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Hamburger SV - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1992/1993 - 34. Spieltag
1:2 (0:1)
Termin: Sa 05.06.1993 15:30
Zuschauer: 16.500
Schiedsrichter: Hans Scheuerer (München)
Tore: 0:1 Anthony Yeboah (27.), 1:1 Markus Babbel (73.), 1:2 Edgar Schmitt (75.)
Hamburger SV | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Nerven und Nachfolger Für Horst Heese schließt sich der Kreis. Als Spieler war er sowohl für die Eintracht als auch für den HSV in der Bundesliga aktiv, heute erlebt er sein letztes Spiel als Trainer der Eintracht und das gegen den HSV. Bei diesem werden Kapitän Frank Rohde und Jan Furtok verabschiedet. Der gebürtige Rostocker Rohde kehrt nach Berlin zurück, wo er vor der „Wende“ für den BFC Dynamo spielte. Zukünftig wird er beim Zweitligisten Hertha BSC am Ball sein, Furtok dagegen bleibt erstklassig. Die Frankfurter Eintracht hat den 31-Jährigen unter Vertrag genommen, obwohl er beim HSV in dieser Saison in bislang 18 Punktspielen nur zu vier Treffern gekommen ist – einer davon resultiert zudem aus einem Elfmeter. Dem HSV bläst in der Hansestadt gerade eine steife Brise ins Gesicht, die sich die Mannschaft allerdings mit der laschen Einstellung beim 0:5 in Bremen auch verdient hat. Darüber hinaus haben die Hamburger den Bremern im Finale der Deutschen Meisterschaft möglicherweise den entscheidenden Vorteil verschafft. Durch die beiden letzten Tore in der 87. und 90. Minute konnten die Bremer den bisherigen Tabellenführer Bayern überholen und gehen vor dem letzten Spieltag mit einem Treffer Vorsprung ins Fernduell mit den Münchnern, die in Schalke antreten, während Bremen beim Vorjahresmeister VfB Stuttgart um den Titel kämpft. Also just dort, wo ihnen im Saisonfinale 1986 durch eine 1:2-Niederlage der fast sicher geglaubte Titelgewinn zugunsten der Bayern noch entrissen wurde. Die Eintracht, die vor einem Jahr am letzten Spieltag in Rostock eine nicht minder sicher geglaubte Meisterschaft aus der Hand gegeben hat, hat heuer bei sechs Punkten Rückstand mit der Titelvergabe nichts zu tun. Dennoch kann sie wie in der letzten Saison Dritter werden, wenn der BVB, der zurzeit einen Punkt und fünf Tore besser ist als die Hessen, beim Pokalfinalisten KSC patzen sollte. In Hamburg interessiert das allerdings kaum einen. Lediglich 16.500 Zuschauer haben sich zum Saisonausklang im Volksparkstadion eingefunden, Das liegt natürlich an dem enttäuschenden 11. Platz, den der HSV belegt, sowie an dem bereits erwähnten Debakel im Weserstadion. „Wir wollen eine profihafte Einstellung, Ihr nur unser Geld“, haben HSV-Fans plakativ auf ein Bettlaken gesprüht. Zu weiteren Protestadressen reicht es nicht, die geplanten 15 Schweigeminuten zu Beginn des Spiels finden nicht statt. Dabei haben die Anhänger der Norddeutschen im Spiel kaum Grund zur Freude, es sei denn, sie finden Gefallen an der herausragenden Darbietung des ehemaligen HSV-Spielers Uwe Bein, der es sich wie seine Kameraden offensichtlich zur Aufgabe gemacht, den mit 19 Treffern gemeinsam mit Ulf Kirsten die Liste der erfolgreichsten Torschützen der Saison anführenden Yeboah die Torjägerkanone der Sportmagazins „kicker“ zu sichern. Nach zwei Gelegenheiten kommt der Frankfurter Stürmer in der 25. Minute fast zum ersehnten Treffer. Bommer gibt auf den linken Flügel auf Studer, der die Flanke drei Meter vor der Strafraumecke im Bogen ins Zentrum bringt. Dort werden Schmitt und Yeboah von drei Gegenspielern bewacht, doch Yeboah hat zehn