Eintracht Frankfurt – Hamburger
SV |
Bundesliga 2006/07 - 6. Spieltag
2:2 (1:0)
Termin: Sa. 30.09.2006, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer (Ulm)
Tore: 1:0 Alexander Meier (36.), 1:1 Danijel Ljuboja (51.), 2:1 Ioannis Amanatidis (58.), 2:2 Boubacar Sanogo (69.)
Eintracht Frankfurt |
Hamburger SV |
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Ein ehemaliger Chancentod trifft alte Kollegen Nur 44 Stunden nach dem Erfolg in Brøndby erwartet die Eintracht heute den Champions League-Teilnehmer Hamburger SV, der mit der Referenz von 11 sieglosen Spielen anreist. Gegenüber dem Spiel bei den Dänen müssen Weissenberger, Thurk, Streit und Fink auf die Bank. Trainer Friedhelm Funkel bringt dafür Meier, Köhler, Takahara und Cimen. Ein Sieg soll her. Thomas Doll formuliert sein Ziel etwas anders: „Ich bin schon froh, wenn wir ein Spiel einmal zu elft beenden können“ - der HSV hatte seit August sechs Platzverweise erhalten. Anpfiff durch Dr. Fleischer um 15:30: Man merkt den Adlern zu Beginn der Partie die Müdigkeit an. Die Eintracht beginnt ungewohnt defensiv im eigenen, ausverkauften Haus. Der HSV hat etwas mehr vom Spiel, vor allem über die rechte Seite wird Druck gemacht. Dann die 7. Minute: Danijel Ljuboja kommt von links an die Strafraumgrenze und flankt, in der Mitte Trochowski, der den Ball mit der Pieke erwischt. Der Ball fliegt Richtung Tornetz, ein Frankfurter Abwehrbein kann den Ball im Getümmel in Richtung Ecke ablenken. Das war knapp. Dirigent Martin Stein lässt die überhaupt nicht müden Fans noch lautere Lieder zur Unterstützung der 11 Adler auf dem Platz anstimmen. Nun die erste Chance für die Eintracht, die ihre liebe Mühe mit der kompakten HSV-Abwehr hat. Eine Flanke von Köhler findet Alexander Meier an der Strafraumgrenze, aber der Kopfball geht knapp neben das Tor (11.). Danach viel Mittelfeldspiel ohne die letzte Konsequenz von beiden Seiten. Patrick Ochs (21.) sowie Laas (22.) und Neu-Nationalspieler Trochowski (26.) für den HSV probieren es mit Fernschüssen aus jeweils 25 Metern. Die Torhüter bedanken sich artig mit Flügen für die Galerie. Es bleibt 0:0. Die Eintracht kommt jetzt verstärkt über die Flügel. Vasoski, das Kopfballungeheuer von Brøndby, flankt von rechts in die Mitte des Strafraums, Amanatidis und Meier springen hoch, höher als die Hamburger Verteidiger, doch den Ball treffen auch die beiden nicht (34.). Weiter so Jungs, Westkurve und Gegentribüne peitschen die Adler nach vorne. Die 36. Spielminute: Freistoß für die Eintracht, Köhler führt aus. Der Schuss löst in der vielbeinigen Abwehr Konfusion aus, doch gerade als die Situation bereinigt scheint, patzt Bastian Reinhardt gegen Vasoski, der den Ball per Hacke wunderbar auf Alexander Meier verlängert. 14 Meter vor dem Tor dreht sich der Ex-Hamburger mit dem Ball und schlenzt diesen Richtung lange Torecke. Torhüter Kirschstein schaut... dem Ball hinterher. 