Hallenfußballturnier Frankfurt 'Hessen Cup 2006' |
Donnerstag, 05.01.2006
in der Ballsporthalle, Frankfurt Höchst, 5.000 Zuschauer
Sportfreunde Siegen |
SV Wehen |
LR Ahlen |
Eintracht Frankfurt |
FSV Mainz 05 |
Kickers Oxxenbach |
Team: Oka Nikolov, Jan Zimmermann, Nico Frommer, Marco Russ, Dominik Stroh-Engel, Benjamin Köhler, Du-Ri Cha, Christoph Spycher, Francisco Copado, Arie van Lent, Daniyel Cimen, Christoph Preuß, Christian Lenze, Benjamin Huggel - Friedhelm Funkel
Gruppe A
- SV Wehen - LR Ahlen 1:3
- SV Wehen - FSV Mainz 05 2:3
- LR Ahlen - FSV Mainz 05 4:4
1.LR Ahlen 7:5 4 2.FSV Mainz 05 7:6 4 3.SV Wehen 3:6 0
Gruppe B
- Kickers Oxxenbach - Sportfreunde Siegen 1:3
- Kickers Oxxenbach - Eintracht Frankfurt 2:2
1:0, 2:0, 2:1 Niko Frommer, 2:2 Marco Russ (20.)
- Sportfreunde Siegen - Eintracht Frankfurt 1:1
1:0, 1:1 Benjamin Huggel (17.)
1.Sportfreunde Siegen 4:2 4 2.Eintracht Frankfurt 3:3 2 3.Kickers Oxxenbach 3:5 1
Halbfinale
- LR Ahlen - Eintracht Frankfurt 4:5 nach Neunmeterschießen
1:0, 1:1 Benjamin Huggel (18.); Neunmeter: Marco Russ (2), Christoph Preuß, Benjamin Huggel
- Sportfreunde Siegen - FSV Mainz 05 2:1
Spiel um Platz 3
- FSV Mainz 05 - LR Ahlen 3:5
Finale
- Sportfreunde Siegen - Eintracht Frankfurt 5:3 nach Neunmeterschießen
0:1 Marco Russ, 0:2 Benjamin Köhler, 1:2, 2:2; Neunmeter: Benjamin Huggel
Nur von Siegen besiegt
Nach den zwei Turniersiegen in Köln und Oldenburg steht zum Ende der Hallentour das Heimspiel in der Ballsporthalle Frankfurt-Höchst auf dem Programm, bevor sich der Eintracht-Tross auf dem Weg ins Trainingslager an der portugiesischen Algarve macht. Einmal mehr hat es der “Schoppe-Gert“ Trinklein, der von 1968 bis 1978 230 Bundesligaspiele für die Eintracht absolvierte, geschafft, die “Trilogie des Rhein-Main-Gebiets“ zu locken, so dass er stolz vermelden kann: “Wir sind ausverkauft, zum ersten Mal in 30 Jahren.“
Da die Sportfreunde Siegen im ersten Spiel der Gruppe B so freundlich waren, den stets unfreundlichen Nachbarn von der anderen Mainseite mit 3:1 zu besiegen, muss der Zweitligist im zweiten Gruppenspiel gegen die Eintracht nun alles geben, um nicht - wie letztes Jahr - bereits in der Vorrunde auszuscheiden. Zunächst ist es tatsächlich ein ansehnliches Spiel mit Chancen für den Zweitligisten, bei denen Nikolov jedoch prima pariert. Aber auch Huggel, van Lent und Lenze kommen zu guten Gelegenheiten. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit bringt jedoch Sieger auf Vorlage von Türker den Vizemeister von 1959 in Führung (9.).