Metern vor dem Tor im Kopfballduell mit Babbel das bessere Timing und die größere Sprungkraft. Golz fliegt in den bedrohten linken Winkel, doch der Ball senkt sich erst hinter ihm aufs Tor, wo er auf die Latte prallt und ins Aus geht. Zwei Minuten später erzielt Yeboah dann aber doch sein 20. Meisterschaftstor in dieser Runde und Golz assistiert ihm dabei unfreiwillig. Rechts neben dem Strafraum von Yeboah angegriffen, spielt Rohde den Ball zum Keeper zurück. Yeboah setzt nach und Golz kommt auf die Idee, das Leder über den Stürmer zurück zu einem Verteidiger zu lupfen. Diese Idee bleibt riskant, selbst wenn sie perfekt ausgeführt wird – stümperhaft vorgetragen, wirkt der Versuch aber einfach nur dämlich. Und genau so ergeht es Golz, dem der Lupfer zwar hoch, aber viel zu kurz gerät. Yeboah erkennt das im Ansatz, eilt vier Schritte zurück und zeigt dem Keeper wie das geht, was dieser vorgehabt hat: Volley schnickt er den Ball mit dem linken Fuß über den am rechten Eck des Fünfmeterraums postierten Golz hinweg in die lange Ecke. Das Spiel ist für den Hamburger Anhang bereits nebensächlich geworden. Das Geschehen in Stuttgart und Schalke scheint die Zuschauer weit mehr zu fesseln als die 22 Kicker auf dem Rasen vor ihnen. Die wiederum zeigen sich irritiert bis erschrocken, wenn auf den Rängen ohne erkennbaren Grund Jubel losbricht. Der hat in aller Regel tatsächlich mit der Partie hier nichts zu tun, es bedeutet lediglich, dass die Bremer ein Tor geschossen bzw. die Bayern eines kassiert haben. „Jedes Mal wenn der Pegel im Stadion hochging, musste ich zur Anzeigetafel sehen“, wird der heute wieder überragende Spielmacher Uwe Bein später berichten. Auf dem Rasen des Volksparkstadions geht derweil die Jagd nach der Torjägerkanone weiter. Yeboah allerdings will und will der zweite Treffer nicht gelingen. Auch in der 57. Minute scheitert die Nummer neun der Eintracht am Schlussmann des HSV. Nach einer Stunde bekommt Bein den Ball, startet aus der eigenen Hälfte, geht im Sprint über die Mittellinie und passt dann im richtigen Moment flach auf Yeboah in die Spitze. Der hängt im Laufduell 35 Meter vor dem Tor Kober ab, spielt kurz vor dem Strafraum den Ball am herausgrätschenden Golz vorbei und kommt dabei etwas nach links ab. Das Tor ist leer, doch Yeboah zieht die Kugel mit seinem starken linken Fuß am zurückeilenden Kober vorbei über die Latte. In der 68. Minute kontert die Eintracht wieder, dieses Mal über Bommer. Der lässt sich von Bäron, der in der Abwehr aushelfen will und Bommer von hinten zu stören versucht, nicht daran hindern, den Ball flach nach vorne zu spielen, wo Yeboah schon wieder im richtigen Moment gestartet ist. Edgar Schmitt zieht Babbel nach außen, Rohde macht einen Schritt nach vorne, kann den Pass jedoch nicht unterbinden. Yeboah dreht sich, nimmt den Ball mit und lässt sich dabei auch nicht von Kober aufhalten, der sich nach diesem Duell auf dem Hosenboden wiederfindet. Yeboah ist im Strafraum, sieht sich Golz gegenüber und wird plötzlich langsamer, was Babbel die Zeit gibt, hinter Golz auf die Torlinie zurückzulaufen. Yeboah scheint sich unschlüssig zu sein, ob er den Torwart überlupfen oder mit seinem strammen Schuss überwinden soll. Was heraus kommt, wenn ein Stürmer nachdenkt, ist ja seit Gerd Müller bekannt, der erklärte, dass es dann eh zu spät sei. Bei Yeboah kommt in diesem Fall weder Fisch noch Fleisch heraus. Golz hat wenig Mühe, den Rechtsschuss zu parieren, der so schwach auf der Brust ist wie ein Asthmakranker nach einem Anfall.
