Eintracht Frankfurt - Arminia
Bielefeld |
Bundesliga 2006/07 - 12. Spieltag
0:3 (0:1)
Termin: Sa 11.11.2006, 15:30 Uhr
Zuschauer: 35.500
Schiedsrichter: Michael Weiner (Hildesheim)
Tore: 0:1 Artur Wichniarek (26.), 0:2 Sibusiso Zuma (63.), 0:3 Marcel Ndjeng (84.)
Eintracht Frankfurt |
Arminia Bielefeld |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer | Trainer
|
Die Adler landen hart auf dem Boden der Tatsachen Nach dem Heimspielerfolg gegen Gladbach und dem Auswärtssieg bei Energie Cottbus erwartet die Eintracht als Tabellen-7. heute Arminia Bielefeld. Fast genau vor einem Jahr gab es beim letzten Bundesligaspiel im Waldstadion einen klares 3:0 für die Adler. Trotz dieser Voraussetzungen ist das Waldstadion heute bei typischem Novemberwetter nur mit 35.500 Zuschauern besetzt. Hinzu kommt, dass ca. 1.000 Eintracht-Fans, insbesondere die Ultras, der 1. Halbzeit aus Protest gegen das nicht rechtstaatliche Verfahren bei der Verhängung von Stadionverboten sowie gegen Repressionen von DFL und Polizei fernbleibt. So ist es denn auch vergleichsweise ruhig, als die Mannschaften das Spielfeld betreten. Trainer Friedhelm Funkel wechselt gegenüber dem Cottbus-Spiel lediglich auf einer Position, für Vasoski spielt Sotirios Kyrgiakos. Bielefelds Trainer Thomas von Heesen muss nach dem 2:2 gegen Hertha BSC Berlin auf die verletzten Böhme und Bollmann verzichten. Dafür spielen David Kobylik und der nach seinem Platzverweis wieder spielberechtigten Petr Gabriel. Das Spiel beginnt nach Anpfiff durch Schiedsrichter Michael Weiner der Stimmung auf den Rängen entsprechend verhalten, keine Mannschaft hat den Vorwärtsgang eingeschaltet. Insbesondere die Bielefelder stehen bereits in den Anfangsminuten mit zwei 4er-Ketten kompakt in der eigenen Hälfte und lauern auf Konter. Zudem heben die Assistenten von Herrn Weimer heute sehr gern ihr Fähnlein. Bereits nach sieben Minuten die dritte Abseitsposition, es sollten insgesamt weit über 20 werden. In der 9. Minute zunächst ein langer Pass auf Albert Streit auf der linken Außenbahn. Bernd Korzynietz gewinnt das Duell gegen Streit und leitet sofort den Konter durch einen langen Pass auf Sibusiso Zuma ein. Zuma sprintet in Richtung Frankfurter Strafraum und zieht aus 16 Metern von halblinks ab. Kein Problem für Oka Nikolov (10.). Auch Patrick Ochs sprintet jetzt aus der eigenen Hälfte durch das Bielefelder Mittelfeld und versucht, Torwart Mathias Hain aus 20 Metern mit einem Heber zu überlisten. Es bleibt beim Versuch (12.). Die Abwehrketten der Arminen stehen weiterhin, die Eintracht findet kein Mittel, Querpässe im Mittelfeld oder gar entnervte Rückgaben auf Oka Nikolov sind die Regel bis zur 18. Minute. Dann endlich einmal ein gelungener Doppelpass zwischen Patrick Ochs und Ioannis Amanatidis. Ochs setzt sich am rechten Strafraumeck geschickt durch und flankt in die Mitte, doch leider zu weit für Thurk, Meier und Amanatidis (19.). Nur so kann der Bielefelder Abwehrriegel geknackt werden, doch die Alder bleiben bei ihrem ungefährlichen Querpassspiel. Die 25. Spielminute sieht Alexander Meier auf Höhe des Anstoßkreises. Leichtfertig vertändelt Meier den Ball an Jonas Kamper. Der Däne reagiert sofort und schickt Artur Wichniarek. Der Ball landet genau im Lauf des Polen. Aus sieben Meter Torentfernung schießt „König Artur“ und der Ball landet im Netz. Der allein gelassene Oka Nikolov ist chancenlos. 