1. Hanauer Fußballgala

Hallenturnier 1992/1993

1. Platz

23. und 24. Januar 1993

 

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Gruppe A
  Dynamo Dresden Werder Bremen
4:2
  Türkyemspor Berlin FC Hanau 93
7:2
  Dynamo Dresden Türkyemspor Berlin
2:1
  Werder Bremen FC Hanau 93
8:0
  Dynamo Dresden FC Hanau 93
4:0
  Werder Bremen Türkyemspor Berlin
5:0

 
Tore
Punkte
1.
Dynamo Dresden 10:3 6:0
2.
Werder Bremen 15:4 4:2
3.
Türkyemspor Berlin 8:9 2:4
4.
FC Hanau 93 2:19 0:6

 

Gruppe B
  FC Kopenhagen Eintracht Frankfurt
(Adamczuk)
1:1
  SV Bernbach Bayern Alzenau
3:1
  FC Kopenhagen SV Bernbach
4:5
  Eintracht Frankfurt Bayern Alzenau
(Yeboah (3), Bein (2), Reis)
6:0
  FC Kopenhagen Bayern Alzenau
4:2
  Eintracht Frankfurt SV Bernbach
7:3

 
Tore
Punkte
1.
Eintracht Frankfurt 14:4 5:1
2.
SV Bernbach 11:2 4:2
3.
FC Kopenhagen 9:8 3:3
4.
Bayern Alzenau 3:13 0:6

 

Halbfinale
 
  SV Bernbach Dynamo Dresden 6:5 n. S. (1:1)
  Eintracht Frankfurt Werder Bremen 18:17 n. S. (9:9)
       
Spiel um den 3. Platz    
  Dynamo Dresden Werder Bremen 4:3
       
Finale    
  Eintracht Frankfurt
(Zchadadse, Bein, Reis (2),
Yeboah (2), Bein (3))
SV Bernbach 9:3

 

 

Bein garantierte Sieg

Ohne Uwe Bein wäre die Frankfurter Eintracht beim Hallenturnier in Hanau sicher nicht als Sieger aus der August-Schärttner-Halle gegangen. Der Mittelfeldregisseur sicherte der Mannschaft von Trainer Dragoslav Stepanovic nicht nur den Einzug in das Finale, als er gegen Werder Bremen nach einem 3:9-Rückstand mit einem Hattrick in den letzten zwei Spielminuten noch für ein Unentschieden sorgte. Frankfurt setzte sich im Siebenmeterschießen mit 9:8 gegen Werder durch.

Auch im Finale gegen die Überraschungsmannschaft der Fußball-Gala, den SV Bernbach, lief Eintracht Frankfurt einem 0:2-Rückstand hinterher. Uwe Bein war nicht nur an der Aufholjagd beteiligt, sondern garantierte Frankfurt mit einem weiteren Hattrick auch den 9:3-Erfolg und die Siegprämie von 10.000 Mark. Mit insgesamt zehn Treffer gewann er zudem die Torschützenwertung vor dem Dresdener Uwe Jähnig (9) sowie Anthony Yeboah und dem Bremer Stefan Kohn (beide 8). Den dritten Platz erreichte Dynamo Dresden durch ein 4:3 gegen Werder Bremen.

Mit 3700 Zuschauern am Sonntag sowie 2800 Besuchern am Samstag wurden die Erwartungen der Veranstalter übertroffen. Ein kleines Trostpflaster dafür, daß der gastgebende FC Hanau 1893 als Vorrundenletzter schon früh auf der Strecke blieb. (Kicker)

 

Eintracht trumpft furios auf

Werder Bremens Manager Willi Lemke bezeichnete die Organisation der Hanauer Fußball-Gala am Sonntag als amateurhaft. Er reklamierte das ständige Anhalten der Uhr bei Spielunterbrechungen, was allerdings in den Turnierbestimmungen festgelegt war, und sah bei den Siebenmeter-Entscheidungen in den Halbfinals (dabei verspielten die Rehhagel-Schützlinge eine 9:3 Führung gegen die Frankfurter Eintracht und schieden im anschließenden Siebenmeter-Schießen (8:9) aus — Zeitprobleme auf seinen Verein zukommen. Schließlich war der Rückflug ab Frankfurt für 20.05 Uhr gebucht.

