Stuttgarter Kickers
- Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2000/2001
4:1 (3:1)
Termin: 13.01.2001
Zuschauer: 600
Schiedsrichter:
Tore: 1:0, 1:1 Chen Yang, 2:1, 3:1, 4:1
Stuttgarter Kickers | Eintracht Frankfurt |
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1. Halbzeit
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Wechsel |
2. Halbzeit |
Trainer |
Trainer |
Kaderplanung und Klatsche Da im kalten Frankfurt seit Tagen das Konditionbolzen ohne Ball im Vordergrund steht, ist es für die Spieler schon fast Erholung, dass sie bereits zum dritten Mal in dieser Woche zu einem Testspiel antreten dürfen. So reist der komplette Kader nach Ilsfeld bei Heilbronn, um gegen den aktuellen Tabellenfünfzehnten der Zweiten Liga, die Stuttgarter Kickers, anzutreten. Eigentlich stiegen die Kickers in der Vorsaison bereits unter Trainer Stepanovic ab, doch dank des Lizenzentzuges von Tennis Borussia Berlin, durch den auch die Eintracht beim Ciric-Transfer profitierte, gab es noch einmal eine "Gnadensaison" für die Degerlocher, die inzwischen wieder von Rainer Zobel trainiert werden. In der ersten Halbzeit soll bei der Eintracht Gasttorhüter Hadzidulbic endlich die Gelegenheit bekommen, unter verschärften Bedingungen getestet zu werden. Vor dem Bosnier stehen Maljkovic, Houbtchev sowie Kracht in der Abwehr und im Sturm probiert es Felix Magath mit Yang, Schmitt und Kryszalowicz. Doch das harte Konditionstraining der letzten Tage und der hartgefrorene Platz auf dem Sportplatz des SC Ilsfeld fordern ihren Tribut von den Adlern. Die Kickers wirken frischer und einsatzfreudiger und erzielen so schnell das 1:0, bei dem Torhüter Hadzidulbic eine eher unglückliche Figur abgibt. Auch nach dem 1:1-Ausgleich durch Yang laufen die Adler dem Ball meist hinterher, obwohl insbesondere Kryszalowicz gute Ansätze zeigt. Effektiver aber spielt Stuttgart, das bis zur Pause, auch dank der gütlichen Mithilfe von Hadzidulbic mit 3:1 in Führung geht. "Er ist sicherlich ein Mann mit einer guten Perspektive", urteilt Magath salomonisch über den Bosnier, der bei der Eintracht keine Zukunft haben wird. Zur zweiten Halbzeit schickt der Trainer eine komplett neue Mannschaft aufs Feld, im Tor steht nun Oka Nikolov vor der Abwehr mit Kutschera, Bindewald und Neuzugang Karel Rada als Libero. Erfreulich auch, dass Heldt und Reichenberger erstmals nach ihren Verletzungspausen eine Halbzeit mitwirken können und diese ohne Probleme durchstehen. Aber auch die "zweite" Mannschaft kassiert trotz des insgesamt sehr abgeklärt wirkenden Rada einen Treffer, ohne selbst einzunetzen, so dass der Zweitligist am Ende verdient mit 4:1 gewinnt. Felix Magath nimmt dies gelassen zur Kenntnis: "Das harte Training der vergangenen Tage hat den Spielern in den Knochen gesteckt, wir müssen gegen Köln fit sein, nicht vorher."
Nach wochenlangem Tauziehen hat es kurz vor Ende der Transferperiode dann doch geklappt. Die Eintracht verpflichtet den 27-jährigen Norweger Thomas Berntsen von Lilleström SK für die Abwehr. "Berntsen ist ein ruhiger, sehr erfahrener und kopfballstarker Mann, der es gewohnt ist, in der Kette zu spielen", freut sich Felix Magath, der den Spieler auf Empfehlung von Fjørtoft bereits seit August beobachten ließ. Rund 3,6 Millionen Mark kostet die Eintracht die Verpflichtung, doch Vorstandschef Jedlicki ist überzeugt: "Berntsen ist eine Investition in die Zukunft, deshalb haben wir auch etwas mehr investiert als ursprünglich geplant." Ohne Ablösezahlung bis zum Saisonende verpflichtet wurde der 28 Jahre alte Torhüter Andreas Menger, der zuvor für Duisburg und den 1. FC Köln gespielt hatte. "Er hat jetzt wieder eine Chance, sich zu zeigen, er fängt als Nummer drei an und es liegt an ihm, mehr daraus zu machen", meint Felix Magath. Nachdem bereits im Herbst Branco und im Dezember Kryszalowicz sowie Rada gekommen sind, ist der Kaderumbau für das Unternehmen Klassenerhalt abgeschlossen. Nicht zuletzt durch die Verpflichtung von Rada und Berntsen hat die Eintracht den ursprünglich mit rund 7,5 Millionen Mark angesetzten Transferetat für diese Saison um einiges überzogen. "Wir mussten den Finanzstatus überarbeiten und haben ein wenig Geld vom Etat der kommenden Saison ausgegeben. Unser finanzieller Rahmen ist aber nicht gesprengt worden, wir können auch zur neuen Saison im Sommer nochmals tätig werden", erklärt Vorstandschef Jedlicki, der darauf verweist, dass dafür Spieler wie Salou und Bulut nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen. (tr)
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