Eintracht Frankfurt - Austria Casino Salzburg

UEFA-Cup 1993/1994 - Viertelfinale, Rückspiel

4:5 n.E. (1:0, 1:0)

Termin: 15.03.1994
Zuschauer: 26.000
Schiedsrichter: Elleray (England)
Tore: Maurizio Gaudino (21.)
Elfmeterschießen: 1:0 Bein, 1:1 Lainer, 2:1 Reis, 2:2 Jurcevic, Konrad hält gegen Gaudino, Feiersinger schießt über das Tor, 3:2 Furtok, 3:3 Hütter, 4:3 Stein, 4:4 Pfeifenberger, Konrad hält gegen Binz, 4:5 Konrad

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Austria Casino Salzburg

 


  • Otto Konrad
  • Leopold Lainer
  • Kurt Garger
  • Peter Artner (45.)
  • Heimo Pfeifenberger
  • Wolfgang Feiersinger
  • Thomas Winklhofer
  • Adolf Hütter
  • Franz Aigner
  • Marquino
  • Nikola Jurcevic

 

Wechsel

Wechsel

  • Hermann Stadler für Marquino (53.)
  • Martin Amerhauser für Hermann Stadler (113.)

Trainer

Trainer

  • Otto Baric

 

 

Im Elfmeterschießen gescheitert

Eintracht Frankfurt ist im Viertelfinale des UEFA-Pokals ausgeschieden. Trotz des frühen Führungstreffers von Maurizio Gaudino reichte es im Rückspiel gegen Austria Salzburg nur zu einem 1:0 nach Verlängerung, womit das Elfmeterschießen entscheiden musste. Dort versagten den Hessen die Nerven. Gaudino und schließlich Binz scheiterten, während die Salzburger nur einen Fehlschuss verzeichnen mussten. Besonders schmerzhaft: Die Eintracht spielte eine Halbzeit lang und die komplette Verlängerung in Überzahl, konnte aber den zweiten, entscheidenden Treffer nicht erzwingen.

„In jeder Halbzeit eins, und Salzburg keins“, hatte Trainer Toppmöller seinem Team als knapp gehaltenen Masterplan mitgegeben und anfangs schien es, dass die Mannschaft in der Lage sei, diesen Plan umzusetzen. Vor 26.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion, darunter rund 6.000 mitgereiste Salzburg-Fans, startete die Eintracht mit viel Druck in die Partie, um den 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel möglichst schnell aufzuholen.

Nach 21 Minuten war dann der erste Part der Vorgabe erfüllt: Uwe Bein bewies einmal mehr seine Spielmacherqualitäten und setzte Maurizio Gaudino mit einem präzisen Pass in Szene. Der Nationalspieler ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte aus zwölf Metern eiskalt zur 1:0-Führung. Damit war der Rückstand aus dem Hinspiel ausgeglichen, und die Eintracht lag auf Kurs Richtung Halbfinale.

Die Salzburger, die mit einer kompakten Defensive antraten, lauerten auf Konterchancen. Eine dieser Möglichkeiten hatte Libero Lainer nach einer Flanke, doch Eintracht-Torhüter Uli Stein war zur Stelle und konnte den Kopfball entschärfen. Ansonsten kontrollierte Frankfurt das Spielgeschehen und schien auf einem guten Weg zu sein - zumal der Salzburger Artner nach einem Foul an Gaudino kurz vor dem Halbzeitpfiff den Platz mit Gelb-Rot verlassen musste.

Nach dem Wiederanpfiff überraschte Salzburg mit einer mutigen Reaktion. Trotz Unterzahl spielten die Gäste nun aggressiver und setzten die Eintracht mit schnellem Umschaltspiel unter Druck. Vor allem Stürmer Zlatko Jurcevic bereitete der Frankfurter Abwehr zunehmend Probleme. In der 57. Minute hatte Salzburgs Adi Hütter die große Chance zum Ausgleich, doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei.

Frankfurt hatte in dieser Phase Schwierigkeiten, wieder Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Yeboah, der von den Fans lautstark gefeiert wurde, hatte es gegen seinen Bewacher Heimo Pfeifenberger schwer. Trotzdem kamen die Hessen zu Chancen: In der 83. Minute scheiterte Yeboah aus spitzem Winkel am Salzburger Torhüter Konrad. Kurz darauf setzte Gaudino einen Schuss aus 15 Metern knapp daneben, und auch Uwe Bein fand keinen Weg an Konrad vorbei.

Da es nach 90 Minuten beim 1:0 blieb, ging es in die Verlängerung. Die Eintracht versuchte, mit der Brechstange den entscheidenden Treffer zu erzwingen, doch Salzburg verteidigte leidenschaftlich. In der 118. Minute gab es dann noch eine umstrittene Szene, als Ralf Weber im Strafraum zu Fall kam, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen.

So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Während Bein, Reis, Furtok und sogar Torhüter Uli Stein für Frankfurt trafen, versagten Gaudino und schließlich Manfred Binz die Nerven. Sein Schuss wurde von Salzburgs Torwart Konrad pariert, der anschließend selbst den entscheidenden Elfmeter verwandelte und seine Mannschaft ins Halbfinale schoss.

Während die Salzburger ausgelassen ihren historischen Erfolg feierten, herrschte bei der Eintracht tiefe Enttäuschung. Trainer Klaus Toppmöller haderte nach dem Spiel mit der mangelnden Konsequenz seiner Mannschaft: „Wir hatten es in der Hand, aber wir haben es versäumt, das zweite Tor zu machen.“ Und Vizepräsident Bernd Hölzenbein deutete an, dass ohne die erhofften Mehreinnahmen aus dem Halbfinale keine Verstärkungen für die kommende Saison geholt werden könnten. Damit bleibt die Zukunft der Eintracht und insbesondere die Nachfolge des scheidenden Spielmachers Uwe Bein ungewiss.

 

 

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