Yeboah, Schmitt, Bein und Okocha – keiner bringt den Ball zum zweiten Mal im Kasten des HSV unter. Und so kommt nun eine andere Fußballweisheit des Weges, die besagt, dass es sich meist rächt, wenn du gar zu viele Chancen auslässt. Nach einem Einwurf von der linken Seite, den von Heesen im Strafraum trotz Bewachung volley auf Babbel ablegen kann, fällt das 1:1. Der Versuch des Yeboah-Bewachers vom linken Strafraumeck ist für Stein nicht zu halten, weil er von Binz, der den Schuss wenige Meter später mit einer Grätsche stoppen will, abgefälscht wird. Es ist der erste Bundesligatreffer des von Bayern München an den HSV ausgeliehenen Abwehrspielers. Doch keine 120 Sekunden später ist die deutlich überlegene Mannschaft wieder in Führung. Ein langer Ball auf den rechten Flügel, legt Yeboah im Kopfballduell an den Seitenlinie auf den nach vorne stürmenden Roth ab. Der geht im Sprint in den Strafraum und an Rohde vorbei zur Grundlinie. Drei Meter vor derselben passt er nach einem Übersteiger quer in den Fünfmeterraum, in dem der zuvor am langen Pfosten lauernde Schmitt aus dem Rücken Kobers hineinspritzt und mit rechts die Kugel zwischen Kober und Golz fast mühelos neben den rechten Pfosten einschießt. „Bindewald auf seiner neuen, für ihn offenbar maßgeschneiderten Position, ein forscher Libero Binz, die sicheren Innenverteidiger Tsahadaze (Zchadadse) und Roth, der scheidende Studer im linken und der quirlige Okocha im rechten Mittelfeld, der fast fehlerfreie Bommer und der überragende Bein im Zentrum, die strebsamen aber glücklosen Yeboah und Schmitt im Angriff, (..) sie alle geben am Ende noch einmal ihr Bestes“, bescheinigt Walther Lücker der Eintracht, bei der in der 77. Minute Michael Klein für Studer und in der 85. Minute Jochen Kientz für Bommer kommen. Klein, der am 12. Spieltag zu seinem letzten Einsatz kam, macht sein letztes Pflichtspiel für die Eintracht, während Kientz nach zwei Jahren am Riederwald endlich zu seinem Bundesligadebüt kommt. Damit geht eine weitere Saison zu Ende, in der die Eintracht mit Titelambitionen gestartet ist, diese bis zum 30. Spieltag hegen durfte, um am Ende wieder mit (fast) leeren Händen dazustehen: Die Berechtigung im UEFA-Cup starten zu dürfen, befriedigt bei der Eintracht keinen (mehr), zumal dies der Mindestanspruch einer so teuren, aber immer noch titellosen Mannschaft sein muss. Am Ende wird man wie im Vorjahr Dritter, weil der BVB beim KSC mit 0:3 verliert. Meister wird Werder Bremen, das beim VfB Stuttgart klar mit 3:0 gewinnt, während die Bayern in Schalke nicht über ein 3:3 hinauskommen. Ein Titel geht in dieser Saison immerhin wieder nach Frankfurt, allerdings muss sich Anthony Yeboah diesen Titel des Torschützenkönigs mit dem Leverkusener Kirsten teilen, der wie der Eintracht-Stürmer auf 20 Treffer gekommen ist: „Zum Glück hat Ulf auch nur eins gemacht“, ist Yeboah erleichtert. Den Titel hätte er sich in Normalform vor Kirsten gesichert, doch zum einen ließen Verletzungen und die Gelb-Rote Karte aus dem Spiel in Bochum nur 27 Bundesligaspiele zu und zum anderen spielten in Hamburg die Nerven nicht mit: „Ich hatte so gute Chancen, aber ich war heute sehr nervös.“ Doch auch wenn Yeboah nicht in bester Verfassung war, insgesamt spielte die Eintracht in Hamburg nicht unter Form, wie Torhüter Uli Stein mit Recht bemerkt: „Heute haben wir noch mal gezeigt, was wir können, was wir in dieser Saison aber in den entscheidenden Phasen nicht gebracht haben.