Eintracht Zinnowitz/ Medizin Bansin - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2000/2001

0:10 (0:3)

Termin: 05.07.2000 in Zinnowitz (Usedom)
Zuschauer: 1.400
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Thomas Sobotzik (18, Elfmeter), 0:2 Thomas Sobotzik
, 0:3 Jan-Aage Fjörtoft, Bachirou Salou (2), Uwe Bindewald, Peter Deißenberger, Thomas Reichenberger , Frank Gerster (Elfmeter) und Janos Hrutka

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Zinnowitz/ Medizin Bansin
(Usedom-Auswahl)
Eintracht Frankfurt

     

 

1. Halbzeit:

  • Heinen
  • Houbtchev
  • Kutschera
  • Bulut
  • Sobotzik
  • Schur
  • Guie-Mien
  • Heidt
  • Gebhardt
  • Fjörtoft
  • Chen Yang

 

Wechsel

2. Halbzeit:

  • Heinen
  • Lösch
  • Bindewald
  • Hrutka
  • Wimmer
  • Rasiejewski
  • Janßen
  • Deißenberger
  • Gerster
  • Reichenberger
  • Salou

Trainer

Trainer

 

 

Sandspiele auf Usedom, Dohmen wird Manager und Frankfurt WM-Stadt

Das erste Trainingslager hat für die Eintracht begonnen. "Lauftrainingslager" nennt Felix Magath das sechstägige Programm auf der Ostseeinsel Usedom, was im Vorfeld nicht nur Fjørtoft Respekt einflößt: "Ich habe freiwillig schon ein paar Laufeinheiten hinter mich gebracht, weil ich sonst das Trainingslager nicht durchhalte." Zu Recht, wie Thomas Sobotzik einen Tag später anmerkt: "Wir sind überall hin gelaufen, über Strände, Wälder, Campingplätze, es hat einfach kein Ende genommen." Gut nur, dass der östliche Teil der Insel polnisches Staatsgebiet ist, so dass es keinen Inselrundlauf gibt. "Das Leben ist manchmal hart", kommentiert auch Neuzugang Ciric die Plackerei, bevor nach einer 90-minütigen Einheit Strandfußball die dritte Trainingseinheit des Tages wartet.


Die Neuzugänge und der Trainer: Kaltz, Wimmer,
Schmitt; Magath, Deissenberger, Lösch und Ciric

Nicht in Usedom dabei sind neben den verletzten Weber, Mutzel, Zampach, Kracht, Rosen und Falk die zur Bundeswehr bzw. U18-EM abgestellten Nachwuchsspieler. Dafür wurde ein Flugticket für den sechsten und vorerst letzten Neuzugang gebucht: Der 23-jährige Gerd Wimmer, zweifacher österreichischer Nationalspieler, ist ablösefrei von Rapid Wien gekommen und soll auf der rechten Außenbahn für neuen Schwung sorgen. "Er ist ein pfeilschneller Spieler mit großen Perspektiven, der trotz seiner Jugend schon über internationale Erfahrung verfügt", erklärt der Trainer, um zu ergänzen: "Damit ist der Käse gegessen, weitere Verstärkungen wird es nicht geben." Die 7,5 Millionen Mark, die Magath für Neuinvestitionen zur Verfügung stehen, werden also nicht angetastet.

Nach fünf anstrengenden Einheiten über Strand und Stein steht nun "Erholung" auf dem Programm, die Eintracht spielt auf dem Platz der Sportschule Zinnowitz gegen eine Auswahl der Bezirks- und Kreisligisten Eintracht Zinnowitz und Medizin Bansin. Bis auf die angeschlagenen Nikolov und Schneider sowie Ciric, der auf seine Spielberechtigung vom DFB wartet, will Felix Magath alle 21 verbliebenen Spieler einsetzen.

Und es entwickelt sich vor 1.400 Zuschauern tatsächlich eine leichtere Trainingseinheit gegen die Hobbykicker, die sich darauf beschränken, ihr Tor sauber zu halten und die Profis nicht mit überhartem Einsatz zu verletzen. Dies gelingt jedoch nur bis zur 18. Spielminute, als Guié-Mien im Strafraum gefoult wird und Sobotzik den fälligen Elfmeter verwandelt. Sobotzik und Fjørtoft sorgen schließlich für die 3:0-Pausenführung. Und die Kondition der strandlaufgestählten Profis macht sich in der zweiten Halbzeit noch mehr bemerkbar. Salou (2), Bindewald, Deißenberger, Reichenberger, Gerster mit einem verwandelten Elfmeter und Hrutka treffen für die Eintracht zum 10:0-Endstand.

Neue Erkenntnisse bringt der Kick für Trainer Felix Magath nicht, der immerhin Hrutka ob seines bisherigen Einsatzes lobt: "Janos ist ein junger Defensivspieler, der mit seiner Kopfballstärke und seiner Robustheit unserer Abwehr in den nächsten Jahren Stabilität verleihen wird." Wie sehr er sich damit täuscht …


Personalentscheidung: Rolf Dohmen wird Sportlicher Leiter

"Ich werde das umsetzen, was der Trainer will. Das heißt auch, ihm den Rücken freihalten, damit er seinen Job in aller Ruhe mit einem Kader erledigen kann, der nicht 36 Spieler umfassen kann." Zu Beginn des Trainingslagers ist die Katze aus dem Sack, nicht Rüssmann oder Magaths Favorit Bruchhagen werden sportlicher Leiter, sondern Rolf Dohmen unterschreibt auf Betreiben von Octagon einen Ein-Jahres-Vertrag bei der Eintracht.

Der 48-Jährige war elf Jahre lang Profi bei Fortuna Köln, Karlsruhe und Darmstadt, bevor er beim Sportartikelhersteller Nike elf Jahre lang Marketingdirektor war. Nach seiner Entlassung im Jahr 1997 gründete er mit dem Ex-Profi Thomas Kroth eine Marketingagentur.

Dohmen reist zwar bereits mit in das Trainingslager, will sich jedoch im Hintergrund halten und noch keine Gespräche mit den Spielern führen: "Das ist ein Trainingslager, kein Besprechungslager. Die Spieler sind nach all den Anstrengungen leer im Kopf. Man muss sich erst aneinander gewöhnen. Alles andere muss von selbst kommen." Ein wenig reserviert äußert sich Felix Magath: "Wir haben miteinander gesprochen. Aber hier im Trainingslager steht das Sportliche nun mal im Vordergrund. Da gibt es für ihn aktuell noch nicht so viel zu tun. Er macht auf mich aber einen sehr guten Eindruck. Ich denke, es wird mit ihm keine Probleme geben."


Randnotiz: Franz hat es geschafft

"12:11 ist das Ergebnis", verkündet FIFA-Präsident Blatter in Zürich, um den Namen des WM-Gastgebers 2006 in die Höhe zu halten: "Deutschland!" Jubel auch in Frankfurt, schließlich fällt mit dieser Entscheidung endgültig der Startschuss für den Umbau des Waldstadions in ein reines Fußballstadion. "Dann können wir mit dem Bau nach Abschluss der Bundesligasaison im Sommer 2002 beginnen", meint Sportdezernentin Schenk. "Für mich war es keine Überraschung, weil Franz Beckenbauer dabei war. Wenn Franz dabei ist, gewinnen wir doch immer. Ich glaube, dass kann einen Aufschwung für den deutschen Fußball geben", meint Bernd Hölzenbein zur FIFA-Entscheidung. Felix Magath fasst sich wie gewohnt kurz: "Was der Franz anpackt, schafft er halt." (tr)


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