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Eintracht Frankfurt - FV Bad
Vilbel |
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Freundschaftsspiel 1996/1997
0:0
Termin: 01.02.1997
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | FV Bad Vilbel |
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Trainer |
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FRANKFURT. Das eigentliche Ziel des Fußballspiels interessiere ihn im Moment nur wenig, sagte Eintracht Frankfurts neuer Trainer Horst Ehrmanntraut. Und so störten ihn beim mageren 0:0 seiner Mannschaft im Testspiel gegen den FV Bad Vilbel weniger das Ergebnis als die taktischen Fehler, die die Spieler begangen hatten. Ziemlich sauer war Ehrmanntraut zur Pause in die Kabine gegangen und hatte seiner neuen Mannschaft mit „deutlichen Worten" klargemacht, daß er mehr Disziplin beim Umsetzen taktischer Vorgaben erwarte. „Es wurde nicht gemacht, was wir vorher besprochen hatten", schimpfte Ehrmanntraut. „Pressing" hatte er der Mannschaft gegen den Oberligaverein vorgegeben, frühes Angreifen und konsequentes Attackieren des Gegners. Doch davon war nur wenig zu sehen. Viel zu spät wurden die Bad Vilbeler Abwehrspieler im Aufbau gestört, viel zu selten wurde der Gegner tatsächlich unter Druck gesetzt. Es bleibt, drei Wochen vor dem Beginn der Rückrunde in der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen den VfB Lübeck, noch viel Arbeit für Ehrmanntraut. Das Problem liege in den Köpfen der Spieler, glaubt der neue Trainer. Zu sehr sei die Raumdeckung, die unter seinem Vorgänger Dragoslav Stepanovic favorisiert worden war, noch automatisiert. Horst Ehrmanntraut aber will die Eintracht für den Abstiegskampf in der Rückrunde endlich an das „moderne Spiel der Zweiten Liga", den Kampf „Mann gegen Mann", gewöhnen. Fortschritte gegenüber dem 1:1 vom vergangenen Mittwoch gegen den SV Wehen hat er beim zweiten Test „nicht erkennen" können. Und dies ärgert den neuen Mann, hatte er doch an den letzten beiden Tagen im Training „mit den Spielern intensiv daran gearbeitet". Wie schon gegen den Tabellenführer der Oberliga Hessen verpaßte die Eintracht trotz aller Zweikampfschwächen einen klaren Erfolg. Vor über 500 Zuschauern auf einem Nebenfeld des Frankfurter Waldstadions gab es abermals Torchancen in Hülle und Fülle. Mehr als ein ein halbes Dutzend bester Möglichkeiten wurden vergeben. Manchmal war Pech dabei, häufig aber fehlten einfach nur ein „bißchen Ruhe und Cleverness", wie der Trainer feststellte. König beim vergeben von Torchancen wurde Michael König. Ob mit dem Kopf oder mit dem Fuß, ob freistehend oder bedrängt, ob aus kurzer Distanz oder von der Strafraumgrenze -Michael König brachte den Ball einfach nicht über die Linie. Nicht besser machte es der Schweizer Urs Güntensperger, der wie schon am Mittwoch zweimal ganz frei vor dem Tor scheiterte. So verdiente sich Amateur Oscar Corrochano durch großen Fleiß von den Angreifern die beste Note. Auch wenn Horst Ehrmanntraut sich für die meisten Positionen offiziell noch nicht festgelegt hat, so dürfte jene Mannschaft, die gegen Bad Vilbel spielte, in Zukunft sicher nicht erste Wahl sein. Mit Ausnahme von Rudi Bommer vielleicht, der als Libero der beste Spieler seiner Mannschaft war. Mit Licht und Schatten präsentierten sich die beiden äußeren Mittelfeldspieler Patrick Glöckner und Marco Rossi, zwischen Traumpässen und Fehlpässen bewegte sich einmal mehr Thorsten Flick. Unauffällig im negativen Sinne spielte Rene Beuchel, erneut mit vielen unbeholfenen Aktionen konnte Zvezdan Pejovic nicht überzeugen. Kaum geprüft wurde Torhüter Sven Schmitt. Wenn die Eintracht an diesem Sonntag um 14.30 Uhr abermals
auf einem Nebenfeld des Frankfurter Waldstadions gegen den Oberligaverein
SV Bernbach spielt, wird nun auch Horst Ehrmanntraut auf den ersten Sieg
der Freiluftsaison unter seiner Regie hoffen. Mit Ausnahme der verletzten
Alexander Kutschera, der vom Bundesligaklub TSV 1860 München ausgeliehen
wurde, und Slobodan Komljenovic wird die vermeintliche „erste Mannschaft"
einlaufen, mit den Neulingen Petr Hubtchev und Olaf Janssen, mit Kapitän
Mirko Dickhaut und dem Rückkehrer Oliver Bunzenthal sowie mit Maurizio
Gaudino und Matthias Becker in der Offensive. (FAZ vom 02.02.1997)
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