Eintracht Frankfurt - VfB Lübeck

2. Bundesliga 1996/1997 - 18. Spieltag

3:0 (2:0)

Termin: 23.02.1997
Zuschauer: 18.500
Schiedsrichter: Jansen (Dormagen)
Tore: 1:0 Matthias Becker (11. Foulelfmeter), 2:0 Urs Güntensperger (25.), 3:0 Urs Güntensperger (56.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfB Lübeck

 


  • Maik Wilde
  • Andre Golke
  • Michael Köpper
  • Romas Mazeikis
  • Torben Hoffmann
  • Felix van der Steen
  • Daniel Jurgeleit
  • Jörn Schwinkendorf
  • Lars Kindgen
  • Alexander Iaschwili
  • Alexander Löbe

 

Wechsel

Wechsel

  • Thomas Möller für Romas Mazeikis (2.)
  • Andreas Winkler für Michael Köpper (60.)
  • Stefan Siedschlag für Lars Kindgen (82.)

Trainer

Trainer

 

 

Eintracht arbeitet Fußball

Der erste Schritt ist oft der schwerste, doch Eintracht Frankfurt meisterte ihn souverän. Mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen den Tabellenletzten VfB Lübeck starteten die Frankfurter erfolgreich in die Rückrunde der Zweiten Bundesliga und sammelten wichtige Punkte im Abstiegskampf. „Ich sehe noch keinen Grund, Hosianna zu singen, nur weil wir gewonnen haben“, betonte Trainer Horst Ehrmantraut nach dem Spiel. „Wir haben uns lediglich ein Stück aus der Abstiegszone entfernt – mehr nicht.“

Am Spielfeldrand zeigte sich Ehrmantraut jedoch ungewohnt emotional. Nach jedem Treffer sprang er begeistert auf und ließ seinen Gefühlen freien Lauf, ein deutlicher Kontrast zu seinem sonst eher reservierten Auftreten. Während des Spiels verfolgte er das Geschehen von einem eigens mitgebrachten Plastikstuhl aus, um näher bei seiner Mannschaft zu sein. „Das war ein Befreiungsschlag“, so der erleichterte Coach.

Nur wenige Meter entfernt erlebte Karl-Heinz Körbel eine enttäuschende Rückkehr ins Waldstadion. Der Lübecker Trainer wurde von den Fans zwar mit Blumen begrüßt, doch auf dem Platz gab es wenig zu feiern. Die Partie begann mit einer Phase der Frankfurter Überlegenheit. Nach einem Foul von Felix van den Steen an Maurizio Gaudino verwandelte Matthias Becker den fälligen Elfmeter zur 1:0-Führung (10. Minute).

Die Eintracht dominierte das Spiel weiter, kam aber zunächst zu keinen klaren Torchancen – bis Lübecks Michael Köpper unfreiwillig aushalf. Sein missglückter Einwurf landete bei Becker, der den Ball weiterleitete. Urs Güntensperger nutzte die Gelegenheit und traf zum 2:0 (25.). Lübecks Torwart Maik Wilde war chancenlos. Marco Rossi zeigte als Libero eine starke Leistung und organisierte die Abwehr souverän, obwohl die Nervosität der Hintermannschaft spürbar blieb. Dennoch musste Frankfurts Schlussmann Oka Nikolov in der ersten Halbzeit kaum eingreifen.

Nach dem Seitenwechsel machte die Eintracht mit dem 3:0 durch Güntensperger, der von Gaudino perfekt bedient wurde, alles klar (55.). Die Gastgeber verlegten sich anschließend aufs Konterspiel, standen defensiv jedoch deutlich stabiler. Besonders Mirko Dickhaut und Alexander Schur im Mittelfeld überzeugten mit ihrem Einsatz. Auch Oliver Bunzenthal auf der rechten Seite wurde für seine technisch und kämpferisch starke Leistung mit Applaus bedacht. Auf der linken Außenbahn überzeugte Slobodan Komljenovic durch seine Laufstärke.

Im Angriff spielte sich Güntensperger mit langen Wegen und unermüdlicher Anspielbereitschaft in den Fokus, während Becker zwar engagiert agierte, aber ohne große Wirkung blieb. Ehrmantraut nahm die beiden Sturmspitzen vorzeitig vom Platz, um ihnen einen gebührenden Applaus zu ermöglichen. „Mit dem Einsatz und Kampfgeist der Mannschaft bin ich zufrieden“, sagte Ehrmantraut nach dem Spiel. „Aber unser Aufbauspiel hat noch klare Schwächen. Wir haben heute vor allem von unserer Effizienz bei den Torchancen profitiert.“

Einen Wermutstropfen trug Gaudino in der Schlussminute bei, als er seinem Gegenspieler van der Steen mit der Hand ins Gesicht schlug. Eine Tätlichkeit, „für die ich vom Platz hätten fliegen können. Aber wenn man 90 Minuten lang getreten wird, kann das mal passieren“, sagte Gaudino. Zu seinem Glück sah er aber lediglich sein fünftes Gelb in dieser Saison, weswegen er nun am kommenden Sonntag beim FSV Zwickau aussetzen muss. Für Lübecks Trainer Körbel stand fest: „Die Eintracht wird in der Rückrunde wieder nach oben kommen.“ Die Hessen können diesen Erfolg als ersten Schritt auf dem Weg aus der Abstiegszone verbuchen.

Bommer geht

Rudi Bommer wird die Frankfurter Eintracht nach Abschluss dieser Saison verlassen. Beim Spiel der Eintracht gegen den VfB Lübeck zum Auftakt der Rückrunde der Zweiten Fußball-Bundesliga nahm der frühere Fußball-Nationalspieler auf der Tribüne Platz. Wegen einer noch nicht auskurierten Muskelverletzung konnte der 39 Jahre alte Bommer nicht mitwirken, als Assistenztrainer mochte er nach Differenzen mit Cheftrainer Ehrmantraut nicht mehr auf der Spielerbank Platz nehmen.

 

 

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