“ Der sonst so kritische Keeper verabschiedet sich von seinen Kameraden zum Rundenende mit aufmunternden Worten: „Alles Gute, Jungs. Machen wir einen Haken hinter die Saison und fangen wieder bei Null an. Irgendwann einmal passt auch bei uns alles zusammen.“ Endgültig verabschiedet sich Horst Heese, der in seinen 66 Tagen als Eintracht-Trainer so viel Gegenwind erlebt hat, wie andere nicht in einer ganzen Saison: Hier war es seine angeblich zu lasche Arbeitseinstellung, dort seine teilweise antiquierte Art, Fußball spielen zu lassen. Besonders schlimm und wohl unvergesslich bleibt sein Wechselfehler in Uerdingen, der der Eintracht zwar zwei Punkte gekostet, aber ebenso einen – weiteren – Eintrag in die Fußballgeschichtsbücher gesichert hat. Den Hohn und den Spott hat Heese überstanden und nun nutzt der scheidende Fußballlehrer die letzte Gelegenheit, um Verein und Mannschaft noch etwas ins Klassenbuch zu schreiben, das auch im nächsten Jahr Bestand haben wird: „Das 1:1 in Hamburg hat mich geärgert Wir waren klar überlegen und dann so ein Leichtsinn. Das wird immer bestraft Aber das ist nun nicht mehr mein Problem. Damit kann sich mein Nachfolger rumschlagen.“ Der heißt bekanntlich Klaus Toppmöller.
Für Uwe Bein ist dagegen die Saison noch nicht beendet. Er wurde von Bundestrainer Vogts zur Reise der DFB-Auswahl zum Turnier um den US-Cup eingeladen, das als Generalprobe für die WM im nächsten Jahr gilt. Uwe Bein darf sich sogar Hoffnung auf einen Platz in der Startelf machen, denn der Bundestrainer kündigt an: „Gegen Brasilien geht der Trend zur Mannschaft, wie wir gegen Ghana gewonnen haben.“ Im 19 Spieler umfassenden Aufgebot für die drei Länderspiele gegen Brasilien, USA und England stehen keine Akteure des Meisters aus Bremen, während vom Zweiten Bayern München Matthäus, Helmer, Thon, Labbadia und Neuling Ziege nominiert wurden. Dieses Vorgehen kritisiert Werders Torwart Oliver Reck: „Der Bundestrainer hätte sich besser unser Spiel in Stuttgart angeschaut, dann hätte er gesehen, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen.“ „Man muss doch die Realitäten sehen“, verteidigt sich Vogts: „Natürlich kann man darüber streiten, ob ich den Dortmunder Stefan Klos oder Reck als dritten Torwart auf Abruf nominiere. Aber einen Mann im Alter eines Oliver Reck lade ich entweder fest ein oder gar nicht.“ Und: „Bratseth, Herzog und Rufer würde ich sofort mitnehmen, weil die zur Elite der Bundesliga gehören und auch für unsere Mannschaft höchst interessant wären. Aber dann müsste ich beim Welt-Fußballverband einen Ausnahmeantrag stellen, dass in der Nationalelf auch Ausländer spielen dürfen“, meint Vogts schnippisch. Neben dem Dortmunder Klos, den Bayern Kreuzer und Scholl sowie dem Stuttgarter Gaudino habe er ja auch den Bremer Legat auf Abruf nominiert und außerdem Spieler wie Thomas Wolter, Dietmar Beiersdorfer und Bernd Hobsch weiterhin auf seiner Liste. Maurizio Gaudino wird derweil bei der Frankfurter Eintracht als Neuzugang gehandelt. Präsident Matthias Ohms zuckt zusammen, als er von Journalisten nach einem möglichen Tauschgeschäft zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt befragt wird. Kruse für Gaudino? Bei dieser Frage kommt der sonst so wortgewandte Ohms ins Stocken, was die Journalisten als Beleg dafür nehmen, dass an dem Gerücht etwas dran sein muss. Es kommt hinzu, dass bekanntlich dem Vizepräsidenten Bernd Hölzenbein die Verpflichtung von Jan Furtok für die nächste Saison nicht ausreicht, er seit