SV Buchonia Flieden - Eintracht Frankfurt

2001/2002 - Testspiel im Rahmen des Rhönsprudel-Cups (Finale)

0:8 (0:3)

Termin: 28.06.2001
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Pawel Kryszalowicz (9.), 0:2 Rolf-Christel Guié-Mien (39.), 0:3 Albert Streit (44.), 0:4 Rolf-Christel Guié-Mien (48.), 0:5 Albert Streit (60.), 0:6 Thomas Reichenberger (65.), 0:7 Chen Yang (72.), 0:8 Chen Yang (79.)

 

 

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SV Buchonia Flieden Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel

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Trainer

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Die Unruhe bleibt beim Rhönsprudel-Cup-Sieger

"Die finanziellen Möglichkeiten sind einfach nicht da, in Zukunft werden Trainingsgäste nicht mehr mit der Mannschaft trainieren, wenn die Dinge vorher nicht weitgehend abgesprochen worden sind", erklärt Martin Andermatt im Trainingslager in Rotenburg an der Fulda verärgert, um zu ergänzen: “Man kann nicht vom Aufstieg reden und nur verkaufen. Das wäre amateurhaft.“ In der Tat, die geplante Leihe des Koreaners Jae-Won Sim hat sich erst einmal zerschlagen, da das Budget der Eintracht die geschätzten 1 Million Mark an Gesamtkosten nicht hergibt. Auch Friedel Rausch ist von der aktuellen Situation nicht gerade angetan: “Wir haben schon etwas Sorgen. Wenn man sieht, dass beispielsweise Bochum den Wosz zurückholt, dann weiß man, dass es für uns wieder ein ganz, ganz schweres Jahr wird. Wir haben leider nicht die sieben Millionen für neue Spieler, die die Eintracht vor einem halben Jahr (Anm.: für Berntsen, Rada und Kryszalowicz) ausgegeben hat.“

Ungeachtet des Ärgers um den Personaletat ist der Trainer mit dem Verlauf des bisherigen Trainingslagers zufrieden und fordert auch nach einem weiteren harten Vormittagstraining volle Konzentration für das heutige Testspiel ein. Denn die Eintracht spielt im Endspiel des Rhönsprudel-Cups beim Oberligaaufsteiger Buchonia Flieden, einer Gemeinde im Landkreis Fulda. Rund 1000 Zuschauer auf dem Sportplatz am Weiher wollen den Bundesligaabsteiger sehen, der heute mit Nikolov als Kapitän im Tor beginnt. Mutzel, Rada und Bindewald spielen in der Abwehr vor dem Mittelfeld mit Wimmer, Streit, Skela, Wenczel und Guié-Mien sowie den beiden Stürmern Yang und Kryszalowicz.

Nur in der Anfangsphase kann der Oberligist mit energischem Forechecking der Eintracht den Schneid abkaufen, so dass sich ein ausgeglichenes Spiel zu entwickeln droht. Und daran ändert sich auch durch die überraschende Führung durch Kryszalowicz in der 9. Spielminute wenig, denn Flieden hat weiter mehr vom Spiel, auch wenn der entscheidende Pass in die Spitze einfach nicht gelingen will. Nach gut zwanzig Minuten wacht die Eintracht endlich auf und legt noch zwei Gänge drauf. Mit Erfolg, denn nach einem schönen Flankenlauf von Wimmer auf der rechten Außenbahn sowie dem folgenden Doppelpass zwischen Guié-Mien und Yang netzt der 23-jährige Kongolese zum 2:0 ein (39.). Die Frankfurter legen mit druckvollem Passspiel nach und zeigen dem Oberligisten nun deutlich seine Grenzen. So ist es Streit, der kurz vor der Pause mit einem Hammer vom Strafraumrand aus für die 3:0-Pausenführung sorgt (44.).

Zur zweiten Halbzeit bringt der Trainer Reichenberger für Kryszalowicz und widerspricht Behauptungen, der Stürmer spiele keine Rolle mehr: “Ich allein habe das sportliche Sagen und ich habe Reichenberger nicht gesagt, dass er gehen soll oder muss. Aber ich habe ihm ganz offen gesagt, dass er derzeit nur die Nummer drei oder vier im Sturm ist." Auch der 26-jährige Stürmer hat dies akzeptiert und meint: “Ich werde mich hier bei der Eintracht durchbeißen.“ Doch mit Toren ist zunächst sein Sturmpartner Yang an der Reihe (48.), dem zwölf Minuten später der zweite Treffer von Streit folgt (60.). Der Oberligist muss seinem Tempo aus der ersten Halbzeit inzwischen deutlich Tribut zollen, so dass die gut kombinierenden Frankfurter mit ihnen teilweise Katz und Maus spielen.

So sind es Reichenberger (65.) und Yang mit einem Doppelschlag (72./79.), die für den 8:0-Sieg in einem in der zweiten Halbzeit mehr als einseitigen Spiel sorgen. Während Kapitän Nikolov den Pokal für den Rhönsprudel-Cupsieger in Empfang nehmen kann, ist Martin Andermatt mit seiner Mannschaft zufrieden: “Die Mannschaft hat bisher konzentriert gearbeitet. Auch wenn es unterklassige Gegner waren, hat mir imponiert, dass nicht einmal der Oberligist Flieden eine einzige Torchance heraus spielen konnte.“

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Frankfurt geht es am Samstag direkt in das zweite Trainingslager ins schweizerische Weggis am Vierwaldstädter See. Dort stoßen auch die U20-Nationalspieler Preuß, Jones und Gemiti dazu, die im Achtelfinale der WM in der Nachspielzeit gegen Frankreich ausgeschieden sind. Vor allem dem 19-jährigen Preuß wird nicht nur vom kicker-Sportmagazin “Bundesligareife“ bescheinigt: “Ein hochbegabter beidfüssiger Defensivspieler mit Offensivqualitäten, der neben Zweikampfstärke und technischem Kalkül auch Technik, Spielwitz und Tordrang mitbringt.“ “Sicher ist es ganz bitter, bei einem WM-Turnier so auszuscheiden. Doch unsere Drei können mit ihren persönlichen Leistungen zufrieden sein. Sie haben die Eintracht in Argentinien gut vertreten. Nun können sie sich voll und ganz auf die Zweitliga-Vorbereitung konzentrieren. Da bekommen sie ganz andere Aufgaben, die sie lösen müssen“, meint der Trainer.


Randnotiz: Tony Woodcock im Gespräch?

“Der ehemalige Kölner Bundesligaprofi Tony Woodcock ist als zusätzlicher Manager neben Friedel Rausch als Bindeglied zwischen der Eintracht und Partner Octagon im Gespräch“, meldet der kicker in seiner Donnerstagsausgabe. "Reine Spekulation", ist der knappe Kommentar von Vorstandschef Jedlicki, während Teammanager Friedel Rausch harsch abwehrt: "Wir haben im Moment ganz andere Sorgen." Doch bereits in der kommenden Woche werden Nägel mit Köpfen gemacht …(tr)


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