SC Kriens - Eintracht Frankfurt

2001/2002 - SRS-Cup 2001 - Spiel um Platz 3

0:1 (0:1)

Termin: 05.07.2001 im Kleinfeld Stadion, Kriens (Schweiz)
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rolf-Christel Guié-Mien (42.)

 

 

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SV Kriens Eintracht Frankfurt

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Wechsel
Trainer

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Ein wenig zu viel des Guten

Knapp die Hälfte der Vorbereitungszeit hat die Eintracht hinter sich gebracht und das zweite Trainingslager neigt sich dem Ende zu. Zeit für Martin Andermatt, ein erstes vorsichtiges Fazit zu ziehen: “Die Mannschaft hat sehr konzentriert gearbeitet. Man sieht, dass sie Freude an ihrer Arbeit hat. Doch einige Dinge klappen noch nicht so gut, etwa das Rausspielen des Balles aus der Abwehr.“ Immerhin zeigt sich die Defensive, die in der letzten Saison noch die Achillesferse der Eintracht war, bislang von ihrer besten Seite, was nach Meinung des Trainers vor allem ein Verdienst von Karel Rada ist, der bislang “beinahe fehlerlos“ gespielt hat. Dass die Spitzen noch die falschen Routen laufen, will ihnen Andermatt auch mit Hilfe von Theoriesitzungen austreiben, "die ruhig mal zwei Stunden dauern dürfen."

Doch vor der grauen Theorie steht heute zunächst das zweite Spiel im Turnier um den SRS-Cup gegen den gastgebenden SC Kriens an. Der Tabellenfünfte der Nationalliga B, der schweizerischen zweiten Liga, verlor sein erstes Spiel gegen den schweizerischen Meister Grashoppers Zürich, während die Eintracht sich erst im Elfmeterschießen dem FC Luzern geschlagen geben musste. Diesmal sind es Berntsen und Rasiejewski, die die Abwehr um Rada bilden werden. Wimmer, Preuß, Skela, Branco und Guié-Mien spielen im Mittelfeld hinter den beiden Sturmspitzen Yang und Kryszalowicz.

Neue Konkurrenz gibt es unterdessen für den bislang unumstrittenen Stammtorhüter Oka Nikolov, der in der Vorbereitung auch die Kapitänsbinde übernimmt. “Durch den Muskelfaserriss von Andreas Menger ist Dirk Heinen jetzt die Nummer Zwei und nimmt den Konkurrenzkampf an“, erklärt überraschend der neue Sportvorstand Woodcock, nachdem Martin Andermatt den Keeper aufgrund des Wechselwirrwarrs in der Sommerpause noch zur Nummer Vier hinter Nachwuchstorhüter Haas degradiert hatte. Aktuell sagt der Trainer aber nur: “Nikolov kann davon ausgehen, zwischen den Pfosten zu bleiben, wenn er weiter so gute Leistungen zeigt. Aber die Eintracht muss sich natürlich für alle Eventualitäten rüsten.“

Weniger spannend als die Torhüterfrage ist das Geschehen auf dem Rasen vor 2000 Zuschauern im Kriener Kleinfeldstadion. Denn beide Mannschaften versuchen aus einer verstärkten Defensive heraus über viele Stationen nach vorne zu kommen, was zumeist jedoch in einem langweiligen Mittelfeldgeplänkel endet. "Wir wollten versuchen, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten. Gegen Luzern hatten wir zu wenig in die Breite gespielt. Diesmal war es ein wenig zu viel des Guten", meint der Trainer zu dem farblosen Auftritt seiner Mannschaft. Immerhin sorgen die Gastgeber für den ersten Weckruf bei den fast einnickenden Zuschauern, als Melina in der 20. Spielminute plötzlich frei vor Torhüter Nikolov auftaucht, aber seinen Schuss nur neben den Kasten setzt.

Knapp zwanzig Minuten später droht dem Tor von Nikolov erneut Gefahr, als seine Vorderleute bei einem Freistoß scheinbar ebenso wie die Zuschauer eingeschlafen sind. Denn Stilz kann sich völlig unbewacht vor den Fünfmeterraum stehlen, setzt seinen Kopfball jedoch am Tor vorbei (38.). Immerhin einen lichten Moment hat die Offensive der Eintracht fünf Minuten später, als der aufgerückte Rada einen langen Ball an der Strafraumlinie auf Guié-Mien verlängert, dessen Flachschuss zur überraschenden 1:0-Führung im langen Toreck landet, mit der es in die Pause geht (43.).

Über die zweiten 45 Minuten ist eigentlich nur zu berichten, dass das Spiel noch mehr verflachte und das Guié-Mien und Rada zu den besten Spielern bei der Eintracht gehörten. Dennoch ist Martin Andermatt mit dem 1:0-Sieg, der den Frankfurtern immerhin eine Siegprämie von 5.200 Mark bringt, zufrieden: “Es war wichtig, dass wir uns geschlossen präsentiert haben. Da wir am Vormittag noch kräftig trainiert hatten, war diese Partie mehr eine Willensschulung.“


Sobotzik will sich ins Mannschaftstraining klagen und Bulut mal wieder einen Vorschuss

Während der Profikader im schweizerischen Weggis sein Trainingslager beendet, drehen Sobotzik, Bulut und Lösch, die verbliebenen drei Spieler der Laufgruppe Lippert, weiter ihre Runden am Riederwald. Das ist zu viel für Thomas Sobotzik, der über die Spielergewerkschaft einen Rechtsanwalt eingeschaltet hat, um wieder am offiziellen Training teilnehmen zu können. Auch wenn sich der Trainer zu Sobotzik geäußert hat, meint der Spieler unwirsch: “Der Verein besteht nicht nur aus Trainer Andermatt!“ Unterdessen betont sein Berater Klaus Gerster: “Wenn Thomas einen Verein findet, dann würde er gehen, aber dazu muss er fit sein. Mit seiner Teilnahme am Mannschaftstraining wäre somit allen gedient“, während Sportvorstand Woodcock zu einem angeblich vereinbarten Klärungsgespräch schweigt: “Dazu gebe ich keinen Kommentar ab. Schließlich war ich noch nicht im Amt, als diese Entscheidung getroffen wurde und von einem Gesprächstermin weiß ich nichts.“

Immerhin erfährt er rechtzeitig von dem Treffen, das jedoch nach zwei Stunden ergebnislos vertagt wird. Weiterer Diskussionsbedarf besteht bei Bulut, der ebenfalls einen Rechtsanwalt zur Wahrung seiner Gehaltsansprüche eingeschaltet hat. Pikanterweise enthält Buluts Arbeitsvertrag, der bereits von einer Boulevardzeitung veröffentlicht wurde, einen Passus, nach dem er jeweils im August einen Gehaltsvorschuss von DM 600.000 erhält. Welch ein Zufall, bisher war der 26-jährige von Juli bis Dezember 1999 mit 6 Spielen, von Juli bis Dezember 2000 mit 3 Einsätzen und nun erneut ab Juli bei der Eintracht anwesend. Ansonsten war er jeweils in die Türkei ausgeliehen. Fortsetzung folgt … (tr)


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