Ein Endspiel mit weiterem Siebenmeter-Schießen konnte sich die Mannschaft von der Weser nicht mehr erlauben. Amateurhaft wirkte allenfalls die Bremer Mannschaft, die sich in wenigen Minuten sechs Treffer durch den späteren Turniersieger Eintracht Frankfurt (9:3 im Endspiel gegen das Überraschungsteam vom SV Bernbach) einhandelte. Im Spiel um Platz drei mußte Werder gegen Dynamo Dresden (3:4) eine weitere Niederlage quittieren und fiel damit aus dem Preisgeld-Raster. Die fehlende Finalteilnahme brachte Lemke um 10000 Mark (für den Sieger) beziehungsweise 5000 Mark für den Turnierzweiten.

Uwe Bein erwies sich im entscheidenden Moment als spielentscheidende Persönlichkeit: Der Nationalspieler legte Bremen binnen 90 Sekunden drei Bälle Ins Netz (zum 9:9) und war auch im Endspiel maßgeblich am klaren Erfolg beteiligt. Mit vier Finaltoren, dabei einem weiteren Hattrick binnen zwei Minuten, überflügelte er auf den letzten Drücker (drei Sekunden vor Schluß) mit seinem 10. Turniertor den bis dahin in der Torjägerliste führenden Uwe Jähnig (Dynamo Dresden, 9), ließ zudem seinen Teamgefährten Anthony Yeboah sowie den Bremer Kohn (je 8) hinter sich. Beins Treffsicherheit wurde mit 1000 Mark honoriert.

Die Riederwälder, die mit dem vom Jubilar FC Hanau 93 — er richtete diese Gala zum 100jährigen Bestehen des Vereins aus — stammenden Gerald Schimek anstelle von Uli Stein beziehungsweise Thomas Ernst im Tor spielten, stellten eine Mischung aus erfahrenen Profis und „hungrigen“ Amateurspielern, zudem war Kachaber Zchadadse (Dynamo Moskau) mit einer Gastspielgenehmigung im Einsatz. „Er soll diese Woche einen Lizenzspielervertrag erhalten“, bestätigte Rainer Falkenhain von der Geschäftsstelle. Der Georgier spielte ebenso unauffällig wie Dariusz Adamczuk, dessen Doppel-Staatsbürgerschaft es ermöglicht, weiter für Polen zu spielen. Der Olympiateilnehmer wurde jetzt in den A-Kader berufen. Darüber hinaus hat Stürmer Axel Kruse seinen zum Ende der Saison auslaufenden Vertrag gekündigt, da der Kontrakt sich ansonsten zum 30. April dieses Jahres automatisch zu den gleichen Bedingungen verlängert hätte.

Einen Hallenkünstler wie Jay-Jay Okocha vermißten die Fans, er muß bis 10. Februar in seiner nigerianischen Heimat bleiben. Dort nimmt er an einer Qualifikationsrunde der Juniorenauswahl teil und wird somit den Frankfurtern für den größten Teil der Vorbereitung nicht zur Verfügung stehen. In Anthony Yeboah und Uwe Bein hatte dieser jedoch adäquate Vertreter. Sie verzückten die insgesamt 6300 Zuschauer mit einem echten Budenzauber.

Kaum weniger spektakulär war der Auftritt des Landesligisten SV Bernbach, der bereits in den Gruppenspielen gegen den dänischen Spitzenreiter FC Kopenhagen (5:4) die Fans begeisterte und im Semifinale gegen Dynamo Dresden mit dem 5:4 im Siebenmeter-Schießen noch einen draufsetzte. Am Ende verdiente sich der Landesliga-Vierte aus dem Main-Kinzig- Kreis 5000 Mark Preisgeld und den Sympathiepreis des Publikums. Die Hanauer Mischung zwischen Profis und Amateuren war dennoch nur zum Teil gelungen, denn Jubilar FC Hanau 93 (drei Niederlagen mit 2:19 Toren), aber auch aber auch Bayern Alzenau (3:13 Treffer) waren gegen die clevereren Profi-Mannschaften schlichtweg überfordert. Schließlich kamen noch 4200 Mark Spendengelder für die Kinderkrebshilfe Frankfurt zusammen. (Frankfurter Rundschau vom 25.01.1993)

 


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