Racing Straßburg - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1992/1993
2:2 (1:0)
Termin: 12.07.1992 in Schutterwald
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Hughes (35.), 1:1 Kruse (46.), 1:2 Gründel (49.), 2:2 Dyetu (65.)
Racing Straßburg | Eintracht Frankfurt |
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Gründel traf und war der beste Akteur Von Begegnung zu Begegnung läuft es beim Fußball-Bundesligisten Frankfurter Eintracht in der Vorbereitung auf die Saison besser. Im badischen Schutterwald zeigte die Mannschaft von Trainer Dra goslav Stepanovic jedenfalls gegen Racing Straßburg ihre bisher beste Partie der Testserie, die mit der Niederlage gegen den Zweitligisten Mainz 05 begonnen hatte. Vor 4000 Zuschauern war im Spiel am Sonntag gegen Straßburg, das nach der abgelaufenen Saison in die erste französische Liga aufgestiegen ist, Heinz Gründel auffälligster Mann auf dem Platz. Der Klub aus dem Elsaß war in der 35. Minute durch einen Treffer des Walisers Mark Hughes in Führung gegangen. Gleich nach dem Wechsel erzielte Axel Kruse den Ausgleich, nur fünf Minuten später schoß Gründel die Eintracht gar in Führung. Nach 65 Minuten markierte schließlich Dyetu den Gleichstand. In der Partie zog sich Ralf Weber eine Bandscheiben-Verletzung zu, die ihn möglicherweise zu einer zehntägigen Pause zwingt. (Frankfurter Rundschau)
Dienstreise als Muster ohne Wert „Es gibt keine wichtigen Testspiele", behauptet Dragoslav Stepanovic, der Trainer der Frankfurter Eintracht. „Interessant für mich wird es erst dann, wenn der Startschuß zur Fußball-Bundesliga fällt." Getreu dieser Devise nahm Stepanovic das 2:2 seiner Mannschaft gegen Racing Straßburg gelassen hin. Für den Aufsteiger in die erste französische Division bedeutete der Ausgang des Spiels allerdings etwas mehr, als sich 90 Minuten die Beine zu vertreten und etwas Abwechslung in den eintönigen Alltag der Vorbereitungsphase zu bringen. Dem elsässischen Traditionsverein ging es vor allem darum, den Fußballfans im nur zehn Kilometer von Straßburg entfernten deutschen Ort Schutterwald einen Besuch im Stade de la Meinau schmackhaft zu machen. Am 8. August beginnt in Frankreich die neue Saison und auf den Aufsteiger warten attraktive Gegner: Olympique Marseille, Girondins Bordeaux, Taris St. Germain. Dragoslav Stepanovic hat noch eine Woche mehr Zeit, sein Team auf den körperlichen und spielerischen Stand zu bringen, den man vom Meisterschaftsdritten erwarten darf. In Schutterwald zeigte die Mannschaft nur ansatzweise, zu welchen Leistungen sie fähig sein könnte. Straßburg beherrschte die erste Halbzeit eindeutig und ging in der 35. Minute verdientermaßen durch einen Treffer von Michael Hughes in Führung. Hughes, der von Manchester City nach Straßburg fand, stellte die Eintracht-Abwehr des öfteren vor beachtliche Schwierigkeiten. Erst nach der Pause wurde die Eintracht besser, die ohne den noch im Urlaub weilenden Manfred Binz sowie die verletzten Anthony Yeboah, Ralf Falkenmayer und Ralf Weber antrat. Innerhalb von vier Minuten sorgten Axel Kruse (45. Minute) und Heinz Gründel (49.) mit einem wunderbaren Volleyschuß für eine 2:1-Führung. Der Ausgleichstreffer zum 2:2 in der 65. Minute war der verdiente Lohn der Straßburger Angriffsbemühungen - mit einer Niederlage ließe sich auch schlecht werben. Das Buhlen um die Gunst der Zuschauer hatte die Eintracht nicht nötig. Ihr waren von den Veranstaltern des SV Schutterwald, der mit dieser Partie den 65. Jahrestag seiner Gründung feierte, schon für das bloße Erscheinen 30.000 Mark garantiert. Ob die 4000 Zuschauer bei den gezeigten Leistungen als neue Eintrachtfans gewonnen wurden, darf bezweifelt werden. Sie werden das Waldstadion im Schuttertal dem Waldstadion in Frankfurt auch in Zukunft vorziehen. Stepanovic wäre es ohnehin lieber, Testspiele nicht gegen hochmotivierte Profimannschaften, sondern gegen biedere Amateure aus der Oberliga auszutragen. Das hätte den Vorteil, daß die Eintrachtspieler glänzen könnten, ohne sich übermäßig zu verausgaben und obendrein ihr ohnehin schon ausgeprägtes Selbstbewußtsein durch zahlreiche Tore zusätzlich aufzuwerten. Doch diesem Wunsch von Stepanovic stehen die finanziellen Zwänge des Wirtschaftsunternehmens Eintracht Frankfurt gegenüber - der Jahresetat beinhaltet als unverzichtbaren Posten auch die Kraftproben mit ambitionierten Profiklubs vor dem Saisonstart. Unter diesem Vorzeichen war das 2:2 gegen Racing ein Muster ohne Wert - zumindest für Stepanovic. Denn der erhofft sich von solchen Spielen vor allem eines: „Sie sollen den Spielern Spaß machen." Und das war während der 90 Minuten gegen Straßburg nur selten der Fall. Immerhin: Nach dem peinlichen 0:4 beim Zweitligaverein Mainz 05 war es ein Stück weit aufwärts gegangen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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