Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt

Testspiel 2001/2002

4:0 (3:0)

Termin: 13.11.2001
Zuschauer: 500
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Thomas Brdaric (8.), 2:0 Thomas Brdaric (27.), 3:0 Marko Babic (37.), 4:0 Thomas Brdaric (88.)

 

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Bayer Leverkusen Eintracht Frankfurt

     

  • Frank Juric
  • Frankie Hejduk
  • Zoltan Sebescen
  • Marko Babic
  • Thomas Brdaric
  • Ulf Kirsten

 

 

 

Wechsel
Trainer

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Blamable Vorstellung gegen Leverkusens Reservetruppe

Während sich das deutsche Team mit Trainer Skibbe und Teamchef Völler in der Ukraine bemüht, die Qualifikation für die WM 2002 in Südkorea über die Relegation zu schaffen, nutzt Martin Andermatt in Frankfurt die spielfreie Zeit, um mit den nicht bei ihren Nationalmannschaften beschäftigten Spielern Kondition zu bolzen. Neben Kryszalowicz, Sim, Wimmer, Nikolov und Gemiti, der für die U20-Nationalmannschaft nominiert wurde, fehlen auch Heinen und Preuß bei den Trainingseinheiten, da sich beide beim 1:0-Heimsieg gegen Bochum einen Muskelfaserriss zugezogen hatten. "Beide sind seriöse Sportsleute. Bei einem soliden Lebenswandel, wie sie ihn haben, heilen Verletzungen schneller", äußert sich der Trainer und hofft, sie im nächsten Spiel in Mainz einsetzen zu können.

Unterdessen geht es in den Katakomben des Waldstadions um viel Geld, denn Octagon-Chef Wheeler und Steven Jedlicki diskutieren über letzte Details des geplanten Stadionneubaus, der im Juni 2002 beginnen soll und aus dem alten Stadion eine Multifunktionsarena mit entfaltbarem Dach für ca. 53.000 Zuschauer machen soll. Bis zum 15. Dezember muss der Vertrag zwischen Octagon und der Stadt Frankfurt eigentlich unterzeichnet sein und noch ahnt keiner in der Öffentlichkeit, was eine Woche später zum Entsetzen aller Beteiligten verkündet wird ...

Doch zurück zum Tagesgeschehen, denn Trainer Andermatt wird heute auf einem Nebenplatz der BayArena gegen Bayer Leverkusen seiner zweiten Garde die Gelegenheit geben, sich für die nächsten Spiele zu empfehlen. Wichtig ist dies vor allem für Reichenberger, der im letzten Jahr mit Bayer noch in der Champions League spielte, bei der Eintracht aber in den letzten drei Spielen nicht einmal mehr auf der Ersatzbank saß: “Kryszalowicz und Yang sind beide zu recht erste Wahl, aber ich kann nicht nachvollziehen, warum ich zuletzt nicht einmal im Kader stand. Das kann mit meiner Leistung nichts zu tun haben. Die Situation macht mir zu schaffen. Ich fühle mich wie eine Null." Ähnlich geht es Berntsen, allerdings nach einer Vielzahl von kleinen Verletzungen, die ihn immer wieder zurück warfen: "Jetzt fange ich eben nochmal an, ich will den Leuten in Frankfurt beweisen, was ich kann, schließlich hat die Eintracht viel Geld für mich bezahlt." Gelegenheit, sich zu beweisen erhält er heute in der Dreierkette neben Rada und Wenczel im von Menger gehüteten Tor. Rasiejewski, Nemeth, Guié-Mien, Skela und Streit bilden das Mittelfeld hinter Reichenberger und Ciric.

