Eintracht Frankfurt - Rot-Weiß Essen

2. Bundesliga 1996/1997 - 15. Spieltag

3:0 (2:0)

Termin: 22.11.1996
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Weiner (Ottenstein)
Tore:1:0 Alexander Schur (4.), 2:0 Uwe Bindewald (29.), 3:0 Johnny Ekström (86.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Rot-Weiß Essen

 


  • Alexander Ogrinc
  • Waldemar Matysik
  • Kristian Zedi
  • Milos Tomas
  • Jürgen Margref
  • Frank Scharpenberg
  • Oliver Grein
  • Goran Milanko
  • André Schuster
  • Wolfram Klein
  • Angelo Vier

 

Wechsel

Wechsel

  • Jörg Beyel für Wolfram Klein (46.)
  • Christian Dondera für Milos Tomas (58.)
  • Michael Bitting für Frank Scharpenberg (61.)

Trainer

Trainer

  • Rudi Gores

 

 

Ein Lieblingsgegner der Eintracht

Wenn es im deutschen Fußball einen Gegner gibt, der Eintracht Frankfurt seit jeher gelegen hat, dann ist es Rot-Weiß Essen. Die höchsten Siege in der Bundesligageschichte der Hessen wurden gegen den Klub von der Hafenstraße eingefahren – 9:1 am 5. Oktober 1974 im eigenen Stadion und 8:1 im Mai 1977 auf des Gegners Platz. Solche Erfolge bleiben den Eintracht-Fans bis heute in bester Erinnerung.

In der Zweiten Bundesliga musste man bisher auf ähnliche Erfolgserlebnisse verzichten – bis zum Freitagabend. Der 3:0-Sieg der Eintracht gegen den Aufsteiger aus Essen ist nicht nur der höchste Sieg der Frankfurter in der Zweitklassigkeit, sondern auch das erste Spiel in der „Holzklasse“, das sie ohne Gegentor beendeten.

Vor dem Anpfiff hatten sich die Fans noch durch einen „Stimmungsboykott“ bemerkbar gemacht: „Keine Leistung, keine Stimmung“ war auf einem Transparent zu lesen. Doch dieser Protest hielt nur vier Minuten. Alexander Schur brachte die Hessen mit einem Kopfballtreffer früh in Führung und ließ die Fans auf den Tribünen jubeln. Das Transparent wurde eilig eingepackt, und die Atmosphäre schlug um.

Der Sieg sorgte für eine kurze Atempause in der angespannten Situation des Vereins. „Nach der letzten Woche in Gütersloh war das heute eine echte Wiedergutmachung“, freute sich Trainer Dragoslav Stepanovic. Präsident Rolf Heller sah den Erfolg als dringend benötigte Erleichterung: „Dieser Sieg bringt in unserer Lage etwas Ruhe.“

Wie schon in Gütersloh stach ein Adlerträger besonders heraus: Alexander Schur. Der 25-jährige Mittelfeldspieler überzeugte sowohl defensiv mit klugem Stellungsspiel als auch offensiv mit Kreativität und Einsatz. „Er war überall auf dem Platz und immer dort, wo er gebraucht wurde“, lobte Stepanovic. Schur bereitete auch den zweiten Treffer vor: Sein Pass auf Mirko Dickhaut ermöglichte diesem, Uwe Bindewald freizuspielen. Dessen Schuss, von Essens Milos Tomas unglücklich abgefälscht, landete glücklich im Tor und sorgte für die 2:0-Führung nach knapp 30 Minuten.

Die Essener präsentierten sich in der Fremde harmlos und konnten die Unsicherheiten in der Frankfurter Defensive nicht nutzen. Uwe Bein, der unter den 12.200 Zuschauern war, wurde Zeuge eines eher durchschnittlichen Zweitligaspiels. Weder die Gäste noch die Eintracht vermochten über längere Phasen zu überzeugen. Passend dazu verschoss Johnny Ekström kurz vor der Pause einen Foulelfmeter, den Frank Scharpenberg an Dickhaut verursacht hatte. Ekströms halbhoher Schuss war zu unplatziert, und Torhüter Alexander Ogrinc konnte den Ball mit der Faust abwehren.

Nach dem Seitenwechsel begann Frankfurt erneut stark: Matthias Dworschak, einer von mehreren Neuzugängen in der Startelf, hatte das 3:0 auf dem Fuß, doch Essens Jürgen Margref rettete auf der Linie und drosch den Ball an die Unterkante der Latte. Anschließend verflachte das Spiel. Essen hatte zwar mehr Ballbesitz, doch die Eintracht konterte gefährlich – mit Erfolg: Kurz vor Schluss erzielte Ekström nach einem Konter über Bindewald den dritten Treffer und setzte den Schlusspunkt.

Ein kleiner Dämpfer war die Verletzung von Maurizio Gaudino, der nach rund 70 Minuten mit einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden musste. Dennoch sorgte der Sieg dafür, dass zumindest für einen Abend im Waldstadion wieder so etwas Zuversicht einkehrte.

 

 

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