12. Lübzer Pils
Cup in Schwerin |
Freitag, 4.01.2000
Sport- und Kongresshalle Schwerin
5200 Zuschauer
Gruppe A | Gruppe B |
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Rada kommt, Salou geht und die Halle ist eher lästig Kaderplanung zwischen den Jahren Nach den völlig verkorksten Dezemberspielen nutzt die Eintracht die Zeit bis zum Beginn der Rückrunde am 27. Januar, um den Kader umzubauen. Bereits am 21. Dezember kommt mit Karel Rada von Slavia Prag die erste gewünschte Verstärkung für die Abwehr. Der 29-jährige Libero der tschechischen Nationalmannschaft ist laut Felix Magath "ein sehr erfahrener Mann, der außerordentlich kopfballstark und darüber hinaus sehr ballsicher ist. Ein Mann eben, der uns weiterbringt, ein absoluter Glücksgriff." Rada soll für eine Ablösesumme von knapp 1,5 Millionen Mark an den Main gekommen sein. Noch ein weiterer Verteidiger wird gesucht, doch die Verhandlungen mit dem Norweger Tommy Berntsen geraten immer wieder wegen der Höhe der Ablösesumme ins stocken. Als Alternative ist Bremens Verteidiger Victor Skripnik im Gespräch. Verzichten muss die Eintracht hingegen für ca. 2 Monate auf Jens Rasiejewski, der aufgrund eines Ergusses im Kniegelenk vor Weihnachten arthroskopiert wurde. Pausieren muss auch Horst Heldt, der Schmerzen an der Patellasehne hat, jedoch hofft, spätestens in vierzehn Tagen wieder fit sein will. Gar nicht mehr dabei ist hingegen Bachirou Salou, der ausgerechnet an den Tabellennachbar Hansa Rostock ausgeliehen wurde, nachdem kein geeigneter Kaufinteressent gefunden werden konnte. Dies begründet Sportdirektor Dohmen damit, dass Salou entweder in Frankfurt seinen Vertrag aussitzen oder aber nur zum von Friedhelm Funkel – der Salou bereits in Duisburg unter seinen Fittichen hatte - trainierten Klub wechseln wolle. Damit sind die im Juli 2000 für Salou investierten 7 Millionen Mark wohl endgültig in den Sand gesetzt. Ebenfalls ausgeliehen werden Erol Bulut zum türkischen Erstligisten Adanaspor, der von Joachim Löw trainiert wird, und Alexander Rosen, der nun beim Zweitligisten VfL Osnabrück kickt. Da Uwe Schneider bereits im Oktober zum VfR Ahlen wechselte, ist von der Trainingsgruppe Lippert nur noch Frank Gerster übrig geblieben. "Wegen Gerster werden wir sicher keinen Extra-Trainer mehr abstellen. Gerster kann sich nun die Zeit so einteilen, wie er möchte, denn es ist wenig wahrscheinlich, dass er bei uns nach dem 30. Juni noch mal einen neuen Vertrag angeboten bekommt", meint Magath süffisant. Chen Yang bleibt hingegen nach einigen klärenden Gesprächen mit Felix Magath bei der Eintracht. "Beide Seiten haben in dem Gespräch Missverständnisse ein- und ausgeräumt", erklärt Sportdirektor Rolf Dohmen.
Eher als lästig empfindet Felix Magath die zwei Hallenturniere in Schwerin und Stuttgart, an denen die Eintracht teilnimmt: "Durch den engen Terminplan ist die Hallenrunde bedeutungslos geworden, dementsprechend werden auch wir ihr keine große Bedeutung zumessen." Und so hat es Magath den meisten Spielern freigestellt, ob sie die Reise in die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern antreten wollen oder nicht. Die Alternative für die Profis sind zwei Trainingseinheiten am heutigen Tag sowie die morgige Busreise zum Hallenturnier nach Stuttgart, zu dem die komplette Mannschaft zumindest anreisen soll. Da sich Torhüter Schmitt, der wohl bis Ende Januar Dirk Heinen vertreten muss, im Training ebenfalls leicht verletzt hat, treten der wieder genesene Oka Nikolov sowie A-Jugend-Torhüter Marggraf die Reise zusammen mit zehn Feldspielern an. Das Turnier in Schwerin gilt hierbei nicht als Qualifikationsturnier für das Hallenmasters in Dortmund, so dass die Eintracht selbst bei einem Sieg nicht Gefahr läuft, noch ein drittes Hallenturnier bestreiten zu müssen. Während des gesamten Turniers spielt Felix Magath mit zwei Feldspielergruppen, die stets komplett ausgetauscht werden, nämlich Kracht, Gebhardt, Preuß und Kryszalowicz sowie Lösch, Gemiti, Wimmer und Deißenberger. Im Tor steht stets Oka Nikolov und als Auswechselspieler fungieren Branco, Houbtchev und Marggraf. Im ersten Spiel in der Gruppe B tritt die Eintracht gegen den Tabellennachbarn von Hansa Rostock an, die jedoch ohne den bei einem Autounfall leicht verletzten Salou antreten, so dass es für den Togolesen kein schnelles Wiedersehen mit den Kollegen gibt. Kurz und schmerzlos verliert die Eintracht das erste Gruppenspiel mit 1:3, das einzige Tor erzielte Kryszalowicz. Im zweiten Spiel siegen die Adler dafür relativ souverän mit 4:1 gegen den Tabellenführer der Verbandsoberliga Mecklenburg-Vorpommern und Ausrichter Eintracht Schwerin durch Tore von Preuß, Wimmer und Kryszalowicz (2). Als Zweiter in ihrer Gruppe trifft die Eintracht nun auf den Sieger der Gruppe A, Werder Bremen, das beide Vorrundespiele klar gewinnen konnte. Und diesmal ist es tatsächlich ein schönes Hallenspiel, das den 5200 Zuschauern geboten wird. Nach einem 0:2 bzw. 2:3-Rückstand können Kryszalowicz, Gemiti und Deißenberger jeweils für den Ausgleich sorgen, doch kurz vor Schluss erzielt André Wiedener das 4:3 für Werder, das auch das Endspiel gegen Rostock gewinnen wird. Danach geht es für die Eintracht sofort auf die Reise nach Stuttgart, wo in den nächsten zwei Tagen das nächste Hallenturnier auf dem Programm steht. (tr)
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