PAOK Saloniki - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2000/2001
5:1 (2:0)
Termin: 26.07.2000 in Farchant
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Albrecht
Tore: 1:0 Gortiadis (21.), 2:0 Okkas (44.), 3:0 Patzis (71.), 3:1 Horst Heldt (73. Elfmeter), 4:1 Spacic (82.), 5:1 Kafes (88.)
PAOK Saloniki | Eintracht Frankfurt |
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Des Trainers Klatsche "Jetzt beginnt die Phase des Einspielens, jeder hat noch die Möglichkeit, sich seinen Platz zu erkämpfen. Wenn einer die nächsten 14 Tage überragendes leistet, wird er spielen", sagt Felix Magath zu Beginn des zweiten Trainingslagers in Seefeld/Tirol, um sogleich einzuschränken: "So viel hat sich ja nicht geändert. Wir haben keinen Spieler abgegeben und mehrheitlich welche geholt, die den Verein nicht sofort, sondern auf Sicht weiter bringen." Da der Trainer zudem die Taktik der letzten Saison mit drei Verteidigern und zwei Angreifern weitgehend beibehalten möchte, werden sich Änderungen wohl nur im rechten Mittelfeld und im Sturm ergeben, sofern keine weiteren Stammspieler ausfallen. "Wenn heute die Bundesliga beginnen würde, würde ich diese Mannschaft nominieren", meint der Trainer drei Tage später vor dem Testspiel gegen den Tabellenfünften der griechischen Liga und UEFA-Cup-Teilnehmer PAOK Saloniki, mit dem sich die Eintracht den Trainingsplatz in Seefeld teilt. Da Heinen aufgrund einer Leistenzerrung pausiert, hütet Nikolov das Tor, in der Defensive beginnen Bindewald, Houbtchev und Kracht sowie Rasiejewski vor der Dreierabwehr. Sobotzik, Guié-Mien, Heldt und Gebhardt bilden das offensive Mittelfeld hinter den Spitzen Ciric und Reichenberger. Gut, dass die Bundesliga nicht heute, sondern erst in drei Wochen beginnt, denn die Eintracht präsentiert sich den 500 Zuschauern im oberbayerischen Farchant in einem schlechten Zustand. Von Beginn an übernehmen die Griechen das Kommando auf dem Rasen, während die Frankfurter meist nur hinterherlaufen. Kracht kann den wieselflinken Stürmern kaum folgen und auch Bindewald hat Probleme, nachdem er sich gleich in der Anfangsphase bei einem Zweikampf die rechte Mittelhand bricht, aber bis zur Halbzeit durchhalten kann. Entlastung aus dem Mittelfeld gibt es kaum für die Abwehr, Heldt wird gut zugedeckt und Guié-Mien übt sich in Sicherheitspässen mit Sobotzik, so dass die Stürmer völlig in der Luft hängen. Nach zwanzig Minuten dann endlich einmal ein schneller Spielzug über die rechte Seite, Sobotzik flankt, aber Guié-Mien setzt seinen Kopfball knapp neben den Kasten. Eine Minute später hat der bislang gut haltende Nikolov das Nachsehen gegen Gortiadis, der das 1:0 für Saloniki erzielt (21.). Auch danach bleibt das Spiel einseitig, lediglich Ciric kommt in der ersten Halbzeit noch zu einer kleinen Chance. Für die verdiente 2:0-Führung sorgt kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Albrecht der zypriotische Nationalstürmer Okkas (44.). Zur zweiten Halbzeit kommt Lösch für Bindewald, der am nächsten Tag nach Frankfurt fährt, um an der rechten Hand operiert zu werden und wohl 4 bis 6 Wochen ausfallen wird. Außerdem spielt Wimmer für Guié-Mien. Doch das Spiel der Adler bessert sich nicht, auch wenn Wimmer nach Kräften versucht, zumindest für ein laues Lüftchen auf der rechten Seite zu sorgen. Dafür hat Heldt in der 