VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

2. Bundesliga 1996/1997 - 28. Spieltag

4:1 (2:1)

Termin: 03.05.1997
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Dehmelt (Sasbachwalden)
Tore: 1:0 Piotr Tyskiewicz (11.), 1:1 Olaf Janßen (27.), 2:1 Holger Ballwanz (32.), 3:1 Detlev Dammeier (67. Foulelfmeter), 4:1 Chad Deering (75.)

 

>> Spielbericht <<

VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt

  • Uwe Zimmermann
  • Jens Keller
  • Zoran Tomcic
  • Jann Jensen
  • Roy Präger
  • Sead Kapetanovic
  • Holger Ballwanz
  • Michael Spies
  • Matthias Stammann
  • Detlev Dammeier
  • Piotr Tyskiewicz

 


 

Wechsel

  • Peter Kleeschätzky für Zoran Tomcic (41.)
  • Chad Deering für Piotr Tyskiewicz (72.)
  • Probst für Michael Spies (86.)

Wechsel

Trainer

Trainer

 

 

Defensiv überfordert

Es war ein ernüchternder Nachmittag für Eintracht Frankfurt. Vor 15.000 Zuschauern in Wolfsburg unterlag der Zweitligist dem Aufstiegskandidaten VfL Wolfsburg klar mit 1:4. Besonders bitter: Die Frankfurter präsentierten sich nicht nur spielerisch unterlegen, sondern ließen es laut Trainer Horst Ehrmantraut auch an Kampfgeist fehlen. „Unser Hauptproblem ist, dass die ständige Bereitschaft zu Dynamik und Power fehlt“, resümierte Ehrmantraut sichtlich verärgert nach der Partie.

Bereits in der Anfangsphase zeichnete sich ab, dass die Eintracht an diesem Tag wohl als Verlierer vom Platz gehen würde. Wolfsburg dominierte das Spiel, während die Frankfurter weder defensiv stabil noch offensiv gefährlich agierten. Schur fälschte in der 11. Minute einen Schuss von Tyskiewicz unglücklich zum 0:1 ins eigene Netz ab. Zwar gelang den Frankfurtern durch Janssens Flachschuss aus 20 Metern in der 27. Minute nach einer kurzen Druckphase der Ausgleich, doch schon fünf Minuten später gerieten die Adler erneut in Rückstand. Ballwanz traf unbedrängt nach einer Kopfballvorlage des freistehenden Tomcic zur erneuten Führung der Autostädter. Beim 2:1 blieb es dann auch bis zum Pausenpfiff.

Nach der Pause versuchte die Eintracht, besser ins Spiel zu finden, doch alle Bemühungen verpufften schnell. Ein umstrittener Elfmeter, den Dammeier sicher verwandelte (67. Minute), besiegelte das Schicksal der Hessen. Auch wenn die Spieler protestierten und beteuerten, Torhüter Oka Nikolov habe den Wolfsburger Stürmer Präger nicht berührt, war ihr eigener Trainer Ehrmantraut anderer Meinung: „Aus meiner Sicht ein klarer Elfmeter.“ In der Schlussphase sorgte Deering gegen die nun endgültig resignierende Eintracht mit einem Kopfballtreffer nach Flanke von Stammann (75. Minute) für den Endstand.

Die klare Niederlage in Wolfsburg hat den Eintracht-Trainer nachdenklich gestimmt. Zum ersten Mal äußerte Ehrmantraut Zweifel daran, ob er mit seinen Appellen an die Leistungsbereitschaft der Spieler durchdringen kann. Die Defensivprobleme und mangelnde Konstanz ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. „Uns fehlen noch fünf Punkte, um sicher durchzukommen. Wir sind noch lange nicht gerettet“, warnte Ehrmantraut.

„Praktisch alle Gegentore waren Ausdruck kollektiver Abwehrmängel“, fasste Ehrmantraut zusammen und redete auch ansonsten Klartext. Er kritisierte nicht nur die allgemeine Einstellung der Mannschaft, sondern auch einzelne Spieler. Besonders Maurizio Gaudino, der eigentlich als Spielmacher und Führungsspieler fungieren sollte, bekam sein Fett weg. „Er sollte auch in der Defensive helfen, aber er hat oft nicht nachgesetzt und wenig Unterstützung geliefert“, sagte Ehrmantraut, fügte jedoch hinzu: „Er war nicht der Einzige, der heute viel vermissen ließ.“

Fazit: Für die Frankfurter Eintracht wird es höchste Zeit, sich in der Defensive zu stabilisieren und die Einstellung zu verbessern. Andernfalls dürfte es schwer werden, die Klasse zu halten und die Saison halbwegs versöhnlich abzuschließen.

 

 

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