 29. Spielminute, Flanke von Alexander Meier auf Naohiro Takahara, eine Drehung, ein Schuss, aber Nicht kann parieren. Nur eine Minute später setzt sich Michael Fink auf halblinks durch und flankt auf Albert Streit in den Strafraum, doch er verzieht den Schuss (31.). Eine Minute später flankt Matthias Lehmann eine Ecke von rechts hoch in den Frankfurter Strafraum und Christian Fiel kommt zum Kopfball. Markus Pröll kann den Ball in höchster Not abklatschen, aber genau auf Jan Schlaudraff, der den Ball aus einem Meter einschiebt. 1:1 (32.). Der Treffer gibt den Aachenern wieder Sicherheit, sie finden zurück ins Spiel. Aber auch die Adler bleiben hellwach. Bei einem Freistoß durch Albert Streit von halblinks verpasst Marco Russ verpasst den Ball nur knapp (40.). Wieder wird ein Aachener Angriff abgefangen. Michael Fink flankt weit in die Hälfte der Kaiserstädter. Alexander Meier kann die Flanke mit dem Kopf in den Strafraum weiterleiten. Laufduell zwischen Moses Sichone und Naohiro Takahara. Der Japaner setzt sich durch und knallt den Ball aus vollem Lauf ins Netz. Tor! 2:1 für die Eintracht (43.). Halbzeit, ab ins Trockene. Nach dem Wiederanpfiff lässt es Frankfurt zunächst etwas ruhiger angehen. Aachen ist bemüht, die Adler unter Druck zu setzen, aber die nötigen Ideen fehlen, die Abwehr der Hessen steht. Es ist schon die 62. Spielminute als ein Konter der Eintracht über Albert Streit läuft. Ein langer Pass vor den Aachener Strafraum, Naohiro Takahara sprintet, bedrängt von Herzig und Klitzpera, aber er setzt sich durch und schießt. Der Ball fliegt ins rechte Eck, Torhüter Nicht ist machtlos. Tor! 3:1 für die Eintracht, wieder Takahara! Aachen ist zunächst geschockt, dies nutzen die Adler aus. Benjamin Köhler setzt sich auf der linken Strafraumseite durch und flankt auf Alexander Meier. Meier köpft, aber Torhüter Nicht fängt den Ball und rutscht auf dem glitschigen Rasen mit dem Ball ins Tor. Oder hat er den Ball doch vor der Torlinie stoppen können? Schiedsrichter Meyer entscheidet auf Weiterspielen, erst die Fernsehbilder beweisen, dass der Ball in vollem Umfang hinter der Linie war (64.). Weiter geht’s. Nun wird die Partie hektisch, die Aachener Fans und auch die Spieler erholen sich vom dritten Tor von Takahara und machen ordentlich Druck. In der 70. Minute springt Spycher bei einem Zweikampf im Frankfurter Strafraum der Ball an die Hand. Schiedsrichter Meyer hatte aber schon kurz zuvor wegen eines Fouls am Schweizer abgepfiffen. Der Aachener Anhang ist wenig begeistert und schon machen sich „Hoyzer-Hoyzer“-Sprechchöre breit, als der Aachener Sascha Dum über Markus Pröll stolpert, nachdem dieser den Ball bei einem Angriffsversuch der Kaiserstädter klären kann (78.). Zu Recht kein Elfmeterpfiff, der orkanartige Regen trübt die Sinne des Aachener Anhangs. Drei Minuten später: Flanke von der rechten Seite durch Sergio Pinto auf Mario Ebbers. Der schießt aus knapp 8 Metern, doch Markus Pröll kann mit den Fäusten parieren. Das Leder kommt zurück auf Ebbers, ein Rückpass auf Christian Fiel. Fiel schießt und es steht nur noch 2:3 (81.). „Nun begann der Fight, den wir sehr gut angenommen haben“, lobt Friedhelm Funkel nach dem Spiel. Aachen drängt nun mit aller Macht auf den Ausgleich, aber die Eintracht-Abwehr hält den Angriffen stand. In der 94. Spielminute wechselt die Eintracht noch einmal aus: Unter dem frenetischen Beifall der 3.000 Frankfurter Fans kommt für Alexander Meier der Brasilianer Chris auf den Platz, der sein Comeback nach 8 Monaten für knapp 60 Sekunden feiern kann. Dann pfeift Schiedsrichter Meyer das Spiel unter dem fortgesetzten Frankfurter Jubel ab. Die Eintracht hat nun wieder ein ordentliches Polster zwischen sich und den ungeliebten Abstiegsplätze und sie erfüllt mit diesem Sieg zwei Spieltage vor der Winterpause ihr Soll: 20 Punkte hatte Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel für die Hinrunde gefordert. Genau diese Punktzahl haben die Hessen sich jetzt aufs Konto geschaufelt, zudem rangieren sie auf Platz acht. Am Samstag empfängt die Eintracht den aktuellen Tabellenführer Werder Bremen. (tr) Stimmen zum Spiel Friedhelm Funkel: "Meine Mannschaft hat sich heute im 22. Pflichtspiel in drei Monaten von ihrer allerbesten Seite gezeigt. Die Mannschaft hat sich klasse präsentiert, ich bin wahnsinnig stolz auf sie." Michael Frontzeck: "Die Frankfurter spielen Konter
wie kaum eine Mannschaft in der Bundesliga." |