64. Spielminute nach feinem Solo die Möglichkeit, den Anschlusstreffer zu erzielen, scheitert jedoch am griechischen Torhüter. Nach dem Patzis Saloniki mit 3:0 in Führung bringt (71.), gibt es zwei Minuten später Elfmeter für die Eintracht nach einem Foul an Reichenberger. Heldt tritt an und trifft zum 1:3 (73.). Doch danach wird es richtig vogelwild in der Abwehr, so dass sich die Griechen Chance um Chance erspielen können. Der Serbe Spacic (82.) sowie der griechische Nationalspieler Kafes (88.) treffen zum 5:1-Endstand, mit dem die Eintracht noch gut bedient ist. "Wir hatten ein katastrophales Abwehrverhalten in den letzten 20 Minuten, aber diese Niederlage nehme ich auf meine Kappe. Das dreimalige Training am Dienstag war wohl doch zu kräfteraubend, um gegen einen solch starken Gegner zu bestehen. Die Spritzigkeit hat uns gefehlt, wir konnten läuferisch nicht mithalten. Ich hatte meiner Mannschaft schon vor der Partie gesagt, dass für mich das Ergebnis keine Rolle spielt. Schade, dass sie nur da genau zugehört hatten", nimmt Felix Magath den Auftritt seiner Adler gelassen zur Kenntnis.
Bereits vor dem Testspiel gegen Saloniki wurde in Frankfurt der Dreijahres-Vertrag mit Janos Hrutka wieder aufgelöst, nachdem die bislang fehlende sportmedizinische Untersuchung durch Mannschaftsarzt Goll ergeben hatte, dass der 25-jährige Vorstopper "nicht sporttauglich" sei. Die neuerliche Verletzung am Außenmeniskus, die sich Hrutka im Trainingslager in Usedom zugezogen hatte und wegen der er bereits in Budapest operiert worden ist, sei "eine ernsthafte und dauerhafte Verletzung", die einen Einsatz in der Bundesliga unmöglich mache, erläutert Sportdirektor Dohmen. Zudem sei der Ungar bereits zweimal am Knie operiert worden, wird betont. Trainer Magath sieht die Auflösung dennoch gelassen: "Wir wollen nichts übers Knie brechen, weil er jetzt nicht der Kracher war, sondern als Ergänzung geholt worden ist. Verletzungen gehören zu unserem Beruf dazu. Man muss zwar versuchen, sie zu vermeiden, darf aber nicht jammern, wenn etwas passiert ist." Hrutka, der in Ungarn genau untersucht wurde, jammert auch nicht, aber er wundert sich: "Ich war zuerst sehr erschrocken, es war aber nur eine ganz normale Knorpelverletzung. Und jetzt weiß ich genau, die deutschen Ärzte haben sich geirrt." Tatsächlich wird Hrutka bereits sechs Monate später bei Ferencváros Budapest gegen den Ball treten und noch fünf Jahre spielen, bevor er seine aktive Karriere beendet und Spielervermittler sowie Manager der ungarischen Nationalmannschaft wird. (tr)
Die Mitgliederversammlung der Eintracht am 26. Juli 2000 wählt Peter Fischer zum Präsidenten Peter Fischer Präsident der Frankfurter Eintracht ,Am 31. Januar dieses Jahres hatte Rolf Heller auf der Mitgliederversammlung der Frankfurter Eintracht nach etwas mehr als drei Jahren Amtszeit seinen Rücktritt als Präsident erklärt. Fast genau ein halbes Jahr später hat der größte hessische Verein die seither vakante Position wieder neu besetzt. Am Mittwochabend haben Verwaltungsrat und Wahlausschuss der Frankfurter Eintracht den 44 Jahre alten Werbekaufmann Peter Fischer zum neuen Präsidenten gewählt. Da Fischer sich seit gestern Vormittag auf einer beruflichen Auslandsreise befindet, wird er erst in der kommenden Woche der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt. „Ich