TuS Koblenz - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2005/2006
2:1 (2:0)
Termin: Sa 21.01.2006 in Neunkirchen (Ellenfeldstadion)
Zuschauer: 60
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Anel Dzaka (6., Foulelfmeter), 2:0 Dimitrijus Gunscinas (32.), 2:1 Du-Ri Cha (53.)
Spiel sollte ursprünglich in Koblenz stattfinden, wurde aufgrund des unbespielbaren Platzes verlegt
TuS Koblenz | Eintracht Frankfurt |
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Die Generalprobe stürmisch verloren Der Winter hat Deutschland fest im Griff und so müssen Friedhelm Funkel und sein Team nach der Rückkehr aus dem portugiesischen Frühling improvisieren. Die Trainingsplätze an der Wintersporthalle sind tief verschneit und eine Rasenheizung für diese Plätze soll es erst im nächsten Jahr geben. So absolviert die Mannschaft ihren Laktat-Test auf der Tartanbahn am Riederwald, wird vom Trainer beim Zirkeltraining in der Wintersporthalle rangenommen und trainiert in einer Indoor-Soccer-Halle in Preungesheim oder mit Sondergenehmigung auf dem beheizten Hauptplatz im Waldstadion. "Das ist alles kein Problem, bisher konnten wir unser Programm ohne Einschränkung durchziehen", meint Friedhelm Funkel. Mit Verstärkung im Sturm kann der Trainer nach dem Abgang von Arie van Lent jedoch nicht rechnen, denn die Verhandlungen über die Verpflichtung von Naohiro Takahara haben sich inzwischen zerschlagen. "Wir haben keinen Plan B in der Schublade. Entweder Takahara oder keiner. Ich habe noch genügend Möglichkeiten, zudem ist Du-Ri so richtig gut drauf. Er kommt in der Rückrunde, er wird noch eminent wichtig für uns. Da bin ich mir ganz sicher." Auch eine andere Entscheidung trifft der Trainer kurz vor dem Rückrundenstart: "Oka hat konstante Leistungen gebracht, kaum Fehler gemacht und Ruhe ausgestrahlt. Es wäre ihm gegenüber ungerecht, ihn aus dem Tor zu nehmen. Es ist aber auch nicht ganz gerecht, Markus auf der Bank zu lassen." Während Nikolov die Entscheidung ruhig zur Kenntnis nimmt, ist Markus Pröll sichtlich enttäuscht: "Das muss ich jetzt wegstecken. Ich weiß, was ich kann, aber ich darf es nicht zeigen. Aber ich werde weiter hart arbeiten, haue mich rein und bleibe ansonsten einfach cool." Gar nicht cool findet Friedhelm Funkel indes, dass das für Freitagnachmittag angesetzte Testspiel beim Regionalligisten TuS Koblenz aufgrund des einsetzenden Tauwetters ausfallen soll, da er die neuformierte Abwehrreihe mit Köhler als Linksverteidiger noch einmal testen wollte: "Wir müssen uns der Natur beugen, aber nun muss ich intensiv überlegen, ob die Variante mit Köhler die richtige ist, ohne einen echten Test gehabt zu haben." Doch der Trainer hat Glück, die Generalprobe für das Pokalviertelfinale bei 1860 München, für das Spycher gesperrt ist, kann am nächsten Tag im Ellenfeldstadion in Neunkirchen nachgeholt werden. Da Rehmer kurzfristig wegen einer Migräne ausfällt, bilden Preuß, Chris, Vasoski sowie Köhler die Abwehr und im Mittelfeld beginnen Cha, Meier, Jones und Weissenberger hinter den beiden Spitzen Amanatidis und Copado. "So offensiv werden wir am Mittwoch bei 1860 München aber nicht spielen", kündigt Friedhelm Funkel an. Nach einem wechselhaften Start läuft es derzeit rund für die TUS Koblenz. Zwar hat der Tabellenzweite der Regionalliga Süd 9 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Augsburg, doch konnte Rang 2, der ebenfalls zum Aufstieg in die Zweite Liga berechtigt, seit nunmehr neun Spieltagen gegenüber der TSG Hoffenheim verteidigt werden. Da die Rückrunde für das von Milan Sasic trainierte Team erst am 19. Februar