Eintracht Frankfurt - Karlsruher SC

Freundschaftsspiel 2005/2006

2:0 (1:0)

Termin: 30.07.2005, 16:00 Uhr in Eschborn
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim)
Tore: 1:0 Du-Ri Cha (12.), 2:0 Christoph Preuß (71.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Karlsruher SC

 

 

 

  • Markus Miller
  • Mario Eggimann
  • Christian Eichner
  • Thomas Kies
  • Martin Stoll
  • Godfried Aduobe
  • Giovani Federico
  • Christian Hassa
  • Jan Männer
  • Danny Schwarz
  • Sean Dundee

 

Wechsel Wechsel
  • Timo Staffeldt für Godfried Aduobe (30.)
  • Sebastian Freis für Giovani Federico (62.)
  • Edmond Kapllani für Sean Dundee (68.)
  • Carsten Rothenbach für Martin Stoll (78.)
  • Christian Kritzer für Danny Schwarz (78.)
  • Marcus Mann für Thomas Kies (78.)
Trainer Trainer
  • Edmund Becker

 

 

Nur fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Eigentlich sollte das heutige Testspiel gegen den Karlsruher SC beim badischen Landesligisten FC Forst stattfinden, doch nachdem die Polizei die Partie als Risikospiel der Kategorie III einstufte, sagte der Veranstalter aufgrund der damit verbundenen Auflagen kurzerhand ab. KSC-Manager Dohmen, der vor fünf Jahren in Frankfurt erst Sportdirektor und dann ebenso erfolglos Interimstrainer war, kam so auf die glorreiche Idee, das Spiel zwar offiziell abzusagen, es aber im Geheimen stattfinden zu lassen. Natürlich kam ziemlich schnell heraus, dass die Partie nun auf der Heinrich-Graf Sportanlage beim Regionalligisten FC Eschborn ausgetragen wird, so dass neben ca. 200 Ordnungshütern auch 3000 eigentlich ausgeschlossene Zuschauer da sind.

Für Trainer Funkel ist das Spiel gegen den Vorjahreselften der Zweiten Liga in jedem Fall der letzte Härtetest vor dem Saisonauftakt gegen Leverkusen in einer Woche. Trotzdem verzichtet er auf die leicht angeschlagenen van Lent, Huggel, Spycher und Chris, der noch immer ohne Spielberechtigung ist, stellt aber klar: “Bei einem Bundesligaspiel hätten alle vier gespielt.“ So steht Wiedener in der Viererabwehr neben Ochs, Vasoski und Rehmer. Das Mittelfeld bilden Preuß, Jones, Meier sowie Cha und im Sturm spielen Copado und Köhler als hängende Spitze.

Ein 4-4-2-System bevorzugt auch Karlsruhes Trainer Becker, der für die kommende Zweitligasaison mindestens 50 Punkte als Ziel ausgegeben hat. Da der Weggang von Stürmer Saenko durch Federico und Kaufman ersetzt werden konnte, ist auch Kapitän Schwarz inzwischen verhalten optimistisch, zumal in der Vorbereitung bislang ein 3:3 gegen die Bayern und ein 3:2 gegen den VfB Stuttgart heraussprangen: "Vorbereitung und Punktspiele sind zwei Paar Stiefel. Und wenn man so knapp dem Abstieg entkam wie wir, dann darf man die Ziele nicht zu hoch stecken." Auch gegen die Eintracht wählt der KSC-Coach die vermeintlich beste Aufstellung mit Nachwuchsmann Eichner, Eggimann, Stoll und Kies in der Abwehr, Schwarz und Aduobe im defensiven Mittelfeld sowie Dundee im Sturm mit Federico als hängender Spitze.

