SG Bruchköbel - Eintracht Frankfurt

Testspiel 2001/2002

0:11 (0:7)

Termin: 23.04.2002
Zuschauer: 500
Schiedsrichter:
Tore: Chen Yang (4), Rolf-Christel Guié-Mien (2), Jermaine Jones (2), Andree Wiedener, Michael Wenczel, Oka Nikolov

 

>> Spielbericht <<

SG Bruchköbel Eintracht Frankfurt

 

  •  

 

 

 

 

Wechsel

Wechsel
Trainer

Trainer

Nikolov sorgt für den Endstand, ein ungarischer Investor für Hoffnung

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es beim heutigen Freundschaftsspiel gegen den Tabellen-Neunten der Bezirksoberliga Frankfurt-Ost, der SG Bruchköbel bei Hanau. Denn Joachim Jüriens, der von 1980 bis 1984 der Gegenspieler von Jürgen Pahl im Eintracht-Tor war, hat seine Karriere 1998 bei der SG ausklingen lassen und ist natürlich als Zuschauer dabei. Ab der kommenden Saison wird der 43-Jährige als Co-Trainer von Holger Trimhold bei der SG agieren, dem jüngeren Bruder von Horst, dem “Schotten“, der von 1963 bis 1966 das Trikot der Adler trug. Und bis 2005 werden die beiden das Kunststück schaffen, Bruchköbel von der Bezirksoberliga in die Oberliga Hessen zu führen.

Doch dies ist die Zukunft, in der Gegenwart wollen nur rund 400 Zuschauer den abgestürzten Zweitligisten vom Main auf dem Sportplatz “Am Wald“ sehen, der mit lediglich 13 Spielern aus dem Kader und zwei Gastspielern angereist ist. Nachdem die Sichtungsphase für die Brasilianer Hengemühle und Vivian beendet ist und beiden Vertragsangebote vorliegen, soll nun der 20-jährige Stürmer Sascha Gebhardt von SGB Preußen Köln und der vier Jahre ältere Marco Weller von den Sportfreunden Siegen getestet werden. Yang als zweite Sturmspitze vor Guié-Mien, Wenczel, Jones und Weller sowie Schur, Maljkovic und Wiedener in der Abwehr vor Torhüter Heinen komplettieren die Mannschaft.

Die Eintracht beginnt mit viel Elan gegen den Bezirksoberligisten, hat aber dennoch so ihre Probleme in der Abwehr. So kann Miguel Gibaja nach fünf Minuten einfach in den Strafraum marschieren und abziehen, scheitert aber erst an Torhüter Heinen und beim Nachschuss aus fünf Metern an seinen Nerven. Kurz darauf wird es bitter für den Kölner Gebhardt, der mit Gegenspieler Berggold so unglücklich zusammenstößt, dass er mit Verdacht auf Schienbeinbruch, der sich zum Glück nicht bestätigt, in die Klinik gefahren werden muss. Für den 20-Jährigen kommt Speranza in die Partie (6.). Nachdem Yang (8.) und Jones (11.) die Eintracht mit 2:0 in Führung bringen, hat Bruchköbel eine weitere Chance durch Darius Kolodziej, der ebenfalls an Heinen scheitert (15.).

Doch danach ist Schluss mit lustig, der Bezirksoberligist wird zu keinen weiteren Chancen mehr kommen, während die Eintracht nachlegt und bis zur Pause mit 7:0 in Führung geht. Auch in der zweiten Halbzeit bleibt es einseitig, so dass Yang mit weiteren drei Treffern, Guié-Mien mit zweien und Wiedener sowie Wenczel und wieder Jones den Zweitligisten zweistellig in Führung bringen. Für den Schlusspunkt sorgt der in der 54. Minute für Speranza eingewechselte “Stürmer“ Oka Nikolov mit seinem Treffer zum 11:0-Endstand. Spuren hinterlassen haben die beiden Gastspieler nicht, Sascha Gebhardt wird zur neuen Saison zum Oberligisten Fortuna Köln und Sascha Weller zum Oberligisten VfL Hamm/Sieg wechseln.


