Hamburger SV - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2001/2002
3:0 (0:0)
Termin: Fr 05.10.2001 in Barsinghausen
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Roy Präger (56.), 2:0 Antar (74.), 3:0 Marek Heinz (83.)
Hamburger SV | Eintracht Frankfurt |
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Keine Panik, aber Klartext Erneut ist Länderspielpause. Während sich die deutsche Nationalmannschaft am Wochenende vergeblich bemühen wird, gegen Finnland in der Arena “Auf Schalke“ die direkte Qualifikation für die WM zu erreichen und Kryszalowicz, Yang, Nemeth und Rada bei ihren Auswahlmannschaften weilen, herrscht in Frankfurt noch immer dicke Luft nach der 1:4-Heimklatsche gegen Greuther Fürth. Wie angekündigt, intensiviert Martin Andermatt das Training mit den verbliebenen Spielern und will insbesondere in der Abwehr experimentieren. So passt es perfekt, dass die Eintracht an diesem Freitag ein Freundschaftsspiel in der Sportschule Barsinghausen bei Hannover gegen den Hamburger SV austragen wird. “Wir müssen forscher auftreten, dabei kann ich mir Jens Rasiejewski gut vorstellen“, erklärt der Trainer, der den 26-jährigen heute in der Mitte der Dreierabwehr mit Bindewald und dem wieder genesenen Wenczel testen wird. Anstelle von Nemeth spielt Schur vor der Abwehr als Staubsauger im Mittelfeld, in dem Mutzel, Guié-Mien, Gemiti und Skela hinter den beiden Spitzen Streit und Reichenberger beginnen werden. “Ich musste zwar wegen Rückenschmerzen in der vergangenen Woche erneut etwas kürzer treten. Doch gegen die Hanseaten möchte ich testen, ob ich durchhalten kann“, erklärt Schur kämpferisch, während Branco in Barsinghausen unentschuldigt fehlt. Helle Aufregung herrscht unterdessen in Hamburg, denn beim Tabellenfünfzehnten der Bundesliga wird am Vormittag der mit Spannung erwartete neue Trainer vorgestellt. Es ist Kurt Jara vom FC Tirol, der von 1986 bis 1988 ebenfalls der Übungsleiter von Spieler Martin Andermatt bei den Grashoppers Zürich war. Jara will keine Zeit verschwenden und wird nach einem kurzen Vormittagstraining fast alle Spieler zum Testspiel gegen die Eintracht mitnehmen, so dass sich die Frankfurter im ersten Abschnitt mit den Stürmern Barbarez und Erik Mejer auseinandersetzen müssen, während Präger und Heinz noch auf der Bank sitzen. Nicht in Barsinghausen dabei ist Anthony Yeboah, der von 1990 bis 1995 in 156 Pflichtspielen 89 Tore für die Eintracht erzielte. Der Steuerprozess, an dem auch Bernd Hölzenbein und Wolfgang Knispel beteiligt waren, hat ebenso wie zahlreiche kleine Verletzungen seine Spuren beim 37-Jährigen hinterlassen, der ohne es zu wissen, in der Vorwoche zu seinem letzten Bundesligaeinsatz gekommen ist. Im Winter wechselt er ablösefrei zu Al-Ittahad Doha nach Katar. Keine Spuren hinterlässt hingegen die erste Halbzeit im mit 1.500 Zuschauern gefüllten August-Wenzel-Stadion. Während sich die Eintracht fast ausschließlich darauf beschränkt, in der Abwehr und im Mittelfeld dicht zu stehen, will den müde wirkenden Hanseaten so gar nichts einfallen, um Torhüter Heinen zu beschäftigen. Tumb läuft der Ball durch das Mittelfeld, Querpässe bestimmen das Spiel, so dass sich der Bundesligist nur zu einer kleinen Tormöglichkeit durch seinen ersten Sturm kommt. So geht es nach extrem langweiligen 45 Minuten mit dem 0:0 in die Pause. Während beim HSV jetzt unter anderem Präger und Heinz für Barbarez sowie Mejer kommen, stellt Martin Andermatt seine Mannschaft um. Für Heinen steht jetzt Nikolov im Tor, anstelle von Bindewald und Wenczel werden in der zweiten Halbzeit Maljkovic sowie Sim verteidigen, Wimmer ersetzt Gemiti und Ciric stürmt für Reichenberger. Dem Bundesligisten scheint hingegen die Pausenschelte des neuen Trainers beflügelt zu haben, denn von Beginn an setzen sie die Eintracht mit schnellen Kombinationen unter Druck. Doch der erste Treffer folgt aus einem Standard. Nikolov verschätzt sich bei einer Ecke, nicht aber Präger, der keine Mühe hat, den Ball zum 1:0 im verwaisten Tor zu versenken (56.). Nun wackelt die Abwehr der Eintracht immer häufiger, es ist nicht mehr viel zu sehen von der immerhin souveränen Abwehrarbeit der ersten Halbzeit. So bedanken sich erst Antar (74.) und neun Minuten später Heinz mit dem 3:0 für die Nachlässigkeiten der Frankfurter Hintermannschaft, bei dem es auch am Ende bleibt. “Wir haben mal wieder aus eigener Dummheit verloren, aber wenigstens war die erste Halbzeit in Ordnung", resümiert Martin Andermatt nach dem Spiel ruhig. Weit weniger ruhig geht es in den nächsten Tagen in Frankfurt zu. Der Trainer nimmt seine Mannschaft in Einzelgesprächen, bei denen er “kein Blatt mehr vor den Mund nehmen“ wird, zur Brust. “Das ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und das war auch gut so, denn es gibt ja wirklich nichts mehr zu beschönigen“ meint Alexander Schur nach der Kopfwäsche. Zudem trainiert in dieser Woche der 24-jährige Abwehrspieler Fabio Pittilino von Udinese Calcio bei der Eintracht. “Auch damit wollen wir ein Zeichen setzen“, erklärt Andermatt, der dem Italiener nach dieser Trainingswoche jedoch kein Angebot unterbreitet, da eine Verpflichtung nicht aus dem laufenden Etat bestritten werden kann, betont Tony Woodcock. Auch nicht mit der Geldstrafe für Serge Branco, der für ein angebliches Treffen mit Kameruns Nationaltrainer Schäfer das Testspiel gegen den HSV sausen ließ. “Es wird jeder für verpasste Termine bluten, so kommt keiner an eine Freigabe“, zürnt der Trainer, der den 20-Jährigen am Wochenende bei den Amateuren spielen lässt.
Exklusiv habe FFH diese Meldung, verkünden sie über den Sender. Nach Manfred Burgsmüller (Düsseldorf Rhinefire) und Ex-Eintrachtspieler Axel Kruse (Berlin Thunder) wird Ralf Weber als dritter Bundesligafußballer neuer Kicker bei Frankfurt Galaxy. Doch es ist eine Radioente, bestätigt Stephanie Boewe, die Pressesprecherin der Footballer: “Das Gerücht ist sehr amüsant, es ist aber nichts dran“ und es werde auch nicht darüber nachgedacht, einen Ex-Profi der Eintracht zum Mitmachen in der NFL Europe zu überreden. (tr)
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