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Stuttgarter Kickers - Eintracht
Frankfurt |
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2. Bundesliga 1996/1997 - 24. Spieltag
0:0
Termin: 05.04.1997
Zuschauer: 4.500
Schiedsrichter: Weiner (Ottenstein)
Tore: ./.
Stuttgarter Kickers | Eintracht Frankfurt |
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Ein 0:0 der unterhaltsamen Art Die Frankfurter Eintracht erkämpfte sich am Samstag ein 0:0 gegen die Stuttgarter Kickers und zeigte dabei eine deutlich stabilere Leistung, als die Mannschaft zuletzt in der Zweiten Liga präsentiert hatte. Doch auch wenn die Partie torlos blieb, mangelte es nicht an Dramatik – vor allem durch eine strittige Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters, die die Frankfurter an den Rand einer Niederlage brachte. Trainer Horst Ehrmantraut und sein Team konnten jedoch letztlich zufrieden sein, einen Punkt mit nach Hause genommen zu haben. Hauptgesprächsthema nach der Partie war die Leistung von Schiedsrichter Weiner aus Ottenstein, der in der 73. Minute einen umstrittenen Elfmeter gegen die Eintracht pfiff. Vorausgegangen war ein Freistoß der Stuttgarter, der bereits im Toraus gelandet war, als der Referee plötzlich auf den Punkt zeigte und Rene Beuchel die Gelbe Karte zeigte. „Ich habe nichts gemacht“, betonte Beuchel nach dem Spiel, während Kapitän Alexander Schur erklärte: „Er hat uns während des Spiels gesagt, dass er irgendwann einen Elfmeter gegen uns pfeifen wird.“ Eintracht-Torhüter Oka Nikolov bewahrte sein Team jedoch vor dem Rückstand, indem er den schwach geschossenen Strafstoß von Markus Lösch sicher parierte. „Das ist sein Job, so etwas zu halten“, relativierte Ehrmantraut die Leistung seines Schlussmanns, lobte ihn aber dennoch für seine weiteren Paraden, darunter eine entscheidende Abwehr nach einem Pfostenschuss von Hofacker in der 66. Minute. Die Partie hatte aus Frankfurter Sicht aber auch positive Aspekte. Nach einer langen Durststrecke zeigte die Mannschaft phasenweise wieder fußballerische Qualität. Besonders Maurizio Gaudino überzeugte als Regisseur im Mittelfeld und bereitete gleich mehrere Großchancen vor. So setzte er in der 24. Minute setzte er Urs Güntensperger in Szene, dessen Abschluss jedoch von Stuttgarts ansonsten oft unsicherem Torwart Thomas Walter entschärft wurde. Ähnlich glücklos agierte Matthias Becker, der in der 62. Minute eine Hereingabe von Gaudino knapp verpasste und später mit einem Schuss an die Latte scheiterte. „Wenn dieses Spiel einen Sieger verdient hätte, dann nur die Eintracht“, kommentierte Ehrmantraut. Doch die Schwächen in der Offensive, die sich durch die gesamte Saison ziehen, waren erneut deutlich. „Es ist kein Zufall, dass unsere letzten Treffer durch Eigentore der Gegner zustande kamen“, gestand der Coach. Beruhigend: Auf der anderen Seite präsentierte sich die Defensive der Eintracht erneut als solide. Der zurückgekehrte Libero Petr Houbtchev zeigte Übersicht und Standfestigkeit, auch Dietmar Roth und Alexander Schur, die Uwe Bindewald (gesperrt) und Alexander Kutschera (verletzt) ersetzten, überzeugten. Im defensiven Mittelfeld zeigten Slobodan Komljenovic und Mirko Dickhaut eine kämpferische Leistung, auch wenn Komljenovic nicht immer glücklich agierte. Nach dem Spiel konnte die Eintracht auch abseits des Platzes positive Nachrichten verkünden: Die Verhandlungen mit dem FC Zürich um die Transferrechte von Urs Güntensperger verliefen erfolgreich. Der Schweizer Stürmer, dessen Leihvertrag ursprünglich eine Ablösesumme von 605.000 Schweizer Franken vorsah, bleibt in Frankfurt – zu deutlich reduzierten Konditionen. Präsident Rolf Heller erklärte: „Die Einigung mit Zürich ist ein wichtiger Schritt. Jetzt müssen wir uns nur noch mit Güntensperger selbst einigen.“ Trotz der aufkommenden Zuversicht bleibt Ehrmantrauts oberste Priorität der Klassenerhalt. „Wir sind auf einem guten Weg, aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen“, warnte der Trainer. Auch Maurizio Gaudino brachte es auf den Punkt: „Ich blicke nach oben, um nicht abzusteigen.“
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