Eintracht Frankfurt – Bayer 04 Leverkusen

Bundesliga 2006/07 - 4. Spieltag

3:1 (0:0)

Termin: So 17.09.2006, 17:00 Uhr
Zuschauer: 44.000
Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg)
Tore: 0:1 Ahmed Madouni (52.), 1:1 Naohiro Takahara (55.), 2:1 Michael Thurk (70.), 3:1 Patrick Ochs (84.)

 

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Eintracht Frankfurt
Bayer 04 Leverkusen

 


 

Wechsel
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Trainer Trainer

 

Eine große Woche für den „Frankfurter Weg“

Nach dem 2:0-Pflichtsieg in Siegen und der 4:0-„Rache für 1990“ gegen Brøndby IF am Donnerstag ist heute Bundesligaalltag für die Adler angesagt. Wieder muss Trainer Funkel unter den kritischen Augen von Bundestrainer - und Ex-Adler (24 BL-Spiele in der Saison 1981/82) - Joachim Löw seine Mannschaft umstellen. Für die verletzten Kyrgiakos und Amanatidis sowie die gesperrten Spycher und Vasoski rücken Marko Rehmer, Marco Russ und Christopher Reinhard in die Abwehr, Naohiro Takahara soll auf Torejagd gehen. Der Gegner, Bayer 04 Leverkusen hatte die letzten fünf Begegnungen im Waldstadion gewonnen, Vorsicht ist also geboten.

'Funkel-Intimus' Herbert Fandel pfeift das Spiel um 17:00 Uhr an, Bayer 04 übernimmt das Spiel, angetrieben von Paul Freier sowie dem Neuling Michal Papadopulos. Die Eintracht lässt sich zurück drängen, aber Bayer 04 – ebenfalls mit einem Donnerstagsspiel im UEFA-Cup (0:0 beim FC Sion) belastet – fehlen die zündenden Ideen. Das Geburtstagskind Sergej Barbarez (35 Jahre) wird gesucht, aber nur selten gefunden.

Die 22. Minute: Barbarez überläuft Reinhard auf der linken Seite und flankt in den Strafraum, Papadopulos steigt hoch, aber Benjamin Huggel springt höher. Die nachfolgende Ecke kommt in das Strafraumgetümmel, weg mit dem Ball, doch der landet bei Freier, Schuss von der Strafraumgrenze, knapp links vorbei. Durchatmen und die Adler anfeuern. Weiter Leverkusen, kaum Entlastungsangriffe der Eintracht.

Der erste Konter der Adler in der 24. Minute wird durch ein Foul an Albert Streit unterbunden. Schiedsrichter Fandel zeigt Gelb... für den protestierenden Streit. Funkel ist nicht „amused“, aber Freund Fandel beruhigt mit eindeutigen Gesten. Dann wieder ein Foulspiel und Freistoß für die Eintracht, Schneider lamentiert, Streit führt schnell aus und passt auf Takahara. Der Japaner ist plötzlich kurz vor dem Strafraum, nur noch vor Torhüter Butt vor ihm, Takahara lupft den Ball... Das war nix (27.).

Bayer weiter offensiv, Barbarez passt auf der rechten Seite auf Papadopulos, dieser läuft ungehindert in die Mitte und schießt mit links. Ein Schuss wie ein Strich, aber Markus Prölls Fäuste retten (35.). Wieder Luft holen. Nach weiteren guten Chancen von Rolfes und Freier (Freistoß in der 45.) für Leverkusen ist endlich Pause.

2. Halbzeit und Leverkusen ist weiterhin spielbestimmend. Angriff Bayer, Zweikampf Rehmer und Papadopulos am Strafraum. Der Kopf des Tschechen ist härter als der des Frankfurters. Daniyel Cimen kommt für Marko Rehmer, der mit einer Kopfwunde das Spielfeld verlässt (51.). Dann Ecke Barbarez, direkt auf Reinhard. Doch der Frankfurter kann nicht klären, der Ball kommt zu Madouni, der zum 0:1 für Leverkusen (52.) abstaubt.

Die Eintracht zeigt sich nicht irritiert, im Gegenteil, die Mannschaft marschiert, unterstützt von den Fans. Dann Freistoß von der linken Seite, Benjamin Köhler schießt und sucht den Kopf von Takahara kurz vor dem 5-Meter-Raum. Zwei Leverkusener und Takahara springen hoch, Takahara hat ihn, Toor! Ausgleich, 1:1 (55.).

Umstellung bei den Adlern, Christoph Preuß kommt für Benjamin Köhler, Ochs und Reinhard rücken nach vorne (59.). Nun ergibt sich ein ausgeglichenes Spiel. Thurk bei seinem Versuch gegen Butt und Voronin auf der anderen Seite verziehen jeweils ihre 25-Meter-Schüsse aus halblinker Position. Auch die Ränge ahnen, dass hier noch etwas passieren wird, „Eintracht Frankfurt“-Wechselgesänge lassen das geöffnete Zeltdach vibrieren.

Die 69. Minute: Angriff Leverkusen, Paul Freier vorbei an Christopher Reinhard und ein Schuss im Strafraum... Pröll! Direkter Gegenstoß, eingeleitet vom Frankfurter Torhüter. Michael Thurk am Ball, 25 Meter bis zum Tor, Thurk zielt, schießt und trifft Madouni... so gut, das der Ball weit an Butt vorbei zum 2:1 für die Eintracht (70.) im Kasten landet.

Aber Leverkusen ist motiviert und will den Ausgleich. Bernd Schneider übertreibt dabei den Einsatz und bekommt gelb (71.). Doch Bayer drückt weiter, die Abwehr rückt auf und es ergeben sich Chancen: Rolfes in der 76. Minute aus 14 Metern und Voronin in der 82. Minute. Aber die Adlerkette um Markus Pröll steht.

Die Eintracht lauert auf Konter. In der 84. Minute passt Michael Fink auf Albert Streit. Der sprintet in die Bayer-Hälfte, vorbei an Athirson, Pass auf Patrick Ochs, Ochs marschiert in den Strafraum und zieht ab aus 8 Metern, Butt pariert... aber Ochs wieder am Ball, Nachschuss, Toor! 3:1 für die Eintracht (84.).

Nach belanglosen weiteren sechs Minuten pfeift Herr Fandel unter dem lauten Jubel der Frankfurter Fangemeinde ab. Die Eintracht verbucht das sechste Bundesligaspiel in Folge ohne Niederlage und den ersten Sieg gegen Leverkusen seit dem 4. März 1995. (tr)

Stimmen zum Spiel:

„Am Ende des Spiels hat sich die Haupttribüne für eine Mannschaft erhoben, deren meiste Spieler vor zwei Jahren noch in der A-Jugend gespielt haben“ (Peter Fischer)

„Jogi muss doch das Herz aufgegangen sein.“ (Friedhelm Funkel)

„Es ist imponierend, dass die Eintracht auf so viele deutsche Spieler setzt, und es ist ermutigend, dass sie damit Erfolg hat.“ (Joachim Löw)

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