Krombacher-Cup '97 22. Frankfurter Hallenturnier |
Hallenturnier 1996/1997
am 04. und 05.01.1997
jeweils 4.000 Zuschauer
Vorrunde (04.01.1997) |
Eintracht Frankfurt - Bröndby IF | 3:1 |
Eintracht Frankfurt - SC Freiburg | 3:1 |
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Eintracht Frankfurt - Armina Bielefeld | 1:2 |
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Halbfinale (05.01.1997) |
Eintracht Frankfurt - Eintracht Frankfurt Amateure | 4:0 |
Arminia Bielefeld - MSV Duisburg | 5:1 | |
Um den 3. Platz |
MSV Duisburg - Eintracht Frankfurt Amateure | 5:4 |
Finale | Eintracht Frankfurt - Armina Bielefeld | 4:1 |
Eintracht siegt in der Halle – doch Ehrmantraut bleibt skeptisch Trotz eines überzeugenden Auftritts beim 23. Hallenturnier in der Ballsporthalle Höchst bleibt Hallenfußball für Eintracht-Trainer Horst Ehrmantraut ein ungeliebtes Format. „Das liegt mir nicht“, betonte der 41-Jährige, nachdem seine Mannschaft mit einem klaren 4:1-Erfolg über Arminia Bielefeld den Titel verteidigt hatte. Auch Bielefelds Trainer Ernst Middendorp erkannte die Leistung der Frankfurter an: „Der Sieg war verdient.“ Neben dem Siegerpokal erhielten die Hessen einen Scheck über 10.000 Mark und 138 Masterpunkte. Diese steigern die Wahrscheinlichkeit für die Eintracht, am Hallenmasters-Finale in München teilzunehmen, bei dem am 25./26. Januar Preisgelder von 350.000 Mark pro Team ausgeschüttet werden – eine Summe, die der klammen Eintracht sehr gelegen käme. Ehrmantraut wertete den Turniersieg jedoch lediglich als möglichen Ansatzpunkt für eine bessere Entwicklung: „Vielleicht ist das der Beginn einer Trendwende.“ Doch die jüngste Vergangenheit zeigt, dass ein solcher Erfolg wenig Aussagekraft hat. Auch im Januar des Vorjahres hatte die Eintracht die Halle dominiert, um sechs Monate später in die Zweite Liga abzusteigen. Überraschungen prägten das Turnier. Die Amateure der Eintracht, die sich am vergangenen Wochenende für dieses Spektakel qualifizierten und zuvor gegen die erste Garnitur der Eintracht im Halbfinale mit 0:4 verloren, erreichten den vierten Platz, nachdem sie sich im Neun-Meter-Schießen um den dritten Rang dem MSV Duisburg geschlagen geben mussten. So nahmen die Amateure immerhin 12.000 Mark Start- und Preisgeld mit nach Hause. Das Turnier wurde von zwei schweren Verletzungen überschattet: Michael Klinkert (Mönchengladbach) erlitt einen Knöchelbruch, während Marc Kienle (Duisburg) sich Waden- und Schienbein brach. Zum besten Spieler wurde Giuseppe Reyna (Bielefeld) gewählt, während Kevin Knödler, der Torhüter der Eintracht-Amateure, als bester Keeper geehrt wurde. Maurizio Gaudino teilte sich mit Niklas Skoog (Duisburg) die Torjägerkrone – beide erzielten jeweils fünf Treffer. Die eigentlichen Stars enttäuschten jedoch: Teams wie Borussia Mönchengladbach, Feyenoord Rotterdam und Bröndby Kopenhagen schieden bereits in der Vorrunde aus. Besonders die Niederländer zeigten sich in der Partie gegen die Eintracht-Amateure von einer ruppigen Seite, was Henk Vos die einzige Gelb-Rote Karte des Turniers einbrachte. Abseits des Hallenparketts sorgt die finanzielle Lage der Eintracht für Gesprächsstoff. Präsident Rolf Heller deutete an, dass ein Verkauf von Maurizio Gaudino möglich sei. Der VfL Bochum soll bereits 500.000 Mark geboten haben, doch die Eintracht erhofft sich über eine Million. „Es wäre gut, einen teuren Spieler noch zu verkaufen“, erklärte Heller. Auch aus Italien liegen Angebote für den Mittelfeldspieler vor. Angesichts der angespannten finanziellen Lage scheint ein Transfer wahrscheinlich, zumal die Transferliste am 13. Januar schließt. Auch intern gibt es Spannungen: Geschäftsführer Detlef Romeiko plant rechtliche Schritte gegen seine Kündigung, und Rudi Bommer kündigte an, die Eintracht nach Ablauf seines Vertrags im Juni zu verlassen. Der 39-Jährige zeigte sich enttäuscht über die Art und Weise, wie die Entscheidung für Ehrmantraut und gegen ihn als Trainer kommuniziert wurde. „Ich habe erst aus den Medien davon erfahren“, beklagte Bommer, der sich von der Vereinsführung schlecht behandelt fühlte. Trotz allem bleibt für die Eintracht zumindest der sportliche Erfolg in der Ballsporthalle ein kleiner Lichtblick. Ob dieser jedoch ausreicht, um die Herausforderungen der Rückrunde zu meistern, bleibt abzuwarten.
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