Wochen eine „Rakete“ sucht und die „stets gut informierten Kreise“, wie man Schwätzer, Plauderer und Selbstdarsteller gemeinhin nennt, seit Freitag berichten, „Holz“ sei fündig geworden. Dem ist allerdings keine Stellungnahme möglich, da er an diesem Wochenende nicht erreichbar ist – er jagt selbst dem Ball hinterher, wie es heißt. „Ich bestätige und dementiere den Namen Gaudino nicht“, sagt Präsident Matthias Ohms schließlich. In Stuttgart bestätigt indessen Maurizio Gaudino, dass ihm ein konkretes Angebot eines anderen Klubs vorliegt, dessen Namen er freilich nicht preisgeben will. In der Tasche hat er bereits seit längerem die Zusage des VfB, ihn gehen zu lassen, wenn er einen neuen Klub findet. Der technisch versierte, aber in seinen Leistungen auch unbeständige Mittelfeldspieler würde wohl zur launischen Diva Eintracht passen. Und zu den bisherigen Transfers von Hölzenbein auch. Dazu müsste die Eintracht jedoch nach den gewiss nicht billigen Vertragsverlängerungen von Bein und Yeboah abermals tief in die Tasche greifen, zumal für Gaudino eine Ablöse von drei Millionen Mark aufgerufen wird, während Hölzenbein für Kruse, der schon seit geraumer Zeit mit den Stuttgartern in Verbindung steht, rund 1,2 Millionen errechnet hat: „Je nachdem welcher Verein ihn holt.“ Die Begeisterung bei der Eintracht hält sich in
Grenzen. „Also mit dem kann man ja bei der Eintracht gar nichts
anfangen“, ist Heese überrascht, der hinterher schiebt, dass
dann ja gleich drei defensive Spieler vom Format Rudi Bommers hinter Bein
und Gaudino spielen müssten. Und auch Uwe Bein legt die Stirn in
Falten: „Gaudino ist kein Schlechter, aber er ist offensiv und ich
frage mich, wie soll das hinter uns werden, wenn er direkt hinter dem
Spitzen spielt?“ Epilog Bei Uwe Bein werden die Erfahrungen beim US-Cup, bei dem er sich – trotz diesbezüglicher Mahnung von Bundestrainer Vogts an die Mannschaft – von Matthäus und Effenberg nicht ins Spiel eingebunden sieht, wenige Monate später dazu führen, dass er Vogts per Telefax bittet, ihn nicht weiter zur Nationalmannschaft einzuladen. Bein sieht im Allgemeinen eine verschlechterte Stimmung in der DFB-Auswahl und im Besonderen keine Besserung seiner Situation, da er die Unterstützung und den Rückhalt durch Vogts vermisst. Gaudino kommt tatsächlich zur Eintracht, während Axel Kruse an den VfB Stuttgart abgegeben wird. Neben Kruse, Horst Hesse, Stefan Studer (Wattenscheid 09), und Michael Klein (FSV Frankfurt) verlassen auch Heinz Gründel und Edgar Schmitt (KSC) die Eintracht. Für den erst in der Saison verpflichteten Uwe Rahn hat die Eintracht ebenso wenig Verwendung wie für Alessandro da Silva, der am 20. Spieltag bei Spiel in München gegen die Bayern zu seinem Bundesligadebüt gekommen war, oder den damals von Manager Hölzenbein noch als Verstärkung eingeschätzten Dariusz Adamczuk. Marek Penksa wird an Dynamo Dresden ausgeliehen. Jochen Kientz wird im Januar in die 2. Liga zum TSV 1860 München abgegeben. Er wird später in der 1. Liga für die Löwen, dem HSV, St. Pauli und Hansa Rostock auf insgesamt 90 Spiele und vier Tore kommen. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn wird er Spielerberater und erregt kurz Aufsehen, als er sich bei der Modellagentur seines Freundes und ehemaligen Eintrachtspielers Patrick Glöckner unter dem Namen „Joe Ibiza“ führen lässt. Ein reiner Freundschaftsdienst – als Modell arbeitet Kientz tatsächlich nie. (rs)
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