"Ich wäre im Februar beinahe wieder bei der Eintracht gelandet, aber Rolf Dohmen wollte ja unbedingt Trainer bleiben. Mittlerweile bin ich sehr froh darüber, denn sonst wäre ich nicht in Leverkusen. Wenn man die Eintracht zu meiner Zeit mit dem heutigen Team vergleicht, sieht man einen himmelweiten Unterschied", schwadroniert unterdessen Bayer-Trainer Klaus Toppmöller, der im heutigen Testspiel gleich auf zehn Nationalspieler verzichten muss. So macht er aus der Not eine Tugend und setzt zu Beginn acht Spieler aus dem Regionalligateam ein, die durch Sebescen im Mittelfeld und Kirsten sowie Brdaric im Sturm verstärkt sind.

Doch von einem Klassenunterschied ist nichts zu spüren, im Gegenteil. Der Nachwuchs der Werkself führt die pomadig spielenden Profis aus Frankfurt von Anfang an fast vor. So nutzt Brdaric den Tiefschlaf in der Innenverteidigung der Frankfurter bereits nach acht Minuten, um das Leder zum 1:0 ins Netz zu köpfen. Während man Wenczel und vor allem Berntsen die fehlende Spielpraxis nur allzu deutlich anmerkt, ist immerhin Ciric überall zu finden und stets anspielbar. So ist es kein Wunder, dass er die erste Möglichkeit für die Eintracht hat, aber knapp neben den Kasten von Juric zielt (13.).

Leverkusen bleibt weiterhin spielüberlegen, während sich Martin Andermatt an der Linie bereits mächtig aufregt: “Einige gingen nicht entschlossen genug zur Sache.“ Immerhin sorgt der ansonsten unauffällige Nemeth für die nächste Chance, die Torhüter Juric jedoch vereiteln kann (24.). Besser macht es Bayer drei Minuten später, nachdem Hejduk den Ball in den Strafraum flankt. Brdaric setzt sich gegen Berntsen und Rada im Kopfballduell durch und trifft zum 2:0 (27.).

Zwei Minuten später wird ein Angriff der Frankfurter im Mittelfeld abgefangen und dann geht es schnell. Rada kann Babic nicht folgen, der sich nicht lumpen lässt und den Ball mit links zum 3:0 ins lange Toreck zimmert. Sehr zum Ärger von Martin Andermatt, der jetzt seine Ersatzspieler zum Warmmachen schickt. Ohne weitere nennenswerte Chancen geht es in die Pause, in der der Trainer reagiert. Reichenberger, Rasiejewski und Streit, von denen wenig zu sehen war, bleiben in der Kabine. Yang, Schur sowie Branco sollen jetzt ein wenig Schwung und Ordnung in das Spiel der Eintracht bringen.

Immerhin dies gelingt, so dass sich in den nächsten Minuten ein ausgeglichenes Spiel mit wenig Torchancen entwickelt. Auffällig bei der Eintracht ist weiterhin Ciric, der eifrig um jeden Ball kämpft, sich weit zurückfallen lässt, um sich die Bälle im Mittelfeld selbst zu holen und die einzigen Gelegenheiten für die Eintracht knapp verzieht. "Sasa hatte viele Ballkontakte und konnte dabei den Ball behaupten", lobt ihn der Trainer bei seiner Auswechslung für den A-Junioren-Stürmer Stephen Famewo. Das Spiel wird Ciric in jedem Fall in Erinnerung bleiben, denn er zog sich eine zehn Zentimeter lange Risswunde oberhalb des Bauchnabels zu: "Mein Gegenspieler ist mit den Stollen auf mich getreten, als ich am Boden lag."

Schnell vergessen ist der Rest des Spiels, das weiter langweilig vor sich hinplätschert. Bis zur 88. Spielminute, als wieder ein Ball im Mittelfeld verloren geht und Bayer über Brdaric kontert, der für den 4:0-Endstand sorgt. "Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der zweiten hat unsere Ordnung gestimmt. Das heißt aber nicht, dass ich zufrieden war", meint Martin Andermatt knapp. Nein, zufrieden wirkt er wirklich nicht, während sich auch Klaus Toppmöller wundert: "Dass wir so hoch gewinnen würden, hätte ich nicht gedacht." (tr)

 


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