FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2005/2006 - 25. Spieltag
2:0 (0:0)
Termin: So 12.03.2006, 17:30 Uhr
Zuschauer: 61.500
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Tore: 1:0 Sören Larsen (52.), 2:0 Ebbe Sand (90.)
FC Schalke 04 |
Eintracht Frankfurt |
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Wechsel
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Trainer
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Verlängerung mit Funkel, chancenlos auf Schalke "Wir sind außerordentlich zufrieden. Er hat uns zuletzt von Platz 21 auf Rang 12 gebracht", erklärt Heribert Bruchhagen am Tag vor dem Spiel gegen Schalke, aber eine Überraschung ist es längst nicht mehr: Der Vertrag mit Friedhelm Funkel, seinem Co-Trainer Reutershahn sowie Torwarttrainer Menger wird vorzeitig um ein Jahr verlängert, gilt jedoch nur für die erste Liga. "Wir wollen das bisher Aufgebaute erfolgreich fortführen, denn wir sind mit dieser Mannschaft noch lange nicht am Ziel. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen, deshalb wollte auch ich, dass mein neuer Vertrag nur für die 1. Liga gilt", ergänzt der Trainer. Für dieses Ziel wäre ein Pünktchen bei dem zuhause noch ungeschlagenen Tabellenvierten aus Gelsenkirchen ganz hilfreich, auch wenn der Trainer vor dem Hintergrund des Pokalspiels gegen die Knappen warnt: "Das 6:0 war eine schöne Sache. Das werden die Schalker aber nicht vergessen haben. Dennoch gehen wir gut vorbereitet in diese Partie, um möglichst zu punkten." Doch die Verletzten-Misere reißt nicht ab bei der Eintracht. Neben Spycher, Weissenberger und Jones, der sich gegen Wolfsburg einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat, fehlen nun auch Reinhard und Torhüter Zimmermann, der bei einem Trainingsunfall mit Torwarttrainer Menger ebenfalls einen Außenbandriss im Sprunggelenk erlitten hat. Zudem ist Amanatidis aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt. So wählt Friedhelm Funkel eine Dreierkette mit Vasoski, Chris und Rehmer, vor der Köhler, Huggel, Preuß sowie Ochs defensiv spielen. Für die Abteilung Sturm und Drang nominiert er Meier, Copado und Cha. Aufwärts geht es mit Schalke 04, seit "Fußball-Professor" Rangnick am 16. Spieltag nach seiner provokanten Ehrenrunde vor dem Spiel gegen Mainz entlassen wurde. Sein Nachfolger und früherer Co-Trainer Mirko Slomka blieb in den bisherigen sieben Spielen mit fünf Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen. Zudem haben die Knappen mit Poulsen und Bajramovic das torgefährlichste Mittelfeld der Liga, dass 8 der 15 Rückrundentreffer erzielte. Doch ausgerechnet am Donnerstag setzte es im UEFA-Cup-Achtelfinalhinspiel mit dem 0:1 in Palermo die erste Niederlage für den Trainer, der heute zudem auf den Gelb-Rot gesperrten Poulsen verzichten muss. So rücken Kobiashvili und Azaouagh statt Sand neben Bajramovic ins Mittelfeld, den Sturm bilden Asamoah und Larsen. Wie befürchtet beginnt das Spiel mit sehr stürmischen Schalkern, die sich sofort in der Frankfurter Hälfte festsetzen. Viel Arbeit für Huggel und Preuß vor der Abwehr, dennoch kann sich Azaouagh durch die Abwehrkette dribbeln, aber kurz vor dem Fünfmeterraum gestoppt werden (3.). Nur eine Minute später muss Vasoski mit einer heftigen Grätsche vor Asamoah retten und auch der Nachschuss von Rodriguez aus 14 Metern kann nur mit Mühe abgeblockt werden. Weiter geht es mit Einbahnstraßenfußball. Azaouagh setzt sich gegen Ochs durch und flankt in den Strafraum, wo Bajramovic für Asamoah auflegen will. Vasoski aber ist erneut zur Stelle und kann klären (10.). Ganz langsam verliert die Schalker Offensive ein wenig an Schwung, zumal sie es immer wieder vergeblich durch die Mitte statt über die Außenbahnen probieren, so dass die Eintracht nun zu ein klein wenig mehr Ballbesitz kommt. So schickt Ochs im Halbfeld Huggel steil, der nach vorne sprintet und aus 20 Metern abzieht. Doch sein Schüsschen geht weit am Tor vorbei (15.). Es bleibt dabei, Schalke macht Druck, ohne sich Chancen zu erspielen, während die Eintracht erfolglos mit langen Bällen versucht, für ein wenig Entlastung zu sorgen. So ergeben sich weitere Möglichkeiten für Schalke nur nach Standards, wie etwa durch Larsen (20.), Bordon (30.) und Kobiashvili (37.), doch Torhüter Nikolov reagiert bislang prächtig. Machtlos wäre er nur in der 44. Spielminute gewesen, doch Kobiashvili zimmert seinen Freistoß aus 20 Metern um ein paar Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Zur zweiten Hälfte will Schalke-Trainer Slomka endlich Tore sehen und bringt mit Varela für den angeschlagenen Abwehrchef Bordon einen weiteren Offensivmann. Aber die erste Chance hat die Eintracht, als sich Köhler gegen Rafinha durchsetzt und den Ball zu Copado im Strafraum spielt. Doch Torhüter Rost kann den Schuss aus spitzem Winkel parieren (48.). Es läuft die 52. Spielminute, Rafinha überläuft nach einem Doppelpass mit Varela Köhler und Vasoski, um das Leder scharf in den Strafraum zu flanken. Rafinha drückt mit dem Arm Rehmer nach unten und köpft den Ball aus 6 Metern zum 1:0 in die Maschen. Rehmer regt sich zu Recht mächtig auf: "Das war ein Foul, er hat sich doch klar aufgestützt und ich kam gar nicht hoch. So was muss ein Schiri sehen." Hat Knut Kircher aber nicht.
