Zillertal-Auswahl - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2005/2006
0:10 (0:5)
Termin: 06.07.2005 in Zell am Ziller
Zuschauer: 500
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Arie van Lent (13.), 0:2 Arie van Lent (19.), 0:3 Aleksandar Vasoski (29.), 0:4 Alexander Meier (30.), 0:5 Stefan Lexa (37.), 0:6 Du-Ri Cha (48.), 0:7 Dominik Stroh-Engel (55.), 0:8 Markus Weissenberger (60.), 0:9 Benjamin Köhler (69.), 0:10 Dominik Stroh-Engel (85.)
Zillertal-Auswahl | Eintracht Frankfurt |
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Erste Halbzeit
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Wechsel |
Zweite Halbzeit |
Trainer |
Trainer |
Zweistelliger Auftakt für den Aufsteiger Prolog: Kaderumbau für das Ziel Klassenerhalt Der WM sei Dank ist es nur eine kurze Sommerpause. Bereits sechs Wochen nach dem 3:0-Aufstiegssieg gegen Burghausen begrüßt Friedhelm Funkel seine Mannschaft zum Auftakt auf dem Trainingsplatz vor der inzwischen fertig gestellten WM-Arena, deren leckes Dach beim gestrigen Finale im Confederations Cup zwischen Brasilien und Argentinien für einigen Unmut gesorgt hatte. Doch davon lässt sich niemand beeindrucken, das Ziel für die neue Saison ist klar, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Becker bereits kurz nach den Aufstiegsfeierlichkeiten verkündete: "Der Klassenerhalt, mehr nicht, aber als ganz persönlicher Wunsch auch zwei Siege über Mainz 05!" In das gleiche Horn bläst der Trainer: "Der Vorstand und ich sind uns darüber im Klaren, dass es ein harter Kampf um den Klassenerhalt wird. Am Ende wollen wir aber mindestens auf Platz 15 stehen, auf keinen Fall darunter und das können wir schaffen." Und dafür wurde in der kurzen Sommerpause eifrig an der Zusammenstellung der Mannschaft gearbeitet. Markus Beierle und Torben Hoffmann verließen die Eintracht zum Saisonende in Richtung Darmstadt 98 bzw. 1860 München und Jens Keller hat seine Karriere nach fast zweijähriger Leidenszeit beendet. Bereits im Dezember für die neue Saison unter Vertrag genommen wurde der 19-jährige Stürmer Dominik Stroh-Engel vom Oberligisten Wald-Girmes und seit April war der Wechsel des 30-jährigen Mittelfeldspielers Francisco Copado von Unterhaching unter Dach und Fach. Kurz nach Saisonende unterschrieb zudem der 27-jährige Schweizer Linksverteidiger Christoph Spycher einen Zweijahresvertrag bei der Eintracht. Der zwölfmalige Nationalspieler vom Grasshopper Club Zürich kann wohl gemeinsam mit seinem Schweizer Kollegen Benjamin Huggel anreisen, der den am hinteren Kreuzband operierten Alexander Schur im defensiven Mittelfeld ersetzen soll. Als Ersatz für Torben Hoffmann kommt der ehemalige Nationalspieler Marko Rehmer an den Main. Da der 33-Jährige bei der Hertha seit einem knappen Jahr nicht mehr spielte, erhält er einen leistungsbezogenen Einjahresvertrag und gibt sich kämpferisch: "Ich will es in Berlin allen zeigen, die mich abgeschrieben haben und für die Eintracht werde ich alles geben, damit wir die Klasse erhalten." Nach einem Jahr Abstinenz kommt auch der 23-jährige Christoph Preuß vom Bundesligaabsteiger VfL Bochum wieder dahin, wo er hingehört, wie er selbst betont: "Es ist ein gutes Gefühl, wieder da zu sein. Das hier ist mein Umfeld, das ist meine Heimat, jetzt bleibe ich auch hier." Bleiben werden auch Jermaine Jones, der in der vergangenen Rückrunde von Leverkusen ausgeliehen wurde, sowie der bislang nur ausgeliehene Alexander Meier, der nach zähen Verhandlungen mit dem HSV sehr zur Freude von Heribert Bruchhagen einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat: "Unsere Strategie, junge Spieler langfristig an uns zu binden, setzen wir mit der Verpflichtung von Alexander Meier fort." Aus der eigenen Jugend in den Profikader aufgerückt ist zudem der 19-jährige Linksverteidiger Mounir Chaftar. In der Schwebe sind hingegen die Verhandlungen um eine Rückkehr des 23-jährigen Mittelstürmers Ioannis Amanatidis, da dessen Arbeitgeber Kaiserslautern in Person von Vorstandschef Jäggi noch immer Zeter und Mordio schreit. Als Alternative bringt sich der 31-jährige Mittelstürmer der mexikanischen Nationalmannschaft, Jared Borgetti, ins Spiel. Doch allzu realistisch scheint dies nicht zu sein, denn der Spieler gehört laut Heribert Bruchhagen "einer dubiosen Besitzergemeinschaft namens Olivera Group". Tatsächlich werden die Verhandlungen ebenso frühzeitig abgebrochen wie mit dem australischen Nationalspieler John Aloisi ein paar Tage zuvor. "Amanatidis hat uns für 2006 zugesagt. Wir werden uns aber weiter bemühen, ihn vorzeitig zu bekommen. Ansonsten ist unsere Planung beendet. Wir schauen erst mal, wie wir mit dem auskommen, was wir haben. Wenn sich herausstellen sollte, dass wir noch einen weiteren Stürmer brauchen, dann können wir bis zum 31. August immer noch handeln. Wobei wir im Augenblick keinen Kandidaten haben", erklärt Heribert Bruchhagen. So umfasst der Kader inzwischen 29 Spieler, was auch Friedhelm Funkel nicht sonderlich begeistert: "Im Grundsatz sind dies zu viele Spieler, aber Schur und Puljiz werden langfristig fehlen, zudem habe ich einigen Spielern einen Vereinswechsel nahegelegt." Gemeint sind insbesondere Mehmet Dragusha und Nico Frommer, sagt der Trainer: "Ich habe ihnen deutlich gemacht, dass sie bei uns keine sportliche Perspektive besitzen, wenn sie nur einen Funken sportlichen Ehrgeiz haben, suchen sie sich einen neuen Club."
