Hansa Rostock - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2003/2004 - 3. Spieltag
3:0 (1:0)
Termin: Sa 16.08.2003 15:30
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 1:0 Martin Max (19.), 2:0 Martin Max (55.), 3:0 Martin Max (66., Foulelfmeter)
Hansa Rostock | Eintracht Frankfurt |
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Plan- und hilflos an der Ostsee Rund 1.200 Eintrachtfans nehmen die mehr als 650 km weite Strecke auf sich, um die Eintracht zu den ersten Punkten dieser Saison anzufeuern. Im Vorjahr verloren die Adler in der 2. Runde des DFB-Pokals in Rostock mit 0:1, das letzte Bundesligaspiel in Rostock endete am 4. Februar 2001 mit einem 2:0-Sieg für die Eintracht. Bis auf Jean Clotaire Tsoumou-Madza, der für den verletzten Kapitän Jens Keller spielt, lässt Willi Reimann sein Team gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Leverkusen unverändert. Rostocks Trainer Armin Veh bringt sogar die gleiche Mannschaft, die in der Vorwoche ein 2:2 - allerdings nach 2:0-Pausenführung - beim SC Freiburg geholt hat. Mit dem Anpfiff durch Thorsten Kinhöfer vor 20.000 Zuschauern beginnt Hansa Rostock sofort Druck zu machen. Die Eintracht wirkt verunsichert, viele leichte Abspielfehler schon in der eigenen Hälfte - sogar von Kapitän Alexander Schur - sorgen für zusätzliche Verunsicherung bei den Adlern. Zum Glück kann Hansa dies nicht nutzen, so dass es bis zur 15. Minute dauert bis erstmals Gefahr für den Kasten von Oka Nikolov droht. Doch Gernot Plassnegger drischt bei seinem Versuch aus 16 Metern den Ball knapp über das Tor. Dann die 19. Spielminute, Eckball für Rostock, der Ball wird kurz auf Plassnegger gespielt. Der Rostocker lässt Du-Ri Cha mit einer Drehung aussteigen und passt weiter auf Martin Max im Frankfurter Strafraum. Der 35jährige kommt kurz vor dem Fünfmeterraum an den Ball und übertölpelt sowohl seinen Gegenspieler Jean Clotaire Tsoumou-Madza als auch Geri Cipi, ein Schuss und es steht 1:0 für Hansa Rostock. Oka Nikolov wurde allein gelassen. Willi Reimann zu dieser Szene: "Wir wussten, dass Hansa die Ecken kurz ausführt, dennoch konnten wir das Tor nach einer ganz einfachen Körpertäuschung nicht unterbinden." In der Folgezeit ist die Frankfurter Defensive völlig von der Rolle. Hansa Rostock kommt insbesondere über die schnellen Außen zu Chancen im Minutentakt; gut nur, dass der Abschluss bei den Hanseaten mangelhaft ist und Oka Nikolov die Schüsse von Plassnegger und Rade Prica parieren kann. Nach 30 Minuten nehmen die Rostocker das Tempo ein wenig aus dem Spiel, da sie die Eintracht voll unter Kontrolle haben. Kein nennenswerter Angriff rollt auf das Tor von Torwart Mathias Schober zu. Das Eintracht-Mittelfeld ist kaum zu sehen, so dass die Stürmer Nico Frommer und Du-Ri Cha in der Luft hängen. Es ist die 41. Spielminute, der erste Torschuss der Eintracht durch Nico Frommer, doch der Ball geht über den Kasten von Mathias Schober. Das ist ganz schwach, zum Glück geht es nur mit einem 1:0-Rückstand in die Pause. Was Willi Reimann den Adlern in der Pause gesagt hat, bleibt unbekannt, nur genutzt hat es nichts. