SV Bernbach - Eintracht Frankfurt

Testspiel 1999/2000

1:1 (0:1)

Termin: 26.01.2000
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Thomas Sobotzik (22., Elfmeter), 1:1

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SV Bernbach Eintracht Frankfurt

     

 

 

Wechsel

Wechsel

Trainer

Trainer

Auf tiefstem Niveau

Spielerischer Offenbarungseid

"Ich finde es besser, wenn die Gegner zum Ende der Vorbereitung immer stärker werden. Aber das sind vorgegebene Dinge, damit muss man sich abfinden", meint Felix Magath kurz vor dem ersten Testspiel nach der Rückkehr aus Zypern. Sparringspartner heute ist nur ein Oberligist, zudem mit dem SV Bernbach einer, der gegen den Abstieg kämpft. Aber auch gegen den vermeintlich “kleinen“ Gegner will der Trainer weiter am richtigen System feilen und die Viererkette testen: "Ich werde weiter experimentieren, ich will sehen, was zusammenpasst, auch wenn eine Systemänderung nicht ohne Risiko geht.“

In der Abwehr beginnen heute Janßen, Kracht, Houbtchev und Weber vor Sobotzik, Schur, Heldt und Amateurspieler Anyanwu, der für den nach dem Donezkspiel verletzten Rasiejewski in die Anfangself rutscht. Im Sturm spielt neben Reichenberger Salou, der seine Reise zum Afrika-Cup abgesagt hat: “Ich verdiene mein Geld in Frankfurt, wir sind in einer sportlich sehr schwierigen Situation und haben einen neuen Trainer.“

Seinen Worten lässt der Togolese auf dem Platz jedoch keine Taten folgen. Lustlos trabt er bei winterlichen Temperaturen über den hartgefrorenen Platz, befindet sich aber in guter Gesellschaft, denn auch vom Rest des Teams ist gegen den tapfer spielenden Oberligisten nichts zu sehen. So muss sogar der Schiedsrichter helfen. Nach einem Zusammenprall zwischen Torhüter Kirchner, Slavik und Reichenberger entscheidet er zur Überraschung aller auf Elfmeter, den Sobotzik zum 1:0 verwandelt (22.).

Trotz der Führung üben die Adler weiter das lustlose Traben, bis Felix Magath am Spielfeldrand der Kragen platzt. Er nimmt Salou, Reichenberger, Sobotzik und Heldt vom Feld, bringt Yang, Fjørtoft, Gebhardt sowie Mutzel (34.) und schimpft lautstark: "Die Aufgabenstellung lautete, Tore zu erzielen und nicht zu warten, bis der Schiedsrichter einen Elfmeter pfeift!"

Für ein paar Minuten zeigt dieser Wechsel auch Wirkung, vor allem Gebhardt, der um den Anschluss an den Profikader kämpfende Mutzel und Fjørtoft sind viel unterwegs, doch dies ist zu wenig. Mit der 1:0-Führung geht es in die Pause.

Für Kracht und Houbtchev kommen nun Zampach und Schneider ins Spiel, das trotz der Halbzeitpredigt des Trainers nicht besser wird. Vor allem Janßen auf der ungewohnten Mittelfeldposition und dem Amateur Anyanwu unterlaufen viel zu viele Stockfehler, aber auch der Rest des Teams glänzt nur durch Anwesenheit. Lohn für den Oberligisten, der immerhin über die volle Spielzeit gekämpft hat, ist am Ende der 1:1-Ausgleich.

Trainer Magath ist nach dem Abpfiff restlos bedient: "Ich hätte eine solch schlechte Leistung nicht für möglich gehalten, mir stellt sich die Frage, ob einige Spieler einfach nicht besser können."


Rolf Heller bestätigt seinen geplanten Rücktritt

Drei Tage vor der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung wird es eine Pressekonferenz zur wirtschaftlichen Situation der Eintracht geben, kündigt Präsident Heller aus seinem Urlaubsort an und bestätigt, dass er bei dieser Versammlung als Präsident zurücktreten wolle.

Ungefragt meldet sich zudem Frankfurts Sportdezernentin Schenk zu Wort und betont, dass sie als Präsidentin aufgrund des Stadionneubauprojektes nicht zur Verfügung steht, um anschließend das Mitgliederbündnis “Eintracht 2000“ scharf zu kritisieren: “Bei einer Abwahl von Herrn Ehinger müsste eine außerordentliche Mitgliederversammlung herbeigeführt werden. Dann ist Eintracht Frankfurt handlungsunfähig. Ich unterstelle dem Bündnis keinen bösen Willen, aber eine Menge Naivität. Das vorgestellte Schattenkabinett ist doch nur scheinheilig.“

Auch FSV-Manager Bernd Reisig, ein Wunschkandidat von Rolf Heller, wehrt dankend ab: "Ich werde nicht Präsident von Eintracht Frankfurt. Ich habe beim FSV eine Aufgabe übernommen, und die werde ich zu Ende führen."

Neben der Suche nach einem neuen Präsidenten gibt es vereinsintern noch viel zu tun. In vielen Einzelgesprächen wird versucht, das Bündnis “Eintracht 2000“ zu überzeugen, ihre Satzungsänderungsanträge so lange zurückzustellen, bis der DFB am 15. März über die Lizenz der Eintracht entschieden hat.

Noch 5 Tage bis zur Jahreshauptversammlung ... (tr)


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