Wie bereits in der vergangenen Saison startet die Eintracht ihre Vorbereitung mit einem einwöchigen Lauf- und Konditionstrainingslager im österreichischen Zell am Ziller. Neben den U20-WM-Spielern Reinhard, Cimen und Huber, die noch ein paar Tage Sonderurlaub haben, fehlt beim Start der Vorbereitung neben Schur und Puljiz auch Nico Frommer, der an einer Schambeinentzündung laboriert. Zudem muss Marco Russ seinen Grundwehrdienst absolvieren. Für die verbleibenden 23 Spieler stehen täglich mindestens zwei Einheiten Kondition bolzen auf dem Programm, so dass das Freundschaftsspiel gegen die Zillertaler Regionalauswahl ein willkommene Abwechslung für die Profis ist, um sich mal wieder dem Runden zu widmen. Doch vor dem Spaß auf dem Rasen gibt es zunächst eine knapp zweistündige Fahrt mit dem Mountainbike. "Es war aber fast eine Flachetappe. Am Freitag oder Samstag wird es viel härter. Dann kommt Alpe d'Huez", freut sich Friedhelm Funkel augenzwinkernd, während sich seine Spieler vor knapp 500 Zuschauern auf dem Sportplatz der SK Zell bei Regenwetter aufwärmen. Da der Trainer plant, seine Elf in der zweiten Halbzeit komplett auszutauschen, beginnt er mit Pröll im Tor sowie Ochs, Rehmer, Vasoski und Spycher in der Abwehr. Vor dem Mittelfeld mit Lexa, Preuß, Meier sowie Lenze sollen sich van Lent und Copado einschießen. Und dies können sie auch in aller gebotenen Lockerheit machen, denn die Hobbymannschaft aus dem Zillertal erweist sich als ein fairer und harmloser Gegner, der es nicht schafft, die Frankfurter auch nur einmal ernsthaft in Bedrängnis bringen. So rollt der Ball von Beginn an schön durch die Reihen der Adler, getreu dem Motto des Trainers: "Jeder soll auf seiner Position heute so spielen, wie er es für richtig hält." Auffällig ist in den ersten 45 Minuten, dass Christoph Spycher bereits jetzt eine Führungsrolle in der Abwehr zu übernehmen scheint. Lautstark treibt er seine Nebenleute an, die eigentlich recht wenig zu tun haben. "Ich mache jetzt nicht den großen Max, aber man darf sich nicht zur Schnecke machen, man muss sich gegenseitig unterstützen", meint der Schweizer. Wichtig scheint dies vor allem für Rehmer zu sein, dem man die fehlende Spielpraxis deutlich anmerkt. Sehenswert sind dafür einige Kombinationen der Frankfurter, so beim 2:0 durch Arie van Lent, dem eine schnelle Kombination über Meier und Lexa auf der rechten Seite vorausgeht (19.). Die übrigen Tore in der ersten Halbzeit erzielen van Lent (13.), Vasoski (29.), Meier (30.) und Lexa (37.). Wie angekündigt wechselt der Trainer sein Team zur Halbzeit komplett durch, so dass nun Nikolov das Tor hütet und Husterer, Wiedener, Chris und Chaftar die Abwehrreihe bilden. Im Mittelfeld spielen Jones, Huggel, Weissenberger sowie Köhler und im Sturm Du-Ri Cha sowie Stroh-Engel. Lediglich der vom Trainer aussortierte Dragusha darf dem munteren Treiben auf dem Rasen in aller Ruhe zusehen. Auch die ’zweite Mannschaft‘ lässt sich nämlich nicht lumpen und erzielt durch Cha (48.), Stroh-Engel (55./85.) Weissenberger (60.) sowie Köhler (69.) ebenfalls fünf Tore zum 10:0-Endstand. Wie nicht anders zu erwarten, hat das Trainingsspielchen keine neuen Erkenntnisse für den Trainer gebracht. Aber immerhin: "Die Neuen haben sich bereits sehr, sehr gut eingefügt. Da gibt es keine Probleme." (tr)
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