bin sehr unglücklich, dass meine Wahl schon heute bekannt geworden ist, weil ich auf Grund von Terminen nicht in Frankfurt präsent sein kann und wir deshalb die Information zurückhalten wollten", sagte der 44-jährige Fischer am Donnerstag. Er sei derzeit beruflich im Ausland unterwegs. „Aber ich will ein starker und guter Präsident sein und mich an die Verabredungen halten. Deswegen möchte ich im Moment auch nicht mehr sagen", betonte er. Der neue Eintracht-Präsident hat nach der Umstrukturierung innerhalb des Vereins und der Ausgliederung der Lizenzspieler-Abteilung in eine Fußball-AG deutlich weniger Kompetenzen als seine Vorgänger. So kann Fischer keine Verträge mit Spielern abschließen, und er besitzt auch keine Richtlinien-Kompetenz gegenüber dem Trainer der Bundesliga-Mannschaft. Allerdings sitzt der neue Präsident als eines von zwölf Mitgliedern im zukünftig höchsten Entscheidungsgremium, dem Aufsichtsrat der AG, der seit dem 1. Juli die Geschäfte des Lizenzfußballs führt. Im Zuge der Neuwahl des Präsidenten, die im Wahlausschuss einstimmig, im Verwaltungsrat mit einer Gegenstimme ausgefallen ist, werden die seitherigen Präsidiumsmitglieder Bernd Ehinger und Peter Lämmerhirdt aller Voraussicht nach in den nächsten Tagen ihre Rücktritte erklären. Dies hatten beide mehrfach öffentlich angekündigt. Ehinger bestätigte gestern gegenüber dieser Zeitung, dass er sich nun aus dem Präsidium zurückziehen werde. „Daraus habe ich nie einen Hehl gemacht", sagte Ehinger, „ich bin froh, dass nun endlich ein Präsident gefunden ist." Bernd Ehinger, zuletzt Präsidiumssprecher und davor Verwaltungsratsvorsitzender der Eintracht, sitzt in Zukunft ebenfalls im Aufsichtsrat der AG. Dem neuen ersten Mann des Vereins mit seinen zwölf Amateur-Abteilungen wünscht Bernd Ehinger, „dass er eine faire Chance und viel Unterstützung in der Öffentlichkeit bekommt". Peter Fischer trete „keine leichte Aufgabe" an. Sollten die Rücktritte von Bernd Ehinger und Peter Lämmerhirdt wirksam werden, verbleiben neben dem neuen Präsidenten im Präsidium der Frankfurter Eintracht zunächst nur die beiden Vizepräsidenten Joseph Wolf und Hans-Joachim Schroeder. Damit ist das Führungsgremium handlungsfähig, dennoch will Fischer in Kürze die Gelegenheit nutzen, das Gremium mit einer Person seines Vertrauens wieder zu ergänzen. Einen Nachfolger für den ebenfalls zurückgetretenen Schatzmeister Rainer Leben gibt es noch nicht. Diese Position ist allerdings auch nicht mehr so relevant wie in der Vergangenheit, da in Zukunft die wichtigen wirtschaftlichen Entscheidungen in der AG getroffen werden. Peter Fischer gehörte in den zurückliegenden
beiden Jahren dem Wahlausschuss der Eintracht an, seit der Mitgliederversammlung
im Mai dieses Jahres war er Vorsitzender dieses Gremiums. Der neue Eintracht-Präsident
lebt in Frankfurt und führt als selbständiger Unternehmer die
Werbe- und Marketing-Agentur „Z-Communication". Auch wenn er
nicht mehr die Machtfülle seiner Vorgänger hat, wird Fischer
sich nicht als „Frühstücksdirektor" fühlen.
Als Mitglied des Wahlausschusses hatte er in der Vergangenheit wichtige
Impulse bei der Suche nach so genannten „strategischen Partnern"
gegeben. Und auch in der Fußball-AG wird er versuchen, eigene Ideen
einzubringen. (FAZ vom 28.07.2000)
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