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Eintracht Frankfurt - SV Waldhof
Mannheim |
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2. Bundesliga 1996/1997 - 20. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: 10.03.1997
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Stark (Landshut)
Tore:1:0 Urs Güntensperger (50.)
Eintracht Frankfurt | SV Waldhof Mannheim |
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Wechsel
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Trainer |
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Arbeitssieg An diesem Vorfrühlingsabend begrüßte Eintracht Frankfurt alte Bekannte im Waldstadion. Klaus Toppmöller, Trainer des VfL Bochum, und Manni Binz, der mit Brescia in Italiens Zweiter Liga an der Tabellenspitze steht, verfolgten das Spiel von der Haupttribüne aus – gemeinsam mit 13.100 Zuschauern. Was sie geboten bekamen war ein Spiel voller Kampfgeist und Laufbereitschaft, jedoch ohne spielerische Brillanz. Trainer Ehrmantraut hatte die Aufstellung der Eintracht gegenüber der Startelf bei der enttäuschenden Leistung in Zwickau auf zwei Positionen verändert: Maurizio Gaudino kam in der Spielmacherrolle zurück und Petar Houbtchev ersetzte den gesperrten Marco Rossi auf der Liberoposition. Und just Gaudino hatte in der 21. Minute die erste Großchance für die Frankfurter, wurde aber von Reichel im letzten Moment gebremst, nachdem Komljenovics Flügellauf und Güntenspergers Pass die Vorarbeit geliefert hatten. Nur vier Minuten später traf Gaudino mit einem präzisen Schuss von halbrechts aus zwölf Metern nur den Innenpfosten, von wo der Ball ins Feld zurücksprang. Dazwischen hatte auch Waldhof Mannheim eine Gelegenheit zum Torerfolg. Nach einem Fehler von Bunzenthal zog Kobylanski auf der linken Seite durch, doch Gunnlaugsson verpasste die Hereingabe kläglich. Trotz leichter Feldvorteile spielte die Eintracht meist zu hektisch und konnte über die Flügel kaum Akzente setzen. Die Sturmspitzen Güntensperger und Becker blieben daher weitgehend unauffällig. Besonders Becker ließ die Fans verzweifeln, als er kurz vor der Pause nach einer vielversprechenden Kombination über Gaudino und Güntensperger völlig frei eine Flanke ins Nichts schlug. Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. In der 48. Minute nutzte Güntensperger eine missglückte Faustabwehr von Waldhof-Torhüter Langner und köpfte nach einer präzisen Flanke von Dickhaut zum 1:0 ein – sein drittes Tor in ebenso vielen Rückrundenspielen. Nur zwei Minuten später bot sich die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Nach einem exakten Zuspiel von Gaudino zog Kutschera kraftvoll ab, doch Langner reagierte stark und lenkte den Ball mit den Fäusten zur Ecke. Waldhof Mannheim versuchte nun, seine Angriffsbemühungen zu steigern, blieb jedoch harmlos. Trotz einiger Unsicherheiten in der Frankfurter Abwehr, insbesondere beim in manchen Situationen leichtsinnigen Houbtchev und den in der Strafraumbeherrschung wenig souveränen Nikolov, ließen die Gastgeber keine klaren Chancen der Gäste zu. So sorgte lediglich das Zünden von Feuerwerkskörpern durch einige Mannheimer Fans für Unruhe. Allerdings musste Nikolov in der 82. Minute noch einmal beherzt eingreifen, als er gegen den allein auf ihn zustürmenden Barth in höchster Not Barth das 1:0 rettete. "So ist halt der Abstiegskampf", befand nachher Matchwinner Güntensperger. Neben ihm konnte bei der Eintracht in der Offensive, wo Einfallsreichtum und Zielstrebigkeit gegen Null tendierten, nur Gaudino die Erwartungen erfüllen. Wenn er das Spiel antrieb, sorgte er wenigstens sporadisch für Überraschungseffekte. Indiskutabel war die Vorstellung des als zweiten Angreifer aufgebotenen Becker, dem wirklich überhaupt nichts gelang. Seine Auswechslung gegen Guht war lange überfällig. Darüber hinaus genügte im Mittelfeld allenfalls der emsige Schur den Ansprüchen. Einen soliden Part spielten die Manndecker Kutschera und Bindewald. Dagegen hinterließ Libero Houbtchev nicht immer den sichersten Eindruck. Wie überhaupt die Frankfurter bei ihren Aktionen ziemlich verunsichert und zuletzt total verängstigt wirkten. Letztlich hatten sie es nur einer ihrer ganz wenigen guten Szenen zu verdanken, daß sie als Gewinner den Platz verließen. Fazit: Was die beiden Zweitligisten Eintracht Frankfurt und SV Waldhof Mannheim an diesem Montagabend im Waldstadion boten, war über weite Strecken erbärmliches und biederes Gekicke. Trotzdem war die Freude bei den Platzherren am Ende groß, denn im zweiten Heimspiel der Rückrunde konnten sie den zweiten Erfolg bejubeln und sich so ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen.
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