Christoph Preuß wechselt nach Leverkusen, Patrick Ochs zu Bayerns Amateuren

Nach wochenlangen Verhandlungen ist es endlich soweit. Christoph Preuß unterschreibt bei Bayer Leverkusen einen Zweijahresvertrag mit zusätzlicher Option bis 2005 und sorgt mit der im Raum stehenden Ablösesumme von 2,2 Millionen Euro dafür, dass die Eintracht einen kleinen Teil der notwendigen Lizenzauflagen erfüllen kann. Zudem wechselt U-18-Nationalspieler Patrick Ochs, der nächste Saison im Profi-Anschlusskader stehen sollte, zu Hermann Gerlands Kaderschmiede, den Amateuren von Bayern München.


Der Aufsichtsrat tagt, wird die ungarische Fotex-Gruppe neuer Investor?

Während sich die Spieler in Bruchköbel verausgaben, geht es in Frankfurt nicht minder anstrengend zu. "Wir wissen jetzt, dass wir überleben werden. Wir haben zwei Eisen im Feuer und die Chance, innerhalb der nächsten Tage zu einem Abschluss zu kommen, liegt oberhalb der 75 Prozent-Grenze“, übt sich Aufsichtsratschef Sparmann in Optimismus. Im Grunde gibt es drei Modelle, ergänzt er. Zwei, die "nach vorne gerichtet sind," und eines für den "worst case, den geordneten Rückzug" in die Regionalliga. Von den Eintracht-Gremien erhält er den Auftrag, "bis Anfang nächster Woche mit dem potenziellen Investor zu verhandeln".

Namen will er nicht verraten, doch schon am nächsten Tag sickert es durch und die Verhandlungen werden offiziell sowohl von der Eintracht, als auch von der ungarischen Fotex-Gruppe bestätigt. Den Kontakt mit Gábor Várszegi, dem millionenschweren Macher von Fotex, haben der 59er-Meister Istvan Sztani und der frühere Schatzmeister Gaetano Patella hergestellt und es werde bereits seit Wochen geprüft und diskutiert, bestätigt auch Präsident Peter Fischer. "Wenn wir uns an der Eintracht beteiligen, dann wollen wir dafür sorgen, dass dies finanziell und sportlich so organisiert wird, wie wir uns das vorstellen", erklärt unterdessen Fotex-Geschäftsführer Kenedi und macht deutlich, dass die Ungarn ein erhebliches Mitspracherecht fordern, mit dem Volker Sparmann leben kann und wohl auch muss: "Ich könnte mir vorstellen, dass der neue Investor den Vorstandsvorsitz übernimmt oder im Bereich des Marketing tätig wird."

Immerhin hat Fotex, der größte Internetanbieter Ungarns mit 17 Beteiligungen an Drogerien, Möbelhäusern und der größten Optikerkette des Landes, Erfahrung im Sportgeschäft. Denn der ehemalige Bassist der in Ungarn einst sehr populären Rockband “Gemini“, der später mit einem Amerikanisch-ungarischen Fotodienst (Abkürzung: Fotex) zu einem der reichsten Männer Ungarns wurde, hat sich bereits bei Ferencvaros und MTK Budapest eingekauft und ist Namensgeber sowie Sponsor der im Europapokal der Landesmeister spielenden Handballer von Fotex Veszprém.

Das dies einigen bei der Eintracht nicht geheuer ist und diese die Verhandlungen am liebsten abbrechen würden, ist selbstredend. Das "Herz" und die "Seele" der Eintracht würde man verkaufen, wenn man die Bedingungen erfüllt, ist zu hören, denn Gábor Várszegi will angeblich nicht nur die komplette Spitze der Fußball AG auswechseln, sondern auch Transferrechte von Spielern als Sicherheit fordern. Daher betont Volker Sparmann, man wolle sich in den Verhandlungen "nicht über Gebühr erpressen lassen", da es auch eine “regionale Lösung“ gäbe, die allerdings nur gerade so die Lizenz sichern würde, ohne dass in die Mannschaft investiert werden könne. Von der Stadt kann die Eintracht allerdings keine Hilfe erwarten. Eine städtische Bürgschaft ist derzeit „kein Thema“, erklärt Lothar Schäfer, der Referent von Sportdezernent Joachim Vandreike (SPD), da es alleine Sache der Eintracht sei, die mit dem Lizenzierungsverfahren verbundenen Probleme zu lösen. (tr)

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg