FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2006/07 - 1. Spieltag
1:1 (1:0)
Termin: Sa. 12.08.2006, 15:30 Uhr
Zuschauer: 61.500
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 1:0 Halil Altintop (30.), 1:1 Ioannis Amanatidis (72.)
FC Schalke 04 |
Eintracht Frankfurt |
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Wechsel
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Trainer
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Alle (zwei) Jahre wieder – Pröll ist Lincoln über Schon bei der offiziellen Saisoneröffnung am 6. August sind Mannschaftsarzt Dr. Seeger und Physiotherapeut Björn Reindl gefragte Interviewpartner. Neben den Langzeitverletzten Chris, Jones und Chaftar trugen sich in die „Versehrtenliste“ noch Francisco Copado nebst Benjamin Huggel sowie die Neuzugänge Michael Fink (Bielefeld), Nahohiro Takahara (Hamburg) und Sotirios Kyrgiakos (Glasgow Rangers) ein. Nicht mehr dabei im Eintrachtteam 06/07 sind Stefan Lexa (nach Kaiserslautern) und Du-Ri Cha, der künftig auf der Mainzer Bank sitzen wird. Dafür stehen Trainer Funkel zum Saisonauftakt die Neuzugänge Albert Streit (1. FC Köln) und der sich „seinen Kindheitstraum“ erfüllende Michael Thurk (1. FSV Mainz 05) zur Verfügung. Die Personalie Thurk sorgt von Ende Juli bis zur Saisonpremiere für reichlich medialen Zündstoff (die Posse um Telefonate, Interviews, beleidigte Mainzer Verantwortliche und einem angeblichen „Stinkefinger“ seien wirklich nur am Rande erwähnt). Nun also Saisonauftakt bei einem Titelaspiranten, dem Altmeister der Herzen: Schalke 04 - jenem Verein, der zwei Monate später durch die Geschicke eines Altkanzlers und eines aktuellen Regierungschefs zu einer potentiellen Beteiligungsgesellschaft eines russischen Energiekonzerns wird. Aufgrund der Verletzungen setzt Trainer Funkel in der Verteidigung neben den gesetzten Spycher und Vasoski auf Marko Russ sowie Marko Rehmer, Daniyel Cimen übernimmt die für ihn ungewohnte Rolle des 6ers. Für Entlastung sorgen sollen neben Amanatidis, Meier und Köhler auch die beiden gesunden Neuzugänge Thurk und Streit. Schalke-Trainer Mirko Slomka entscheidet sich für ein offensives System: Die Neuzugänge Halil Altintop und Peter Løvenkrands sowie der Altknappe Kevin Kuranyi bilden den Sturm, während „WM-Held“ Gerald Asamoah zunächst die Bank der Arena testet. Endlich Anpfiff, die ca. 6.000 Fans der Eintracht erwarten einen stürmischen Auftakt der Schalker. Doch Glück auf, die Eintracht ist am Zug: Gleich in der 2. Minute verlängert Amanatidis einen weiten Abschlag von Markus Pröll in den Lauf von Michael Thurk. Schalkes Keeper Rost eilt zum rechten Strafraumeck und blockt den Schuss grade so zur Ecke ab. Die Ecke von Streit landet bei Amanatidis, der sich überrascht zeigt und vorbei köpft (3.). Nun bemüht sich Schalke, Druck aufzubauen, doch die nächste Chance hat wieder die Eintracht: Ein Vorstoß von Spycher auf der linken Seite, die Flanke kommt auf den im Strafraum lauernden Thurk, aber Rodriguez klärt in letzter Not zur Ecke (12.). Nun ist es vorbei mit der Frankfurter Herrlichkeit, Schalke drückt. Lincoln setzt ein erstes Zeichen, seinen 25-Meter-Schuss pariert Markus Pröll jedoch (14.). Pröll rückt in den Blickpunkt: Halil Altintop flankt auf Løvenkrands, der startet einen Sololauf durch die rechte Frankfurter Abwehr, doch Pröll lenkt den Schuss glänzend zur Ecke (16.). Eine Entlastung der Defensive ist nicht in Sicht. Streit, der mit einer Rippenprellung spielende Meier und Cimen finden nicht statt, Thurk und Amanatidis hängen in der Luft, die Abwehr schwimmt. 