Eintracht Frankfurt - Hamburger SV

Bundesliga 1991/1992 - 26. Spieltag

2:1 (1:0)

Termin: Sa 29.02.1992 15:30
Zuschauer: 26.000
Schiedsrichter: Michael Prengel (Düsseldorf)
Tore: 1:0 Andreas Möller (14.), 2:0 Jörn Andersen (59.), 2:1 Herbert Waas (66.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hamburger SV

 


  • Nils Bahr
  • Carsten Kober
  • Dietmar Beiersdorfer
  • Jörg Bode
  • Frank Rohde
  • Jürgen Hartmann
  • Jan Furtok
  • Waldemar Matysik
  • Detlev Dammeier
  • Herbert Waas
  • Armin Eck

 

Wechsel

Wechsel

  • Richard Cyron für Armin Eck (74.)

Trainer

Trainer

  • Gerd-Volker Schock

 

 

Eine glanzvolle Viertelstunde

Das Waldstadion bebte: Eine Viertelstunde lang rollte La Ola durch die Ränge und die Fans feierten ihre Eintracht. Nach Wochen der Unruhe, in denen es mehr um Vertragsverhandlungen und Kritik aus den eigenen Reihen ging als um Fußball, zeigte das Team endlich wieder, warum es als eines der stärksten der Liga gilt. Doch so vielversprechend die Partie nach der Pause begann, so sehr drohte sie in den letzten Minuten noch zu kippen. Am Ende stand ein hart erkämpfter, aber verdienter 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV.

Dabei begann das Spiel alles andere als verheißungsvoll. Die erste Halbzeit war geprägt von eine gewissen Frühjahrsmüdigkeit, weit entfernt von dem Tempo und der Klasse, die die Eintracht in der Vorrunde ausgezeichnet hatten. Zwar brachte Andreas Möller die Gastgeber in der 14. Minute nach Vorarbeit von Uwe Bein in Führung, ein Treffer, der den Nationalspieler sichtlich erleichterte. Doch ansonsten gab es wenig, was die Zuschauer von den Sitzen riss. Zwei Freistöße von Uwe Bein sorgten für Gefahr, wurden aber vom starken HSV-Torhüter Nils Bahr pariert, der den verletzten Richard Golz vertrat. Für Aufregung sorgte vor der Pause lediglich ein Elfmeter für die Gäste. Jan Furtok fiel im Strafraum nach einem Einsatz von Dietmar Roth, doch die TV-Bilder zeigten später, dass es eine Schwalbe war. Es war ausgleichende Gerechtigkeit, dass Furtok den Strafstoß am Tor vorbeisetzte, was nicht nur die Fans, sondern auch Kapitän Uli Stein hörbar erleichterte – wenngleich der Torwart mit seinen lautstarken Protesten den Schiedsrichter gefährlich provozierte.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Eintracht wie verwandelt. Die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte waren eine Demonstration von Spielwitz, Tempo und Klasse. Plötzlich präsentierte sich das Team so, wie es vor der Winterpause die Konkurrenz dominiert hatte. Da setzte sich Falkenmayer stark durch, versuchte es aber mit einem Pass zu Uwe Bein, statt selbst abzuschließen. Da brachte eine scharfe Flanke von Frank Möller Gefahr, die zu einem Eckball führte. Diesen wuchtete Yeboah per Kopf Richtung Tor, doch Armin Eck rettete für den HSV auf der Linie. Andreas Möller scheiterte nach einer Vorlage von Bein mit einem strammen Schuss knapp, anschließend fand er nach einem Solo keinen einschussbereiten Mitspieler. Und schließlich wurde Yeboah von Beiersdorfer auf seinem Weg in den Strafraum am Trikot umgezerrt, wonach der Hamburger mit einer Gelben Karten noch gut bedient war. Bis zur 59. Minute hielt das wacklige HSV-Bollwerk stand, bis Uwe Bein zu einem Solo ansetzte, den Ball Richtung Toreck schlenzte und ihm Andersen den entscheidenden Schubser zum 2:0 über die Torlinie versetzte.

Nun passierte das, was in dieser Saison eher die Regel, denn die Ausnahme darstellt. Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken schaltete die Mannschaft merklich zurück, gab das Spiel aus der Hand und ließ den HSV zurück in die Partie. Hamburg, ohnehin ein traditionell unbequemer Gegner der Eintracht, drängte auf den Anschlusstreffer – und erzielte in diesen auch in der 66. Minute, als Waas mit einem tückischen Aufsetzer Stein keine Chance ließ. Von da an wurde es eine Zitterpartie. Besonders Bindewald und Roth, die in den Zweikämpfen oft nicht sicher wirkten, hatten große Mühe mit den schnellen Angreifern der Gäste. Letztlich konnte die die Frankfurter Defensivabteilung einen weiteren Treffer der Gäste verhindern und damit den ersten Ligasieg in 1992 sicherstellen.

Trainer Dragoslav Stepanovic zeigte sich nach dem Abpfiff zufrieden. „Was in Kaiserslautern begann, hat sich heute fortgesetzt“, betonte er und lobte die Mannschaft für ihre Geschlossenheit. Besonders Uwe Bein hob er hervor, der mit seiner Spielintelligenz die Seele des Teams sei und auch Andreas Möller half, zu seiner Form zurückzufinden. „Es war nicht alles perfekt, aber wir haben wieder gezeigt, dass wir Fußball spielen können“, so Stepanovic.

 

 

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