SSV Jahn Regensburg - Eintracht Frankfurt

Benefizspiel 2005/2006

1:2 (0:1)

Termin: 07.10.2005, 19:00 Uhr
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Josef Maier (München)
Tore: 0:1 Alexander Meier (24.), 1:1 Christian Alder (Elfemter, 56.), 1:2 Markus Husterer (76.)

 

>> Spielbericht <<

SSV Jahn Regensburg Eintracht Frankfurt

 

  • Erol Sabanov
  • Binder
  • Christovaro Trombin
  • Kristjan Glibo
  • David Montero
  • Andreas Schäffer
  • George Mbwando
  • Michael Petry
  • David Romminger
  • Christian Alder
  • JürgenSchmid

 

 

 

Wechsel
  • Rudan für Trombin (46.)
  • Müller für Sabanow (46.)
  • Hayer für David Montero (46.)
  • Ferstl für Binder (53.)
  • Pollinger für Schmid (61.)
Wechsel
Trainer
  • Dariusz Pasieka
Trainer

 

 

Krisenbewältigung?

"Krise, Krise, Krise. Ich höre immer nur Krise. Krise ist Ihre Formulierung. Wir haben keine Krise", raunzt Heribert Bruchhagen den Reporter an, nachdem die Eintracht nach zuletzt 270 torlosen Minuten und insgesamt 4 Punkten auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht ist. "Wir spielen nicht präzise genug. Und der Kraftaufwand ist gegen die spielstarken Mannschaften viel zu hoch. Unsere wenigen Chancen nutzen wir nicht, und dann müssen wir billigend in Kauf nehmen, dass der Gegner irgendwann ein Tor macht. Damit müssen wir leben. Wir sind angespannt und müssen in den nächsten Spielen Farbe bekennen. Das ist unbestritten", ergänzt er, um einer in der Presse während der Länderspielpause bereits aufkommenden Trainerdiskussion, den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Friedhelm Funkel bewahrt unterdessen die Ruhe, trainiert mit den Spielern, die nicht auf Länderspielreise oder verletzt sind, und freut sich auf das Testspiel gegen den Tabellenfünfzehnten der Regionalliga, auch wenn ihm die lange Reise nach Regensburg so gar nicht passt: "Ich hätte lieber hier in der Gegend gespielt. Wenn man vier Stunden im Bus sitzt und dann direkt aufs Spielfeld muss, ist das nicht unproblematisch." Doch das Benefizspiel zugunsten der wirtschaftlich angeschlagenen Oberpfälzer ist seit langem geplant, so dass sich die Eintracht ohne die angeschlagenen Rehmer, Jones, Amanatidis, Copado und Nikolov sowie die Nationalspieler Huggel, Spycher, Weissenberger, Vasoski und Ochs auf die Reise macht.

"Vor allem die jungen Spieler sollen sich gegen einen Regionalligisten wehren und Erfahrungen sammeln, ich bin gespannt, wie sie das hinkriegen", meint der Trainer zu seiner Notelf mit Zimmermann im Tor sowie Wiedener, Cimen, Husterer und Chaftar in der Abwehr. Nach monatelangen Leistenproblemen kann auch Reinhard wieder spielen, um an die Mannschaft heran geführt zu werden. Er spielt auf der linken Außenbahn zusammen mit Chris, Lexa und Cha im Mittelfeld, während Meier heute im Sturm ran muss.

Nach acht sieglosen Spielen zu Beginn der Saison hatte Regensburg weniger Geduld als Heribert Bruchhagen in Frankfurt und Mario Basler als Trainer entlassen, so dass Co-Trainer Pasieka die Mannschaft nun seit knapp zwei Wochen führt. Scheinbar mit Erfolg, denn nach einem Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft von 1860 München gab es zuletzt ein Unentschieden gegen die zweite Garnitur des VfB Stuttgart, so dass Jahn wieder Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen hat.

Leider nur 500 Zuschauer wollen das Spiel zugunsten der Jahnler sehen, die couragiert beginnen und durch einen Distanzschuss von Alder bereits nach 2 Minuten zu ihrer ersten Chance kommen. Die Eintracht versucht hingegen mit vielen Kurz- und Querpässen, Ruhe in die Begegnung zu bringen, was auch viel zu gut gelingt. Denn es dauert immerhin bis zur 24. Spielminute, bis Lexa einmal zu einem Sprint auf der rechten Außenbahn ansetzt. Mit Erfolg, er dribbelt sich bis auf Strafraumhöhe durch und findet mit seiner Flanke Meier, der die Kugel zum 1:0 ins Netz köpft. Kurz darauf hat er sogar die Möglichkeit nachzulegen, doch ausgerechnet Köhler klärt den Ball unfreiwillig ins Toraus. Im direkten Gegenzug aber treiben Schäffer und David Montero, der von 2002 bis August 2003 dreißig Spiele für die Adler absolvierte, den Ball nach vorne. Mwando kommt vor dem Strafraum frei zum Torschuss, verzieht den Ball aber zum Glück (27.).

Nach dieser kurzen Phase mit schnellen Angriffen ist die Luft auch schon wieder draußen, Cha kommt noch zu zwei kleineren Chancen und der Regensburger Petry legt sich den Ball bei einem schnellen Gegenstoß zu weit vor. Doch das war es dann schon, so dass es mit dem 1:0 in die Pause geht. Zur zweiten Halbzeit kommen Preuß und Frommer für Chris und Köhler, am Spiel ändert sich jedoch nicht viel. Bis zur 58. Spielminute, als Rudan in den Strafraum dribbelt und von Cimen nur noch durch ein Foul gestoppt werden kann. Alder führt den Elfmeter aus und verwandelt sicher zum 1:1 (58.). Regensburg verstärkt nun den Druck auf die Eintracht, die sich zunehmend in die eigene Hälfte zurückzieht. Dann aber die 73. Spielminute, es gibt Ecke von der rechten Seite. Lexa schlenzt das Leder hoch vor den Fünfmeterraum, Husterer reagiert am schnellsten und köpft den Ball zur 2:1-Führung in die Maschen.

In der Schlussphase entwickelt sich nun endlich ein munteres Spiel. Zunächst setzt Lenze zu einem schönen Fallrückzieher an, verfehlt aber knapp den Kasten (84.) und kurz darauf kann Torhüter Zimmermann eine abgefangene Flanke nicht festhalten. Nun entsteht ein wildes Getümmel im Strafraum, während Zimmermann noch auf der Erde liegt. Gleich vier Schüsse der Regensburger können die Abwehrspieler mit Brust und Bein irgendwie abwehren, um dann sogar einen schnellen Konter über Frommer zu starten, der den Ball zum für Cha eingewechselten Stroh-Engel spielt. Doch der Schuss des 19-Jährigen streicht knapp über die Latte, so dass es am Ende beim glücklichen Sieg für die Eintracht bleibt.

"Es hat Spaß gemacht, wieder einmal ein komplettes Fußballspiel zu bestreiten. Ich habe keine Beschwerden, aber mir fehlt noch die Fitness. Nach 60 Minuten werde ich müde", resümiert Christopher Reinhard seinen ersten Einsatz seit April. Auch Friedhelm Funkel mahnt zur Vorsicht: "Man darf jetzt keine Wunderdinge vom ihm erwarten, man sieht, dass er Nachholbedarf hat." Viel mehr Erkenntnisse wird er aus dem heutigen Spiel nicht ziehen können, nun gilt es einfach, beim Tabellenvierzehnten aus Duisburg Punkte einzusammeln. (tr)


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