SV Wehen - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 1992/1993 - 1. Hauptrunde

2:3 (0:2)

Termin: 19.08.1992, 20:00 Uhr, in Wiesbaden
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Dr. Volkmar Fischer (St. Wendel)
Tore: 0:1 Manfred Binz (36.), 0:2 Michael Klein (38.), 0:3 Anthony Yeboah (84.), 1:3 Michael Sauer (89.), 2:3 Bernhard Raab (90.)

 

>> Spielbericht <<

SV Wehen Eintracht Frankfurt

  • Steffen Vogler
  • Gernot Kornhuber
  • Frank Utsch
  • Thomas Süss
  • Helmut Jakob
  • Bruno Hübner
  • Bernd Boche
  • Ulf Schröder
  • Axel Brummer
  • Manfred Feyen
  • Bernhard Raab

 


 

Wechsel

  • Michael Sauer für Ulf Schröder (54.)
  • Marc Bals für Axel Brummer (73.)

Wechsel

Trainer

  • Heinz Wulf

Trainer

 

Heiratsantrag angenommen, Spiel verloren

So, das war's, dürfte sich Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic gedacht haben, schüttelte die Wassertropfen vom Anzug, drückte Kollege Heinz Wulf die Hand und verschwand in der Kabine. 3:2 hatte seine Mannschaft gewonnen, Souveränität gezeigt ohne Glanzlichter gesetzt zu haben. Der Favorit erzielte zum rechten Zeitpunkt die Tore und konnte es sich leisten, bei zahlreichen Chancen Wehens überragenden Schlußmann Vogler Lob zu zollen. Der Außenseiter holte sich nicht nur wegen seines Kampfgeistes die Sympathien, sondern sorgte in der Schlußminute gar noch für zwei Tore.

In Scharen waren sie gekommen, die Zuschauer, die auf die Sensation lauerten, zumindest aber auf einen großen Kampf des Außenseiters gegen den Favoriten hofften. Und sie wurden nicht enttäuscht. „Ich habe ein gutes Gefühl," zeigte sich Wehens Trainer Heinz Wulf mit der Vorbereitung seiner Mannschaft zufrieden. Kaum einer schien vor dem Kick gegen den Bundesligisten sonderlich nervös zu sein. Ein lockerer Plausch da, Händeschütteln dort, und vor dem Warmlaufen noch ein Heiratsantrag über Stadion-Lautsprecher für Bernhard Raab von Freundin Silke, den der Stürmer auch prompt annahm. Der ruhigen Vorstellung folgte eine zunächst offene Partie, in der der Mannschaft des Oberligisten in einigen Szenen plötzlich doch Nervosität anzumerken war. Dennoch vermochte die Eintracht, die auf Dietmar Roth, der wieder einmal an einem steifen Hals laborierte, verzichten mußte, erst nach dem Warnschuß von Helmut Jakob Akzente zu setzen. Nach seinem Schrägschuß über die Latte erinnerte sich der Favorit an seine spieltechnische Überlegenheit und kam insbesondere nach Doppelpässen zu Chancen durch Bein, Weber und Kruse. Meist aber standen dem Erfolg der Frankfurter Wehens starker Torwart Vogler entgegen.

Wehen versuchte der Eintracht über die rechte Angriffsseite beizukommen, kam aber über gute Ansätze nicht hinaus. Und nach 36 Minuten war dann der Bann gebrochen, Wehens Abwehr erstmals überwunden. Nachdem Geburtstagskind Bommer, er wurde 35 Jahre alt, zuvor nur die Latte traf, setzte sich Binz im Zusammenspiel mit Kruse geschickt durch, und der Frankfurter Libero schloß aus elf Metern ab. Nur 120 Sekunden später traf Klein mit einem Schuß aus 25 Metern und sorgte für die frühe Entscheidung.

Dennoch gab es auch sportliche Aufregung für die Eintracht, als Hübner nach 64 Minuten freistehend köpfte und Klein auf der Linie rettete. Doch in Bedrängnis kam die Eintracht nie, auch weil Kruse und Bein Effizienz bewiesen. Yeboah konnte sich dagegen gegen Süss nur einmal entscheidend in Szene setzen. Nach dem 3:0 eben durch den Ghanaer schalteten die Frankfurter einen Gang zurück, was der nie aufgebende Oberligist prompt zu zwei Treffern in der Schlußminute zu nutzen wußte. Zwei schnelle Angriffe schlossen Sauer mit Distanzschuß und Raab aus elf Metern ab. Und so war Bernhard Raab der einzige Wehener, der an diesem Abend gleich zwei Erfolgserlebnisse feiern durfte. (Frankfurter Rundschau vom 20.08.1992)


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