Es ist ein verhaltener Start von beiden Mannschaften, die Eintracht bemüht sich um die Spielkontrolle, während Karlsruhe zunächst sehr defensiv in der eigenen Hälfte steht und auf Konter lauert. So ergeben sich bis zur 12. Spielminute auch keine Torgelegenheiten. Dann aber setzt sich Ochs auf der rechten Außenbahn durch, um zu Meier im Halbfeld zu spielen, der das Leder in den Lauf von Cha legt. Der 23-Jährige setzt sich schön im Strafraum durch und knallt das Leder unhaltbar für Torhüter Miller zum 1:0 ins Netz. Prima für das Selbstbewusstsein von Du-Ri, der sich nach seiner starken Rückrunde auch in der Bundesliga durchbeißen will, allein schon, um es seinen Kritikern in Südkorea zu zeigen: “Fiese Sachen werden da über mich geschrieben, zum Beispiel, dass ich nur wegen des Namens in Europa spiele. Mein Vater wird nun mal immer über mir schweben. Seinen Schatten werde ich nicht los und der sehr große Name erzeugt mächtig Druck. Aber ich bin lieber ein guter Mensch als ein guter Spieler."

Nach der Führung der Adler will sich aber auch der Rest der Mannschaft nicht als gute Spieler hervortun. Die Eintracht zelebriert gepflegten Sommerfußball mit vielen Kurz- und Querpässen, während dem KSC so recht auch nichts einfallen will, um den Ausgleich zu erzielen. Zudem haben Preuß und die Viererabwehr die Karlsruher Stürmer meist gut unter Kontrolle. So schleppt sich das Spiel mit dem 1:0 in die Pause und zur zweiten Halbzeit kommt Lexa für Cha zum Einsatz. Die Frankfurter verstärken nun den Druck auf den noch immer harmlosen Zweitligisten, doch spätestens vor dem Strafraum werden die Pässe ungenau und die Flanken landen im Niemandsland.

Immerhin kann sich Torhüter Pröll bei einem Schuss von Federico aus 20 Metern auszeichnen (56.), doch ansonsten versanden die Angriffsbemühungen der Badener ebenfalls, was Friedhelm Funkel vor allem im Hinblick auf Marko Rehmer zufrieden macht: "Natürlich hat Marko am Schluss gepumpt, aber er hat sehr solide gespielt. Von ihm darf man jetzt keine Wunderdinge erwarten." So sieht es auch der mit 188 Erstligapartien erfahrenste Bundesligaspieler: "Die Laufwege spielen sich langsam ein. Wenn wir gut stehen und die Konter ruhiger abschließen, sind wir für Überraschungen gut. Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen." Doch das Zielen müssen sie noch üben, so schafft es Lexa, nach Vorlage von Jones seinen Kopfball aus vier Metern über den Kasten von Torhüter Miller zu setzen (58.). Kurz darauf sprintet Lexa energisch die rechte Außenbahn entlang, um zu Meier am Elfmeterpunkt zu flanken, aber auch der 22jährige trifft das Tor nicht.

Dann aber die 73. Spielminute, nach einem Eckball von Copado, an dem das Spiel bislang vorbei gelaufen ist, kann sich Preuß am Fünfmeterraum durchsetzen und schiebt das Leder zur verdienten 2:0-Führung in die Maschen. Nun hat die Eintracht das Spiel völlig im Griff, auch wenn Männer mit einem Gewaltschuss aus über zwanzig Metern kurz darauf die Latte trifft (79.). Zwei Minuten später tritt Lexa erneut zu einem beherzten Sprint auf der rechten Seite an. Diesmal passt er zu Copado vor dem Strafraum, der den Ball Köhler auf halblinks in den Lauf spielt. Doch auch Benny schafft es, das Tor aus sieben Metern zu verfehlen. Aufgrund der hohen Temperaturen hat Schiedsrichter Wagner nun ein Einsehen und pfeift das Spiel bereits nach 85 Minuten ab.

Trainer Funkel ist mit dem letzten Härtetest seiner Mannen zufrieden: "Im letzten Test gegen einen Zweitligisten 2:0 zu gewinnen, ist doch in Ordnung. Neue Erkenntnisse habe ich auch gewonnen, ich werde die aber nicht immer der Öffentlichkeit mitteilen. Besser werden muss in jedem Fall das Umschalten von der Abwehr auf den Angriff und die Chancenverwertung.“ (tr)


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