Kurz darauf hat die Eintracht Glück, dass Torhüter Nikolov gegen den durchgebrochenen Azaouagh retten kann (54.), doch danach kommen die Adler immer häufiger in Ballbesitz, während Schalke sich ein wenig zurückzieht, um auf Konter zu lauern. Die Eintracht kämpft zwar verbissen um den Ausgleich, doch es fehlen schlicht die spielerischen Mittel, um das dicht gestaffelte Mittelfeld zu überwinden. Copado rennt sich immer wieder fest und von Meier sowie Cha ist bislang noch überhaupt nichts zu sehen. So sorgt wenigstens eine Ecke von Copado für Gefahr, die er an den kurzen Pfosten zirkelt. Die Knappen kriegen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, so dass Huggel schießen kann, doch der Ball wird erfolgreich von der Linie gekratzt (62.). Nach dreizehn zähen Minuten spielt Rodriguez einen weiten Ball aus der eigenen Hälfte auf Varela, der das Leder mit der Brust annimmt und einen kurzen Haken später an Huggel vorbei ist. Doch sein Schuss aus elf Metern rauscht knapp über das lange Toreck (75.). Schalke spielt seinen Stiefel weiter locker runter, während sich die Eintracht vergeblich um Torchancen bemüht. So bringt Trainer Funkel in der 85. Spielminute schließlich Stroh-Engel für den schwachen Cha. Doch nicht Frankfurt, Schalke startet nun die Schlussoffensive. Zunächst ist es Sand, der die Kugel unkonzentriert aus 8 Metern über die Latte drischt (89.), doch in der Nachspielzeit macht er es leider besser. Varela setzt sich auf der linken Seite durch und passt zu Larsen, der sofort zum nachrückenden Sand spielt. Der 33j-ährige Däne nimmt das Leder an, läuft ein paar Schritte und versenkt es aus 12 Metern. Zum 2:0 für Schalke, den Endstand in einem insgesamt viel zu einseitigen Spiel. Die Eintracht ist nach 25 Spieltagen die schlechteste Rückrundenmannschaft mit nur 5 Punkten bei 7:14 Toren nach 8 Rückrundenspielen. Die Folge ist Rang 14 mit 26 Punkten, der Vorsprung auf den Tabellensechzehnten Kaiserslautern beträgt nur noch 2 Punkte. (tr)
Friedhelm Funkel: "Die Jungs kämpfen, doch gegen Spitzenteams fehlt uns einfach die Klasse. Gegen Wolfsburg, Berlin und Hannover haben wir gut gespielt, da waren drei, vier, fünf Zähler mehr drin, die uns jetzt fehlen. Wir sind ja keine Fantasten, natürlich wissen wir, dass der Druck jetzt größer geworden ist. Aber wir werden in den nächsten Wochen die Punkte einfahren, die wir brauchen." Heribert Bruchhagen: "Uns hat heute die Durchschlagskraft gefehlt. Besonders ärgerlich war, dass dieses Gegentor in einer Phase fiel, als ich das Gefühl hatte, wir könnten hier doch etwas reißen. Jetzt kommen Gegner, die wir schlagen müssen, wir müssen jetzt punkten." Francisco Copado: "Jeder bei uns weiß Bescheid. Der Abstiegskampf geht bis zum letzten Spieltag."
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