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Eintracht Frankfurt - 1. FC
Kaiserslautern |
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2. Bundesliga 1996/1997 - 33. Spieltag
0:0
Termin: 01.06.1997
Zuschauer: 38.000
Schiedsrichter: Buchhart (Schrobenhausen)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | 1. FC Kaiserslautern |
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Unterhaltsamer Abschied mit emotionalen Momenten Die Frankfurter Eintracht hat sich mit einer respektablen Leistung von ihren Fans verabschiedet und ihre schwierige erste Saison in der Zweiten Bundesliga beendet. Im Duell mit dem bereits als Aufsteiger feststehenden Zweitligameister 1. FC Kaiserslautern, der sich zu einem entspannten Ausflug ins Rhein-Main-Gebiet begeben hatte, blieb das Spiel torlos. Trotz der fehlenden Treffer sorgte die Begegnung vor einer Rekordkulisse für reichlich Emotionen. Nach dem 0:0 nutzten beide Mannschaften die Gelegenheit, sich direkt bei ihren Anhängern zu bedanken. Besonders bewegend wurde es, als Maurizio Gaudino zu den Klängen von „Time to Say Goodbye“ ein letztes Mal den Fans die Hände schüttelte. Viele im G-Block konnten ihre Tränen nicht zurückhalten. Was im Vorfeld als mögliches Spitzenspiel der Zweitliga-Saison geplant war, entwickelte sich durch die Tabelle zu einem sportlich unbedeutenden Duell. Dennoch fanden 38.000 Zuschauer, darunter die Hälfte aus der Pfalz, den Weg ins Waldstadion, um das Aufeinandertreffen der Bundesliga-Absteiger mitzuerleben. Die meisten dürften ihr Kommen nicht bereut haben. Langjährige Eintracht-Fans stellten fest, dass ihre Mannschaft allein in der ersten halben Stunde mehr Torgelegenheiten herausspielte, als in der gesamten Hinrunde. Gaudino, Becker, Güntensperger und sogar Bindewald sorgten für insgesamt neun gute Möglichkeiten, doch weder Glück noch Präzision reichten aus, um den Ball im Netz unterzubringen. Besonders schade war es, dass Gaudinos Freistoß in der 32. Minute nur am Pfosten landete. Kein Wunder, dass Trainer Horst Ehrmantraut dennoch zufrieden war: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr guten Fußball gezeigt.“ Für Ralf Weber war der Tag ein besonderer. Nach einer Verletzungspause von fast zwei Jahren wurde der ehemalige Nationalspieler in der 61. Minute eingewechselt und mit tosendem Applaus empfangen. Der 27-Jährige zeigte in Ansätzen, warum er für die Zukunft der Eintracht wichtig sein könnte. Nach einer präzisen Flanke Webers verpasste Olaf Janßen nur knapp die Führung. Zur neuen Saison könnten neben Weber auch Neuzugänge wie Dirk Wolf (Gladbach), Thomas Sobotzik (St. Pauli), Karl Werner (Düsseldorf) und Carsten Lakies (Bayern-Amateure) eine Rolle spielen. Trainer Ehrmantraut blieb jedoch zurückhaltend, was die Verpflichtung von Marco Rossi betrifft: „Ich muss prüfen, ob wir mit unseren finanziellen Mitteln einen reinen Libero oder einen vielseitigeren Spieler holen.“ Die auffälligsten Akteure der Eintracht in diesem Spiel waren Gaudino und Mirko Dickhaut, die vor dem Anpfiff zusammen mit Pejovic, Becker, Komljenovic (bereits zu Duisburg gewechselt), Ekström und Beuchel offiziell verabschiedet wurden. Houbtchev vertrat den verletzten Rossi solide als Libero, während Schur im defensiven Mittelfeld eine überzeugende Leistung zeigte. Kaiserslauterns Trainer Otto Rehhagel äußerte Verständnis für das mäßige Spielniveau: „Das war Sommerfußball. Nach einem Aufstieg ist die Luft eben raus.“ Beeindruckt zeigte er sich von der großen Anzahl FCK-Fans, die nach Frankfurt gereist waren. Das letzte Saisonspiel der Eintracht findet am 11. Juni in Oldenburg statt. Da es sportlich bedeutungslos ist, werden hauptsächlich Spieler eingesetzt, die den Verein verlassen. Gaudino, der bereits für den FC Basel spielt, wurde freigestellt, um seine Saisonvorbereitung in der Schweiz zu starten. Weber hingegen wird wieder mitwirken – seine lange Pause hat er hinter sich, und ein längerer Urlaub ist nicht vorgesehen.
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