1:0 für Bielefeld (25.). Bielefeld zieht sich sofort, wenn es denn geht, noch weiter zurück und wartet wie eine Katze auf einen Fehler der Frankfurter Mäuse. Die Eintracht versucht es nun, nur an den Ideen fehlt es. Und wenn sich dann eine kleine Frankfurter Chance über die Außenbahnen ergibt, sind die Assistenten von Schiedsrichter Weimer (Kicker-Note: 5) mit ihren Fähnlein zur Stelle. Aber Bielefeld lauert weiter bis zur 33. Spielminute. Nun ist es Benjamin Huggel, der einen Angriff bereits im Aufbau verdirbt. Artur Wichniarek erblockt sich den Ball und rennt in Richtung Strafraum, eine Drehung und auch Marcus Russ ist ausgespielt. Dann folgt der Schuss, diesmal aber zum Glück über das Tor. Weiter das gleiche Spiel bis kurz vor der Halbzeitpause. Dann kommt plötzlich Naohiro Takahara in eine gefährliche Schussposition, doch Petr Gabriel klärt zur Ecke. Albert Streit führt von links aus. Der Ball fliegt vor den 5-Meter-Raum, wo Sotirios Kyrgiakos bereits zum Kopfballduell hochspringt. Er trifft den Ball, Torwart Heinen ist geschlagen aber Kobylik rettet auf der Linie (45.). Halbzeit, die Arminia führt mit 1:0. Anpfiff zur 2. Halbzeit. Michael Thurk kommt für den übermotiviert wirkenden Ex-Bielefelder Michael Fink. Die Frankfurter Fankurve ist jetzt vollbesetzt. Die Eintracht will den Ausgleich und die Fans peitschen sie nach vorne. Motiviert durch die Stimmung auf den Rängen sprintet Albert Streit auf der linken Seite und flankt auf Alexander Meier, der frei zum Kopfball kommt. Doch das Leder landet in den Armen von Torwart Hain (46.). Weiter so! Beim nächsten Angriff trifft Alexander Meier auf Flanke von Michael Thurk, aber das Fähnlein ist bereits oben, Abseits. Bielefeld lauert weiter. Jonas Kamper will aus 30 Metern flanken, es bleibt zwar beim Versuch, doch der Ball fliegt mit seltsamer Kurve über den überraschten Nikolov und der Pfosten muss für den geschlagenen Keeper retten (49.). Nun ist Bielefeld wieder Chef in der eigenen Hälfte. Die Eintracht findet keine Anspielstationen, der Ball wird wieder quer gepasst. Albert Streit versucht sinnfrei einen Hackentrick und der kurz zuvor eingewechselte Marcel Ndjeng bekommt das Leder. Er schickt sofort Sibusiso Zuma auf die Reise. Der Südafrikaner sprintet direkt in den Strafraum und schießt platziert aus 15 Metern in die rechte untere Ecke, Oka Nikolov ist machtlos. Es steht 2:0 für Bielefeld (63.). Nach dem Anstoß trägt die Eintracht sofort einen wütenden Angriff vor. Die Arminia-Abwehr blockt ab, es gibt Ecke. Wieder findet Albert Streits Hereingabe den Kopf von Sotirios Kyrgiakos. Der Ball fliegt wuchtig, aber Hain kann ihn gerade so parieren (64.). Auf den Abschlag des Bielefelder Torhüters folgt sofort der Konter, wieder ein Sprint von Zuma, wieder ein Schuss, der Pfosten rettet (64.). Die Eintracht versucht es weiter, aber die Riegel der Arminen stehen sicher. Erneut wird ein Ball abgeblockt und direkt auf den startenden Artur Wichniarek gepasst. Diesmal probiert er es mit einem Lupfer, doch der Ball landet weit neben dem linken Pfosten (69.). Die Eintracht ist nun fast ständig mit 6-7 Feldspielern vor dem Strafraum der Bielefelder. Ein ums andere Mal wird der Ball jedoch abgewehrt und die lauernden Zuma und Wichniarek werden auf die Reise geschickt. Alexander Huber kommt für Patrick Ochs (73.) und Benjamin Köhler für Alexander Meier (82.), aber noch immer steht es 0:2. Es gibt einfach kein Durchkommen, es ist wie verhext. Bielefeld hält nun den Ball in den eigenen Reihen, aber dann, aus dem Nichts, sprintet plötzlich der eingewechselte Christian Eigler los. Eigler passt auf den in den Strafraum laufenden Marcel Ndjeng, der bekommt den Ball und schießt Volley aus 10 Metern - unhaltbar für Oka Nikolov - das 3:0 für Bielefeld (83.). Das schlecht besetzte Waldstadion leert sich nun immer schneller. Verpassen werden diese Zuschauer noch zwei sehenswerte Chancen durch Naohiro Takahara in der 87. und 88. Spielminute. Aber das war es. Schiedsrichter Weiner beendet die Begegnung. „Man träumt ja gerne, was wäre, wenn, aber dann kommt die Bundesligarealität und die war grausamst da“ (Heribert Bruchhagen nach dem Spiel). „Verdient verloren, abhaken, aufs nächste Spiel schauen“, dies der Kommentar von Oka Nikolov. Die Eintracht verpasst den möglichen Sprung auf Platz 5 der Tabelle.
Sie ist nun 10. mit 16 Punkten und 6 Punkten Vorsprung auf den Tabellen-16.
Hannover 96. Tabellenletzter bleibt Mainz 05 mit 8 Punkten. Die Eintracht
reist am Freitag nach Bochum zum aktuellen Tabellen-17. (tr) |