Hannover 96 - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2006/07 - 7. Spieltag
1:1 (1:0)
Termin: Sa., 14.10.2006, 15:30 Uhr
Zuschauer: 34.000
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Tore: 1:0 Vahid Hashemian (21.), 1:1 Alexander Meier (56.)
Hannover 96 |
Eintracht Frankfurt |
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Elfmeterkiller Pröll Nach einer Woche Spielpause ist die Eintracht heute zu Gast bei Hannover 96, dem Team, dass seit fast sieben Monaten kein Heimspiel mehr gewonnen hat. Friedhelm Funkel lässt im Vergleich zum Hamburg-Spiel wieder rotieren. Anstelle von Cimen, Köhler und Takahara spielen Michael Fink, Albert Streit und Michael Thurk von Beginn an. Ex-Alemannen-Coach Dieter Hecking muss in seinem vierten Spiel ohne Kapitän Alin Lala antreten. Hannover ist seit Heckings Amtsantritt ungeschlagen. Schiedsrichter Peter Sippel pfeift pünktlich um 15.30 Uhr an. Es entwickelt sich zunächst ein wenig ansehnliches Spiel. Hannover spielt nervös und mit vielen Ungenauigkeiten, Frankfurt ergeht sich im Kurzpassspiel, allerdings mehr zurück als nach vorne. Dann aber die 22. Spielminute: Arnold Bruggink marschiert im Mittelfeld und spielt aus heiterem Himmel einen Pass in Richtung Frankfurter Strafraum. Hashemian verlädt Kyrgiakos und ist völlig frei, der Rest der Abwehr träumt von Palermo. Hashemian hat nur noch Markus Pröll vor sich. Der Iraner umspielt Pröll schießt und... Patrick Ochs grätscht den Ball von der Linie. Das Leder bleibt aber im 5-Meter-Raum, noch einmal Hashemian, Schuss und Tor. 1:0 für Hannover 96 (22.). Drei Mal 0:1-Rückstand auswärts, drei Mal konnte ausgeglichen werden. Die Eintracht marschiert jetzt nach vorne, um es das vierte Mal zu schaffen. Praktisch im Gegenzug kommt Albert Streit schnell über links und flankt in den Strafraum auf Alexander Meier. Meier kann den Ball am 5-Meter-Raum freistehend köpfen, doch der Ball geht leider knapp über das Tor (24.). Nun wieder Hannover mit druckvollem Spiel. Hashemian passt den Ball auf Huszti. Der wird erst bedrängt von Michael Fink und dann im Strafraum umgerempelt (25.). Ein Pfiff, ein Raunen bei den fast 4.000 Frankfurter Fans, es gibt Elfmeter. Michael Fink ist ehrlich: „Dumme Sache, glasklarer Elfmeter - das war ein Anfängerfoul.“ Michael Tarnat nimmt sich den Ball. Er hat viel Zeit, denn Markus Pröll Vorbereitung ist so schnell nicht erledigt: „Erst mal ein Schluck aus der Flasche, dann die Pulle ordentlich im Netz vertäuen, dann sich langsam auf die Linie stellen und die Hose hochziehen.“ Als Prölls Hose auf der richtigen Höhe sitzt, läuft Tarnat an und schießt halbhoch in die rechte Ecke. Pröll streckt sich und hält mit den Fäusten, der Ball prallt zu Thomas Brdaric, der völlig unbedrängt aus neun Metern zum Schuss kommt, doch Pröll wehrt wieder mit den Fäusten ab. Nun kommt die Kugel zu Huszti. Der schießt wieder unbedrängt, doch Pröll wieder und den Ball fest. Der Frankfurter Anhang ist völlig aus dem Häuschen. „Maaarkus Pröll“ singen die knapp 4.000. Die Abwehrspieler liebkosen ihren Elfmeter- und Nachschusskiller (26.). Hannover spielt weiter druckvoll, die Eintracht lässt „die Roten“ fast kampflos gewähren. Kurz vor der Halbzeit kommen die Hessen dennoch zu einer eigenen Chance: Entlastungsangriff von Albert Streit auf dem linken Flügel, Streit passt auf Michael Thurk, der sich am linken Strafraumeck freigelaufen hat. Thurk hat den Ball, kann sich aber nicht entscheiden, ob er schießen oder lupfen soll. Das Resultat: Er „schlupft“ den Ball weit über die Querlatte (45.). Halbzeitpfiff. Trainer Funkel wird seine Jungs ein bisschen wach rütteln müssen. Mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit spielt die Eintracht jetzt aggressiver, gewinnt mehr Zweikämpfe, auch der Ball wird mehr nach vorne gepasst, bisher jedoch ohne erwähnenswerte Chance. Dann die 55. Minute: Streit spielt auf Huggel. Benjamin Huggel legt los und setzt sich energisch gegen zwei Hannoveraner durch. Er kommt zum linken Strafraumeck, stoppt mit dem Rücken zum Tor. Eine Drehung und ein Schuss, Enke reagiert prächtig, kann den Ball aber nur abklatschen. Alexander Meier sieht’s und handelt am schnellsten: Nachschuss und Tor - 1:1 (56.). Danach verfällt die Eintracht wieder in die Lethargie der 1. Halbzeit. Die „Roten“ auf dem Platz dösen genau wie die 34.021 Zuschauer. Ob die Wechsel Abhilfe schaffen können? In der 64. Minute kommen Schröter in Rot und Naohiro Takahara in Weiß, Stajner und Michael Thurk dürfen sich weiter ausruhen, diesmal auf der Bank. Der Rest döst weiter auf dem Grün und auf den Rängen. Die 77. Minute: Die Eintracht erdöst sich eine Ecke von rechts. Streit schießt in den Strafraum, Benjamin Huggel steigt hoch und jagt das Leder mit dem Kopf in Richtung Tornetz, Enke ist geschlagen, aber Cherundolo kratzt den Ball von der Linie (77.). Das Publikum und die Adler sind wieder wach. „Auf geht’s Eintracht, kämpfen und siegen!!“ Aber auch Hannover kommt noch einmal. Huszti flankt von links an die Strafraumgrenze auf Rosenthal, dieser zieht direkt ab. Kein Problem für Pröll (78.). Dann ein Konter für die Eintracht, nachdem Rosenthals Kopfbällchen aus 11 Metern eine sichere Beute für Pröll ist (79.). Takahara geht mit dem Ball in Richtung Strafraumgrenze, Albert Streit marschiert ebenfalls von links kommend, er ist völlig frei. Takahara gibt nicht ab, er will durch die Abwehr. Schafft er’s? Nein! Hannover hat den Ball. Raunen bei den Eintracht-Fans, da wäre mehr drin gewesen (80.). Das war’s an Herrlichkeit. Schiedsrichter Peter Sippel pfeift nach 90. Minuten ab. 1:1. Kein gutes Spiel, aber weiter ungeschlagen. Friedhelm Funkel ist zufrieden: „Mich nervt diese Serie nicht. Ich bin froh über die 9 Punkte, sie entsprechen dem Leistungsstand der Mannschaft.“ Held des Tages ist einmal mehr Markus Pröll, der den 3. Elfmeter
in Folge halten kann. Michael Tarnat meint bewundernd: „Hut ab vor
Pröll!“ Die Eintracht bleibt im 10. Pflichtspiel unbesiegt
und Dieter Hecking hat mit Hannover seit seinem Einstand vor vier Spieltagen
noch nicht verloren. (tr) |