Eintracht Frankfurt - SpVgg Unterhaching

2. Bundesliga 1996/1997 - 23. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: 30.03.1997
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Casper (Dortmund)
Tore: 1:0 Bucher (28. Eigentor)

 

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Eintracht Frankfurt SpVgg Unterhaching

 


  • Jürgen Wittmann
  • Jörg Bergen
  • Ralf Bucher
  • Dennis Grassow
  • Andreas Hartig
  • Alexander Strehmel
  • Stefan Reich
  • Peter Zeiler
  • Matthias Lust
  • Frank Schmöller
  • Alfonso Garcia

 

Wechsel

Wechsel

  • Thomas Radlspeck für Alfonso Garcia (54.)
  • Christian Simon für Stefan Reich (75.)
  • Albert Gröber für Peter Zeiler (81.)

Trainer

Trainer

  • Lorenz-Günther Köstner

 

 

Etwas Spiel und viel Kampf

Die Eintracht Frankfurt konnte sich am Ostersonntag mit einem 1:0-Heimsieg gegen die Spielvereinigung Unterhaching drei wichtige Punkte einfahren. Vor 15.000 Zuschauern im Waldstadion zeigte das Team von Trainer Horst Ehrmantraut gegen die „Betonmischmaschine der Zweiten Bundesliga“ (Torverhältnis 21:14 nach 22 Spielen) eine engagierte Leistung, die zwar spielerisch noch nicht überzeugte, aber Hoffnung auf Besserung weckt. „Es war ein Sieg gegen den Abstieg“, resümierte Spielmacher Maurizio Gaudino, der damit auch die vorsichtige Einschätzung seines Trainers teilte. „Wir machen Fortschritte, aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns.“

Das einzige Tor des Tages fiel in der 28. Minute auf kuriose Weise. Nach einem Freistoß von Maurizio Gaudino brachte Alexander Kutschera das Leder per Kopf in den Strafraum, wo Slobodan Komljenovic an den Ball kam, der letztlich aber von Unterhachings Ralf Bucher unglücklich ins Tor gelenkt wurdee. Slobodan Komljenovic, der zunächst als Torschütze gefeiert wurde, korrigierte bescheiden: „Das war ein Eigentor.“

In der ersten Halbzeit zeigte die Eintracht phasenweise ansprechenden Kombinationsfußball und war dem Gegner überlegen. Mit etwas mehr Präzision im Abschluss hätte das Team den Vorsprung ausbauen können. Da Unterhaching aufgrund des Rückstands in der zweiten Hälfte offensiver agierte, boten sich den Frankfurtern zahlreiche Kontergelegenheiten. Doch sie scheiterten immer wieder an ungenauen Pässen oder schlechten Entscheidungen im letzten Drittel. Die beste Chance zum 2:0 vergab Maurizio Gaudino in der 88. Minute. Nach einem Foul von Unterhachings Torwart Wittmann an Urs Güntensperger entschied Schiedsrichter Casper auf Elfmeter. Gaudino trat an, doch Wittmann parierte den Strafstoß. Es war bereits der zweite verschossene Elfmeter des Spielmachers innerhalb weniger Wochen. „Das passiert, aber ich werde beim nächsten Mal wieder antreten“, erklärte Gaudino selbstbewusst.

Die Partie war nicht nur sportlich wichtig, sondern hatte auch symbolischen Charakter. Nach einem kleinen Machtkampf in der Vorwoche, als Ehrmantraut Gaudino in Meppen vorzeitig ausgewechselt hatte, präsentierten sich Trainer und Spielmacher wieder als Einheit. Nach dem Führungstor lief Gaudino zur Seitenlinie und umarmte seinen Trainer – ein öffentliches Zeichen der Versöhnung. „Es gibt keine Probleme zwischen uns. Das wollte ich damit zeigen“, sagte Gaudino. Trainer Ehrmantraut betonte seinerseits die Bedeutung seines Regisseurs: „Gaudino ist eine tragende Säule. Wir können uns momentan keine Streitigkeiten leisten.“

Neben dem sportlichen Erfolg ging es am Ostersonntag auch um die langfristige Kaderplanung. Gaudinos Vertrag läuft im Sommer aus, und der 30-Jährige steht vor einer wichtigen Entscheidung. „Es geht um meinen letzten großen Vertrag. Wenn ich unterschreibe, dann nur langfristig“, sagte der ehemalige Nationalspieler. Präsident Rolf Heller plant, Gaudino einen mehrjährigen Vertrag anzubieten, der durch externe Sponsoren finanziert werden soll. „Wir wollen um ihn eine junge Mannschaft aufbauen, er soll der Leitwolf sein“, erklärte Heller. Gaudino will spätestens im April eine Entscheidung treffen.

Auch um Urs Güntensperger gibt es Gespräche. Die Eintracht besitzt ein Vorkaufsrecht für den Stürmer, der noch bis 1998 beim FC Zürich unter Vertrag steht. Die Ablösesumme von 605.000 Schweizer Franken könnte allerdings ein Hindernis sein. Nach dem kommenden Spiel gegen die Stuttgarter Kickers sollen konkrete Verhandlungen mit dem Schweizer Klub stattfinden.

Fazit: Der knappe Sieg gegen Unterhaching bringt der Eintracht etwas Ruhe in einer schwierigen Saison. Spielerisch gibt es weiterhin Luft nach oben und Fußballästheten kommen im Frankfurter Stadion nicht unbedingt auf ihre Kosten, doch der Einsatz und die Fortschritte in der Organisation machen Hoffnung. Der Fokus liegt nun auf der Stabilisierung des Teams und der Klärung der Zukunft von Schlüsselspielern wie Gaudino und Güntensperger.

 

 

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