23. Minute: Freistoß Lincoln von halbrechts flach in den Strafraum, Halil Altintop schießt aus zehn Metern, doch zum Glück wird der Schuss über die Latte abgefälscht. Dann die 30. Spielminute: Bajramovic setzt Kuranyi auf der rechten Seite ein, scharfer flacher Pass in die Mitte, wo Halil Altintop plötzlich nach Unaufmerksamkeit von Rehmer völlig frei steht („passiv abseitsverdächtigst“). Halil schießt aus zwölf Metern unhaltbar für Pröll zum 1:0 ein. Kein Aufbäumen der Eintracht, Schalke hat weiter Chancen, den Vorsprung
auszubauen: Flanke Løvenkrands, Pröll fliegt vorbei, Kuranyi
köpft am rechten Pfosten ebenfalls vorbei (39.). Nur wenige Sekunden
später bedient Rost Løvenkrands, der nach Solo durch die Reihen
der passiven Adler plötzlich Gustavo Varela freispielt. Der völlig
freistehende Uruguayer macht das einzig Richtige – aus Frankfurter
Sicht: einen flauen Heber aufs Tor, den Pröll abwehrt (40.). Die
letzte Chance in der ersten Halbzeit hat Lincoln, dessen Linksschuss Pröll
ins Tor-Aus lenken kann (43.). Aber leider mit dem falschen Waschmittel, denn auch in der zweiten Halbzeit sieht man nach Auswechslung des angeschlagenen Meier durch Christopher Reinhard (46.) das gleiche Bild: Schalke stürmt, Amanatidis und Thurk hängen in der Luft und die Abwehr wackelt! Einmal mehr setzt Løvenkrands Kuranyi klasse ein. Kuranyi läuft in den Strafraum, Spycher eilt herbei und blockt ihn. Verlässt Kuranyi mangels schweizerischer Hustenpastille die Kraft? Er fällt hin und Schiedsrichter Stark fällt auf ihn rein: Elfmeter in der 50. Spielminute! Nun kommt Lincoln an den besagten Punkt, ganz ruhig lauert sein Gegenüber in grellem Pantherrosa. Lincoln nimmt langsam den Ball - grübelt er über den vor zwei Jahren verschossenen Pokalelfmeter nach? Damals schoss Lincoln den Elfer halbrechts und Pröll hielt. Lincoln nimmt Anlauf, der Panther lauert, Schuss nach halbrechts... Pröll braucht keinen Spickzettel, er hält, JAAAA!!! Jubel in der lauteren Fangeraden der Arena, ist das die Wende? Zunächst jedoch weiter Schalke: Løvenkrands auf Kuranyi, Querpass in den Strafraum zum mitgelaufenen Halil Altintop, der den Ball zum Glück nicht erreichen kann (59.). Kurz darauf 25-Meter-Kracher von Hamit Altintop, aber knapp vorbei (60.). Jetzt endlich versuchen auch die Adler ihr „Glück auf“ der anderen Spielfeldseite, Schalke zieht sich ehrfürchtig zurück. Patrick Ochs kommt für den sichtlich überforderten Cimen (67.). Fünf Minuten später: Pass von Albert Streit auf Christopher Reinhard, dieser kommt von links, scharfe Flanke in den Strafraum direkt auf Amanatidis, Kopfball aus fünf Metern ins rechte Eck, TOOOOR - Ausgleich zum 1:1 (72.)! Die Arena ist schwarz-weiss-wie-Schnee und die rot-schwarz Gekleideten spielen jetzt endlich druckvoller, aber die Chancen bleiben Mangelware. In der 80. kommt Christoph Preuß für den selbstkritischen Thurk („Mit der Mannschaft bin ich zufrieden, mit mir nicht“), Schalke bringt Mesut Özil für Hamit Altintop, nachdem zuvor Gerald Asamoah (75.) für Løvenkrands gekommen ist. In den Schlussminuten noch einmal Schalke mit hektischen Schussversuchen, selbst als Pröll schon seine Hände im Spiel hat, dann ein Pfiff, Schluss und die schwarz-weiße Gerade feiert die Schwarz-roten. Endstand 1:1. 1. Spiel, 1. Punkt. „Eine Chance, ein Tor, das ist sehr effizient“ lobt Funkel
seine Stürmer, bevor die Kopfwäsche weitergeht. Viel Arbeit
für Trainer und Ärztestab - schon in einer Woche kommen mindestens
11 aktive Wolfsburger und zwei Busse mit Wolfsanhängern. (tr) |