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit bestimmen die Rostocker das Spielgeschehen, kein Aufbäumen der Eintracht, obwohl sie zurück liegt. Es ist die 55. Minute, Mehmet Dragusha, der bislang nur durch schwache Dribblings und noch schlechter geschossene Ecken aufgefallen ist, verliert den Ball im Mittelfeld gegen Marcus Lantz. Der Rostocker marschiert nach vorne, Dragusha joggt gemütlich hinterher. Kurz vor der Strafraumgrenze passt Lantz auf Rade Prica, der sofort steil auf Martin Max flankt. Trotz Tsoumou-Madza kann Max das Leder annehmen und trifft das Tor zum 2:0 für Rostock. Nun reagiert Willi Reimann und bringt Markus Kreuz und Jermaine Jones für Dragusha und Frommer in das Spiel, nur es ändert sich zunächst nichts, die Eintracht ist auf dem Rasen nicht existent (57.). Und es wird, kaum zu glauben, noch schlimmer: Rade Prica kommt im Frankfurter Strafraum an den Ball, kein Abwehrspieler bei ihm, dafür kommt ihm Stefan Lexa resolut entgegen. Der Rostocker fällt, Schiedsrichter Kinhöfer pfeift. Elfmeter für Rostock in der 65. Spielminute. Martin Max läuft an und schießt unhaltbar für Oka Nikolov ein. Es steht 3:0 für Rostock. Die Hanseaten ziehen sich nun etwas zurück und die Eintracht bekommt tatsächlich mehr Spielanteile im Mittelfeld, nur Chancen ergeben sich zunächst keine. Dann aber plötzlich Markus Kreuz im Strafraum am Ball, ein Zweikampf mit Tjikuzu und der Ex-Kölner wird unsanft gebremst. Wieder pfeift Schiedsrichter Kinhöfer Elfmeter, diesmal auf der richtigen Seite. Ervin Skela läuft an und schießt, aber Schober kann den zu unplatziert geschossenen Ball abwehren und sichert sich den Ball im nachfassen. Das gibt es doch gar nicht, es bleibt beim 3:0. Nur eine Minute später noch einmal eine Chance für die Eintracht, doch Marcus Lantz kann den Kopfball von Jermaine Jones von der Linie kratzen. Danach ist das Spiel endgültig entschieden. Beide Mannschaften schieben den Ball im Mittelfeld hin und her, bis Schiedsrichter Kinhöfer die Zuschauer erlöst. Die Eintracht bleibt nach dem 3. Spieltag Tabellenletzter mit 0 Punkten. Stimmen zu Spiel: Alexander Schur: "So eine Leistung darf man einfach nicht abliefern, sonst holen wir gar keinen Punkt." Uwe Bindewald: "Das war eine einzige Katastrophe, wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen."" Willi Reimann zu notwendigen Verstärkungen: "Wir bräuchten einen, der hinten den Ball raushaut, im Mittelfeld den entscheidenden Pass spielt und ihn vorne ins Tor schießt." Nachträge: Nach bereits zwei Abmahnungen in der letzten Hinrunde erscheint David Montero zum Sonntagstraining der Eintracht verspätet und macht laut Co-Trainer Jan Kocian "einen alkoholisierten Eindruck". Montero wird vom Training freigestellt, es droht dem Ex-Mannheimer die fristlose Kündigung, die am 28.08. auch folgt. Am 29.08. unterschreibt David Montero einen Vertrag bei Rot Weiß Oberhausen. Der St. Paulianer Christian Maicon Hening, besser bekannt unter dem Künstlernamen Chris, absolviert in dieser Woche ein Probetraining bei der Eintracht. Am 30.08. wird Chris bei der Eintracht unterschreiben. Kurz vor dem nächsten Heimspiel gegen Hertha BSC
wird Christoph Preuß von Bayer 04 Leverkusen bis zum Ende der Saison
ausgeliehen. Preuß spielte von 1997 bis 2002 für die Eintracht,
bevor er nach Leverkusen wechselte. (tr) |