1:0 für die Eintracht durch einen klasse Drehschuss von Meier (36.). „Und schon wieder keine Punkte HSV“ erklingt es fröhlich aus der Westkurve. Die Hamburger sind aber noch im Spiel. Die Nachspielzeit der 1. Halbzeit: Freistoß Ljuboja aus 22 Metern, der Ball kracht an die Frankfurter Latte. Ein Pfiff, Pause. Zur 2. Halbzeit bringt Trainer Doll den jungen Flügelflitzer Mario Fillinger für de Jong (46.), bereits in der 39. ersetzte Mathijsen den verletzten Reinhardt. Es geht los wie zu Beginn der Partie: Hamburg druckvoll, die Eintracht zieht sich zunächst zurück. Fillinger flitzt von rechts, wie von Doll befohlen, dann ein Schlenzer in Richtung Mitte, Freistoß für Hamburg. Sorin schnappt sich den Ball und schießt einfach, doch die Latte rettet (50.)! Die Eintracht muss mehr nach vorne tun – auf den Rängen macht sich Nervosität breit. Weiterhin ist der HSV am Drücker, diesmal mit Laas, ca. 30 Meter vor dem Strafraum. Alexander Laas sieht Danijel Ljuboja starten, die Eintracht spielt auf Abseits. Laas passt in den Frankfurter Strafraum, vorbei an den das Abseits aufhebenden Vasoski und vorbei an Cimen. Ljuboja bekommt den Pass unter Kontrolle und sieht nur noch Pröll vor sich: ein überlegter Schuss und Pröll ist überwunden. 1:1 (51.). „Eine Verkettung nicht idealen Verhaltens,“ nennt Christoph Spycher die Fehler, die zum Ausgleich führen. Die Eintracht ist nicht geschockt und spielt jetzt, unterstützt von den Rängen, weiter nach vorne. Wieder Freistoß, diesmal Daniyel Cimen aus dem Mittelfeld. Cimen schießt das Leder in den Strafraum und sorgt schon wieder für Verwirrung bei den Hamburgern. Der Ball trudelt hin und her und kommt letztendlich zu Amanatidis. Der Grieche hat das Spielgerät am Fuß, er lupft, Torhüter Kirschstein reckt und streckt sich - umsonst, der Ball landet im Netz. 2:1 für die Eintracht (58.). Die Frankfurter ziehen sich jetzt nicht zurück, sondern spielen offensiv weiter. Das sieht prima aus, aber Hamburg bleibt gefährlich. Doll bringt Stürmer Guerrero für Jarolim, Funkel Thurk für Köhler (60.). Die 62. Minute: Amanatidis treibt den Ball nach vorne, schaut und zieht ab. Torhüter Kirschstein reckt sich wieder. Diesmal hat er die Fingerspitzen dran, der Ball kracht ans Aluminium. Nun kommt der HSV mit einem Konter. Guerrero ist auf der rechten Seite schneller mit dem Ball als Cimen ohne. Ein Blick in die Mitte, dort steht Sanogo. Guerrero flankt, Kyrgiakos rückt vor, aber zu weit - Sanogo ist plötzlich mutterseelenallein, er steigt hoch, Kopfball und Tor. 2:2 (69.). Die Adler und der HSV kämpften nun mit offenem Visier. Eine Chance gibt es jedoch erst wieder in der 81. Minute: Michael Thurk setzt sich in der Mitte prima durch, ist plötzlich frei, doch Torhüter Kirschstein hechtet ihm entgegen. Thurk schießt, doch der Ball rutscht Thurk über den rechten Schlappen (81.). Nachdem Russ Huggel ersetzt (76.), kommt nun Alexander Huber für den ausgepowerten Ioannis Amanatidis (88.). Huber führt sich gleich gut ein, setzt sich auf links durch, flankt in den Strafraum. Naohiro Takahara hechtet in den Ball und trifft, der Ball fliegt... um Haaresbreite am Tor vorbei (90.). Abpfiff, es bleibt beim 2:2. Schade, ausgerechnet der „Hamburger Chancentod“ hätte die Doll-Truppe in ein noch größeres Jammertal schicken können. Der Japaner ist so ehrlich wie höflich: „Ich muss Tor“, antwortet er auf die Nachfrage eines Journalisten zu der Szene. Nachtrag: |