Eintracht Frankfurt - Newcastle United

UEFA-Cup 2006/07 - Gruppe H, 4. Spieltag

0:0

Termin: Do., 30.11.2006, 20:45 Uhr
Zuschauer: 47.000
Schiedsrichter: Pedro Proença (Portugal)
Tore: ./.

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Eintracht Frankfurt
Newcastle United

 


  • Shay Given
  • Peter Ramage
  • Titus Bramble
  • Steven Taylor
  • Nolberto Solano
  • Emre Belözoglu
  • James Milner
  • Nicky Butt
  • Charles N'Zogbia
  • Antoine Sibierski
  • Albert Luque

 

Wechsel
Wechsel
  • Obafemi Martins für Albert Luque (59.)
Trainer Trainer
  • Glenn Roeder

Englische Elstern rauben Adlern den Sieg

Heute gilt es im letzten Heimspiel der Gruppenphase gegen Newcastle United, dem bislang unbesiegten und bereits für die Zwischenrunde qualifizierten englischen Premier-League-Vertreter. 47.500 Zuschauer im ausverkauften Waldstadion sorgen denn auch für die „Brøndby-Stimmung“, um die Eintracht zum Sieg zu peitschen.

Trainer Friedhelm Funkel baut seine Startelf vom 1:1 gegen Dortmund gleich auf vier Positionen um: Der in der Bundesliga Rot-gesperrte Aleksandar Vasoski, Christoph Spycher, Markus Weissenberger und Benjamin Köhler ersetzen die noch gegen den BVB aufgebotenen Russ, Ochs, Fink und den gelb-rot gesperrten Alexander Meier.

Auch United-Coach Glenn Roeder wechselt durch, er setzt jedoch nicht, wie zuvor angekündigt, seine „B-Elf“ ein. Im Vergleich zum 1:0-Ligaerfolg gegen Portsmouth rutschen Dyer, Parker und der Nigerianer Martins aus dem Team. Dafür beginnen Nicky Butt, Antoine Sibierski sowie der Spanier Alberto Luque. Lediglich Stürmer Obafemi Martins, vor dem Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel vor dem Spiel einen Heidenrespekt bekundet hat, bekommt eine Pause.

Die Frankfurter beginnen äußerst engagiert. Früh attackieren sie die Magpies (Elstern), die ihrerseits allerdings nicht allzu entschlossen nach vorne stürmen. So spielen sich die Adler immer wieder vor dem 16-Meter-Raum fest und versuchen es mit Weitschüssen. Doch Naohiro Takahara (6.) und Albert Streit (8.) verfehlen den Kasten von Torhüter Shay Given.

Die Eintracht gefällt mit druckvollem Spiel, doch die eng gestaffelte Abwehr von Newcastle ist auf der Hut. In der 25. Spielminute spielt Benjamin Huggel von halbrechts auf Markus Weissenberger. Der Österreicher flankt schön auf den sich freilaufenden Albert Streit, Streit steigt hoch und trifft den Ball, aber Shay Given kann parieren (25.).

Naohiro Takahara setzt sich halbrechts durch und flankt in den Strafraum, dort behaupten sich Albert Streit und Ioannis Amanatidis gegen ihre Bewacher. Amanatidis köpft, aber knapp am Tor vorbei. Schade, Albert Streit wäre besser postiert gewesen (26.). Schon wieder ist Amanatidis am Ball. Auf dem Weg Richtung Strafraum setzt er sich gegen zwei Elstern durch. Aus 14 Meter Torentfernung schießt Ioannis Amanatidis, aber wieder vorbei (31.).

Danach passiert aus dem Spiel heraus zunächst nicht mehr viel. Für „Unterhaltung“ sorgt lediglich Schiedsrichter Pedro Proenca, der es mit theaterreifen Auftritten schafft, zwischen der 38. und 43. Spielminute gleich vier Spieler mit der Gelben Karte zu verwarnen. Das Frankfurter Publikum pfeift vor Begeisterung.

Dann kommen die Magpies doch einmal in der Frankfurter Hälfte: Freistoß durch Belözoglu Emre in der 45. Spielminute. Der Türke läuft kurz an und zirkelt den Ball in Richtung rechtes Toreck. Markus Pröll springt, aber das Leder fliegt knapp vorbei. Ein Tor für die Engländer wäre auch ungerecht gewesen (45.). Halbzeit.

Die zweite Hälfte beginnen beide Teams ohne Wechsel, die Eintracht ist weiter am Drücker. Die 50. Minute, wieder kommt Naohiro Takahara von rechts und flankt in den Strafraum. Aber Amanatidis und der knapp hinter ihm postierte Streit verpassen das Leder nur um Millimeter. Die 47.000 aufspringenden Frankfurter müssen den Torschrei herunterschlucken.

Die Adler rennen sich nun mehr und mehr im Mittelfeld fest, es fehlt am entscheidenden Pass. Dann plötzlich ein Konter von Newcastle. Die Flanke kommt vor den Frankfurter Strafraum, Sotirios Kyrgiakos verschätzt sich und Antoine Sibierski kann den Ball köpfen. Markus Pröll ist geschlagen, aber Kyrgiakos macht seinen Fehler wieder gut; in wirklich allerletzter Sekunde kratzt er den Ball von der Linie (61.).

Die Eintracht probiert es weiter mit Kampf, aber ohne die zündende Idee. In der 78. Minute verletzt sich zu allem Unglück auch noch Ioannis Amanatidis. Für ihn kommt Michael Fink. Kurz darauf ist Markus Weissenberger am Ball. Er spielt sich frei und flankt auf den im Strafraum lauernden Benjamin Köhler. Köhler köpft freistehend, aber am Tor vorbei (79.).

Nach einem weiten Abschlag von Shay Given in die Frankfurter Hälfte kommt Belözoglu Emre an den Ball - die Eintrachtabwehr ist zu weit aufgerückt - und sprintet Richtung Markus Pröll. Aber Pröll reagiert glänzend und kann retten (80.).

In der 86. Minute führt Naohiro Takahara den Ball, Benjamin Köhler läuft sich von links kommend frei. Ja, Takahara schlägt den Pass, nein, er schießt selbst... über das Tor. Ein Pass nach links und Köhler hätte ins verwaiste Tor der Magpies einschieben können.

Die 89. Minute, diesmal ist Benjamin Köhler kurz vor dem Strafraum in guter Schussposition. Ein Blick, ein Schlenzer, aber viel zu ungenau. Nun hält es auch Markus Pröll nicht mehr in der eigenen Hälfte. Er sprintet in den englischen Strafraum. 11 Frankfurter sind um den Strafraum verteilt. Aber dann nimmt Herr Proenca die Pfeife in den Mund und hat seinen letzten Auftritt. Schlusspfiff.

Die Eintracht muss nun im abschließenden Gruppenspiel der Gruppe H bei Fenerbahce Istanbul am 13. Dezember gewinnen, um doch noch in die Runde der letzten 32 einzuziehen. "Gut, dass wir diese Chance noch haben", sagt Christoph Spycher nach dem Spiel, "heute hat uns das Glück gefehlt." Albert Streit ergänzt: "Wir hätten heute fünf Tore schießen können. Jetzt wird es im Hexenkessel von Istanbul ganz schwer." Doch zunächst geht es am Wochenende nach Aachen, Bundesligaalltag. (tr)

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