FC Villareal - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2000/2001
1:0 (0:0)
Termin: 24.01.2001
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Escoda (59.)Benefizspiel zugunsten der Erdbebenopfer in El Salvador
FC Villareal | Eintracht Frankfurt |
|
Startelf
|
Wechsel |
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Generalprobe im Rampenlicht Eigentlich sollte das Testspiel gegen Reutlingen die Generalprobe für die Rückrunde sein, doch kurzfristig wird die Eintracht nach Spanien eingeladen. Der Tabellenzehnte der ersten Liga, Villareal CF, hatte ein großes Spiel gegen Newcastle United angekündigt, um seine Winterneueinkäufe landesweit im Fernsehen zu präsentieren. Doch Newcastle sagte kurzfristig ab und für 100.000 Mark Antrittsgeld mussten sich die Frankfurter nicht lange überreden lassen, um als Ersatz für die Engländer einen zweitägigen Ausflug in den Frühling zu unternehmen. Dies passt auch Felix Magath wunderbar ins Konzept, kann er doch unter anderem Torhüter Heinen und Heldt noch ein wenig Spielpraxis vor dem Rückrundenstart geben. Zu klären ist zudem die Frage, wer anstelle des Verletzten Berntsen in der Abwehr spielt und wer die Flügel besetzt. Keine Qual der Wahl hat der Trainer im Sturm, denn noch immer plagen Reichenberger Sehnenschmerzen in der Fußsohle und auch Ciric wird wohl erst im März wieder einsatzfähig sein. So beginnen in der ersten Halbzeit Nikolov im Tor, in der Abwehr Kracht, Rada sowie Kutschera und auf den Außenpositionen starten Wimmer sowie Gebhardt neben Schur und Heldt im Mittelfeld. "Das ist für uns ein bisschen wie Europacup", staunt Felix Magath nicht schlecht, als sie das Estadio El Madrigal betreten. Über 10000 Zuschauer, zudem Fernsehteams aus Spanien und Argentinien sowie unzählige Reporter wollen das Spiel sehen, das die Spanier zum Benefizspiel zugunsten der Erdbebenopfer in San Salvador ausgerufen haben. Zudem gilt es für den Club um den millionenschweren Marmorfabrikanten Roie, Martin Palermo vorzustellen, den Villareal für 29 Millionen Mark vom Weltpokalsieger Boca Juniors Buenos Aires losgeeist hat. Insgesamt 200 Millionen Mark wurden in die Mannschaft gesteckt, um in diesem Jahr in den UEFA-Cup zu kommen und im nächsten Jahr um die Champions League-Plätze mitzuspielen. Entsprechend dem äußeren Rahmen beginnt auch die Eintracht bei Temperaturen um 10 Grad sehr engagiert auf dem perfekten Rasen. Heldt lässt das Leder prima im Mittelfeld laufen und auch Gebhardt wirbelt auf der linken Außenbahn wie vor seiner Verletzungsserie. So ist es Yang, der die erste Chance für die Frankfurter hat, den Ball jedoch mit seinem Kopfball nur an die Latte haut (14.). Zehn Minuten später wird der 27-jährige Chinese bei einem schnellen Konter kurz vor dem Strafraum unsanft von den Beinen geholt, ohne das sein Gegenspieler dafür eine Karte sieht. Die Spanier laufen sich hingegen nur all zu oft im Mittelfeld fest, von Superstürmer Palermo ist bislang kaum etwas zu sehen. Insbesondere ein Verdienst von Kracht und Rada, der ein glänzendes Spiel macht, energisch in jeden Zweikampf geht und die Bälle klug nach vorne spielt. Kritisch sieht der Trainer hingegen die Leistung des dritten Verteidigers: "Kutsche hat gut begonnen, später jedoch angefangen, leichte Fehler zu machen." In guter Form hingegen ist Oka Nikolov, der sich mit einigen tollen Paraden für den Start in die Rückrunde empfiehlt. Trotz einiger Chancen für die Spanier bleiben die Frankfurter das aktivere Team und kommen durch Yang und Kryszalowicz zu weiteren Chancen, die beide jedoch nicht verwerten können. So scheitert der Pole kurz vor der Pause mit seinem Kopfball am glänzend parierenden Torhüter Lopez-Vallejo. Mit dem 0:0 geht es in die Halbzeit, in der Trainer Magath insgesamt acht Spieler auswechselt. So steht nun Heinen für Nikolov im Tor, Branco spielt für Schur und Fjørtoft anstelle von Yang. Während die Eintracht quasi mit einer komplett neuen Elf antritt, gibt es bei den Spaniern keinen Wechsel, wohl aber ein Donnerwetter von Trainer Caparrós, denn in der zweitem Halbzeit legen die Submarino Amarillo mächtig los und drücken die Adler tief in die eigene Hälfte. Entlastung gibt es nun kaum noch, auch weil Heldt die Anspielstationen im Mittelfeld fehlen. Nachdem sich Torhüter Heinen bereits ein paar Mal auszeichnen konnte, ist er in der 59. Spielminute machtlos. Branco hält ein Schläfchen, Escoda kommt völlig frei zum Kopfball und netzt zum 1:0 für Villareal ein. Nicht nur über diese Aktion des 20-jährigen Branco schüttelt Felix Magath den Kopf: "Ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist, er ist nur noch ein Schatten seiner ersten Auftritte für die Eintracht." Auch nach der Führung drängt Villareal weiter, aber die Eintracht kann mit viel Einsatz in der Abwehr weitere Gegentore verhindern, so dass sie den Platz nach 90 Minuten erhobenen Hauptes verlassen können. Auch der Trainer ist zufrieden: "Wir bringen bereits fast 100 Prozent und sind viel weiter als vor einem Jahr, als hier noch das Chaos herrschte." Doch eine Frage bleibt, wer beginnt die Rückrunde im Tor? "Ich kann mich guten Gewissens noch nicht entscheiden, es ist nur fair, dass Nikolov die gleiche Chance erhält. Wer jetzt in der Bundesliga zuerst spielt, der hat auch einen psychologischen Vorteil. Der steht sozusagen auf der Pole Position, wie in der Formel 1", meint Felix Magath nur ausweichend. (tr)
|