beginnt, kann der Trainer im Gegensatz zu Friedhelm Funkel noch munter testen. Trotzdem beginnt der Regionalligist fast mit der Stammmannschaft der Hinrunde, Gurski steht im Tor und auch die bisherigen Torjäger Keita (9 Tore) und Guscinas (5 Tore) sowie Mittelfeldmann Anel Dzaka, der ebenfalls bereits 7 Tore erzielte, stehen in der Startformation. Vor sage und schreibe 60 Schaulustigen im 23.000 Zuschauer fassenden Ellenfeldstadion geht die Eintracht entsprechend ihrer Aufstellung stürmisch zu Werke, während Koblenz nur auf Konter lauert. Mit Erfolg, in der 5. Spielminute wird ein Angriff der Frankfurter abgefangen und der Ball schnell nach vorne geschlagen. Vasoski und Köhler sind sich nicht einig, so dass Keita freie Bahn hat, aber von Benny im Strafraum zu Boden gerissen wird. Dzaka verwandelt den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0 für Koblenz (6.). Die Eintracht reagiert nicht geschockt, im Gegenteil, sie setzen sich sogar mit gefälligem Passspiel in der Hälfte des Regionalligisten fest, doch gegen die vielbeinige Abwehr gibt es zunächst kein Durchkommen. Dann die 32. Spielminute, erneut kann Koblenz einen Abspielfehler nutzen und kontern. Dzaka sprintet nach vorne und sieht Guscinas sich in der Mitte freilaufen. Ein schöner Pass und der 30-jährige Litauer kann den Ball aus 9 Metern an Nikolov vorbei zum 2:0 ins Netz einschieben, was Trainer Funkel sehr ärgert: "Die erste Halbzeit hat uns heute aufgezeigt, dass wir uns Unkonzentriertheiten nicht leisten dürfen. Beim ersten Tor haben Köhler und Vasoski schlecht ausgesehen. Beim zweiten Tor stand die Innenverteidigung zu weit auseinander, so dass der Gegner Doppelpass spielen konnte." Die Eintracht drängt weiter und in der 38. Minute erzielt Copado den überfälligen Anschlusstreffer, der jedoch wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht gegeben wird. Ohne Wechsel bei den Frankfurtern geht es in die zweite Halbzeit, die erneut mit einem Konter des Regionalligisten beginnt. Aber Langen trifft bei seinem Knaller von der Strafraumlinie zum Glück nur den Pfosten (49.). Vier Minuten später ist es endlich soweit, nach schöner Vorlage von Copado überwindet Cha den für Torhüter Gurski eingewechselten Peter Auer aus 6 Metern zum 1:2. Obwohl Trainer Funkel ab der 60. Spielminute insgesamt fünfmal wechselt, erlahmt der Sturmdrang der Frankfurter nicht. Doch es bleibt dabei, sie erspielen sich zu wenige Torchancen und auch der Schiedsrichter behält seinen schrägen Blick, als er auch das zweite Tor von Copado wegen einer weiteren angeblichen Abseitsstellung nicht anerkennt. So bleibt es beim glücklichen 2:1-Sieg für den Regionalligisten, die Generalprobe für das Pokalviertelfinale gegen 1860 München ist missglückt. Trainer Friedhelm Funkel ist dennoch zufrieden mit dem Test: "Ich verliere zwar nicht gerne, aber das ist kein Beinbruch. Die Mannschaft ist topp drauf, sie hat alles versucht, dieses Spiel nicht zu verlieren."
Bereits zwei Tage vor dem Spiel gegen Koblenz hat Christian Lenze seinen Vertrag bei der Eintracht aufgelöst und wechselt mit sofortiger Wirkung zum Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. Der 28-jährige Mittelfeldspieler, der im Sommer 2004 vom damaligen Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück zur Eintracht kam, absolvierte 16 Pflichtspiele und schoss 2 Tore. Somit haben die Eintracht mit Markus Husterer (Bayern-Amateure), Nico Frommer (Unterhaching), Alexander Huber (Hoffenheim), Arie van Lent (RW Essen) und Lenze insgesamt fünf Spieler in der Winterpause verlassen. (tr)
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