Eintracht Frankfurt - Bayern München

Bundesliga 1991/1992 - 29. Spieltag

3:2 (1:1)

Termin: Sa 21.03.1992 15:30
Zuschauer: 60.500
Schiedsrichter: Hellmut Krug (Gelsenkirchen)
Tore: 1:0 Anthony Yeboah (25.), 1:1 Bruno Labbadia (37.), 2:1 Andreas Möller (49.), 3:1 Dietmar Roth (64.), 3:2 Olaf Thon (69.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Bayern München

 


  • Raimond Aumann
  • Thomas Berthold (63.)
  • Michael Sternkopf
  • Olaf Thon
  • Oliver Kreuzer
  • Markus Münch
  • Jan Wouters
  • Stefan Effenberg
  • Manfred Bender
  • Bruno Labbadia
  • Brian Laudrup

 

Wechsel

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Trainer

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Eintracht triumphiert über die Bayern

Die Frankfurter Eintracht hat am Samstag ein Zeichen im Kampf um die deutsche Meisterschaft gesetzt. Mit dem umjubelten 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München gelang nicht nur der erste Bundesliga-Erfolg gegen den Rekordmeister seit dem 5. März 1983, sondern auch der vierte Ligasieg in Folge. Obwohl die spielerische Leichtigkeit der Hinrunde mit seinem „Fußball 2000“ noch nicht in vollem Umfang zurückgekehrt ist, stimmt die Formkurve der Eintracht ihre Fans zuversichtlich.

Vor 60.500 Zuschauern im ausverkauften Waldstadion, die eine Brutto-Einnahme von rund einer Million Mark bescherten, startete die Eintracht selbstbewusst und dominierte die erste halbe Stunde fast nach Belieben. Mit ihrem schnellen Offensivspiel und präzisen Kombinationen ließ sie den Bayern kaum Luft.

Dabei standen vor allem zwei Spieler im Mittelpunkt: Uwe Bein und Andreas Möller. Mit ihrem Zusammenspiel – Möllers Dribblings und Abschlüsse sowie Beins geniale Pässe – zeigten beide Leistungen auf Länderspielniveau und setzten die Bayern-Abwehr immer wieder unter Druck. Ihre Gegenspieler Münch und Effenberg kämpften unermüdlich, mussten sich aber letztlich der Klasse des Frankfurter Duos geschlagen geben. Bein war es denn auch, der den Führungstreffer in der 25. Minute vorbereitete. Seinen präzisen Freistoß beförderte Yeboah akrobatisch an Aumann vorbei ins Netz.

Doch nach diesem Treffer schlich sich der Schlendrian in das Spiel der Frankfurter ein. Die Bayern nutzten die Schwächen der Eintracht auf den Außenbahnen aus, wo Bender, Sternkopf und Thon immer wieder Lücken aufdeckten. Schließlich gelang Bruno Labbadia der Ausgleich. Mit 1:1 ging es schließlich auch für die Halbzeitpause in die Kabinen.

Eventuell aufkommende Zweifel der Frankfurter an der eigenen Stärke erstickte Andreas Möller bereits vier Minuten nach dem Seitenwechsel, als er mit einem fulminanten Schuss in den Winkel aus 22 Metern traf. Mit diesem Treffer brachte er nicht nur die Führung zurück, sondern auch die Kontrolle über das Spiel. Der Platzverweis von Thomas Berthold in der 63. Minute, der nach einem unnötigen Foul an Möller die gelbrote Karte sah, brachte die Bayern noch weiter ins Hintertreffen. Denn den aus Bertholds Foul resultierenden Freistoß brachte Bein mit so viel Gefühl in den Strafraum der Gäste, das Dietmar Roth den Ball unbehindert und aus nächster Distanz zum 3:1 über die Linie drücken konnte.

Nun lag es an der Eintracht, die Partie endgültig zu entscheiden. Doch Möller, Yeboah, Andersen, Weber und Bein ließen hochkarätige Chancen liegen, während auf der anderen Seite Olaf Thom den 3:2-Anschlusstreffer erzielte. In der Schlussphase wurde es daher noch einmal hektisch, doch die Eintracht verteidigte den Vorsprung leidenschaftlich und rettete den Sieg über die Zeit.

Von Torhüter Uli Stein, der erneut eine zuverlässige Leistung zeigte, bis zu Uwe Bein, der an allen drei Toren beteiligt war, bot die Mannschaft eine geschlossene Teamleistung. Trainer Dragoslav Stepanovic war nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die richtige Form gefunden.“

Mit diesem Sieg untermauern die Adlerträger ihre Ambitionen in der Meisterschaftsrunde und senden ein klares Signal an die Konkurrenz. Der schwache Rückrundenstart mit 2:4 Punkten ist vergessen, die Euphorie zurückgekehrt - und dies zum richtigen Zeitpunkt. Denn nun stehen die wichtigen Spiele gegen die direkten Konkurrenten im Titelrennen Borussia Dortmund und VfB Stuttgart an.

 

 

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