Als in der 12. Minute dann auch noch Judt auf 2:0 erhöht, reicht es den Frankfurtern und sie drehen mächtig auf. Nur eine Minute später knallt Cimen das Leder an die Bande und Frommer setzt den Abpraller zum 1:2-Anschlußtreffer ins Netz (13.). Nun wird das Spiel immer hitziger, der Zweitligist kämpft mit den ihm eigenen Mitteln. Zunächst klärt einer der Spieler mit der Hand, nachdem Copado das Leder an den Pfosten knallt und den Nachschuss versenken will (17.) und kurz darauf attackiert Pospischil Köhler von hinten, um ihn mit dem Kopf voran gegen die Bande zu checken. Köhler bedankt sich mit einem Schubser vor die Brust und der Schiedsrichter schickt beide auf die Bank. Nun ist richtig Feuer auf den Rängen und im Spiel, es läuft bereits die letzte Spielminute. Cimen passt auf Köhler in die Mitte, dessen Schuss Torhüter Ramovic nur nach vorne abwehren kann, aber den Abpraller zimmert Russ unter die Latte zum längst verdienten 2:2 - dem Endstand.
Im zweiten Gruppenspiel trifft die Eintracht auf den Tabellenvierzehnten der Zweiten Liga, die Sportfreunde Siegen. Nach einem abwartenden Beginn von beiden Mannschaften und einem 0:0 nach zehn Minuten entwickelt sich in der zweiten Halbzeit ein spannendes Spiel, bei dem die Adler ein ums andere Mal am klasse parierenden Torhüter Masic scheitern. Dafür trifft Agyemann nach 16 Minuten zum 1:0 für den von Jan Kocian - einst Co-Trainer bei der Eintracht unter Willi Reimann - trainierten Zweitligisten. Nun rennen die Adler das Tor von Siegen an, van Lent bedient mit der Hacke Huggel, der zunächst Torhüter Masic umkurvt, um das Leder dann über einen heran grätschenden Spieler ins Netz zu lupfen (18.). Die Frankfurter haben zwar noch ein paar gute Chancen, doch es bleibt beim 1:1 nach 20 Spielminuten. Die Eintracht trifft somit als Gruppenzweiter im Halbfinale auf LR Ahlen, während die Treter von der anderen Mainseite mal wieder nach der Vorrunde nach Hause fahren.
Ein Spiegelbild des letzten Spiels ist zunächst auch das Halbfinale gegen das Tabellenschlusslicht der Zweiten Liga. Nach torloser erster Halbzeit bringt Keidel Ahlen mit 1:0 in Führung (14.), die Huggel mit einem Drehschuss nach schönem Solo egalisieren kann (18.). Da es beim 1:1 bleibt kommt es erstmals zum Neunmeterschiessen. Köhler und Copado scheitern ebenso wie die Ahlener mit ihren ersten beiden Schüssen. Danach verwandeln Russ, Preuß und Huggel, aber der Zweitligist trifft ebenso dreimal, so dass Russ erneut antreten muss, um sicher zu einzunetzen. Nun ist Bamba an der Reihe, aber Nikolov kann seinen Schuss an die Latte lenken, so dass die Eintracht mit 5:4 ins Finale einzieht.
Im anderen Halbfinale bezwingt Siegen den FSV Mainz 05 mit 5:3, so dass es erneut zum Duell mit dem Zweitligisten kommt. Und wieder geht Siegen in Führung, diesmal sogar mit 2:0, aber Russ und Köhler können für Frankfurt ausgleichen, so dass das Neunmeter-Schießen die Entscheidung bringen muss. Doch Torhüter Masic ist wie schon in der Vorrunde kaum zu bezwingen und hält die Neunmeter von Russ, Köhler und Preuß. Nur Huggel kann verwandeln. Da jedoch drei Siegener treffen, gewinnt der Zweitligist den Hessen-Cup 2006.
Trotz der Finalniederlage ist Friedhelm Funkel zufrieden mit seinem Team: “Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Sie hat bei jedem Turnier gezeigt, was für einen Willen sie hat. Drei Hallenturniere schlauchen natürlich. Aber im Trainingslager wird man sehen, dass diese Spiele die Mannschaft weitergebracht haben.“ Bereits morgen in aller Frühe geht es mit dem Flugzeug nach Faro, um danach nach Vale do Lobo an der portugiesischen Algarveküste das Trainingslager zu beziehen. Fehlen werden lediglich Wiedener und Chaftar aufgrund ihrer Verletzungen, dafür aber ist Kapitän Schur wieder an Bord, jedoch nur als Trainingsgast, wie der Trainer betont: “Alex kann zwar noch nicht mit der Mannschaft trainieren, aber es ist wichtig für ihn, mal wieder im Kreise der Kollegen zu sein." (tr)
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